Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Humangenetik
Vesaliusweg 12-14 48149 Münster Tel. (0251) 83-55401 Fax: (0251) 83-56095 e-mail: jhorst@uni-muenster.de WWW: http://www.uni-muenster.de/ Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Humangenetik Das ganze Institut | ||||
Mutationsanalyse bei hereditärem Mamma- und Ovarialkarzinom
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen in der
westlichen Welt; eine von acht Frauen wird im Laufe ihres Lebens an dieser Krebsform
erkranken. Etwa 5% der Mammakarzinome können eindeutig auf eine erbliche
Komponente zurückgeführt werden. Bei etwa 60% der erblich bedingten
Mamma- und Ovarial-Karzinome sind Mutationen in einem der beiden bislang
identifizierten "breast cancer susceptibility" Gene nachweisbar: BRCA1 auf
Chromosom 17q21 und BRCA2 auf Chromosom 13q12-13. Frauen mit einer ererbten
"loss-of-function"-Mutation in einem dieser Gene haben ein etwa 85%
Lebenszeitrisiko, ein Mamma- und/oder Ovarialkarzinom zu entwickeln. In einer von
der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie bieten bundesweit 12 Zentren -
eines davon Münster - Frauen aus Risikofamilien die molekulargenetische
Testung auf Mutationen in diesen beiden Genen an; dieser DNA-Diagnostik ist eine
umfassende humangenetische, gynäkologische und psychoonkologische
Beratung vorgeschaltet. Aufgrund der Größe beider Gene und der Art der
bekannten Gendefekte werden die beiden Brustkrebsgene durch aufeinanderfolgende
Techniken analysiert: 1) Test auf bekannte häufige Mutationen, 2)
Protein-Truncation-Test zum Nachweis proteinverkürzender Mutationen in dem
sehr großen zentralen Exon beider Gene und 3) Komplettanalyse durch die
Methode des Dideoyfingerprinting mit anschließender Direktsequenzierung
auffälliger Fragmente. Die bisher im Rahmen der Studie bundesweit ermittelten
Daten bezüglich des Mutationsspektrums in der BRD zeigen, daß mit den
unter 1) und 2) beschriebenen Methoden bereits ca. 85% aller BRCA1- und
BRCA2-Mutationen erfaßt werden können. In Münster ließen
sich bisher 374 Personen aus 292 Familien humangenetisch beraten. Etwa 2/3 dieser
Familien erfüllten die Studienkriterien, sodaß eine DNA-Diagnostik
angeboten werden konnte. Insgesamt werden oder wurden Analysen in etwa 100
Familien durchgeführt, von denen 34 abgeschlossen sind. In diesen Familien
wurden bislang 12 eindeutig krankheitsverursachende Mutationen identifiziert, 8 im
BRCA1-Gen und 4 im BRCA2-Gen.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter