Ziel dieses Forschungsschwerpunktes waren die endokrinologische und spermatologische
Charakterisierung fertiler und infertiler Männer sowie die Therapie der männlichen
Infertilität. Im Bereich der klinischen Krankenversorgung wurden mehrere Studien zur
Bedeutung des männlichen Sexualhormons Testosteron für den
Knochenstoffwechsel und die Regulation der Hormonsekretion vorgenommen Weitere
Untersuchungen beschäftigten sich in Kooperation mit dem Institut für Klinische
Chemie um die Erforschung von Auswirkungen einer Testosterontherapie auf den
Fettstoffwechsel. In kontrollierten klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass die
Medikation mit rekombinantem FSH oder Vitamin C für die Behandlung idiopathischer
Infertilität des Mannes nicht geeignet sind. Das Inhibin B erwies sich als sehr guter
Indikator für den Spermatogenesestatus. Zwei allelische Varianten des FSH-Rezeptors mit
unterschiedlicher Affinität für FSH wurden identifiziert. Das DAZ-Gen ist bei
einigen infertilen Patienten verändert. Die Klonierung des DAZ-Gens und verwandter
Gene ergab neue Einblicke in die Evolution dieser Genfamilie. Inaktivieriungen des
LH-Rezeptors sind mit männlichem Pseudohermaphroditismus assoziiert. Statistische
Vergleiche von Geburtsdaten mit den mittleren Aussentemperaturen der letzten Jahrzehnte
ergaben einen interessanten Zusammenhang: Je höher die Temperaturen zum Zeitpunkt
der Konzeption, um so höher der Anteil an geborenen Jungen neun Monate später.
Im Berichtszeitraum wurde die zweite erweiterte Auflage des Standardwerkes "Testosterone:
Action, deficiency, substitution" veröffentlicht.