Regulation der Keimdrüsenfunktion des Mannes
In diesem Schwerpunkt wurden die endokrine Steuerung der Hodenfunktion durch das
Hypopysen-Hypothalamus-System, die parakrine/autokrine Regulation der Keimzellproduktion
(lokale testikuläre Faktoren und Interaktionen) und die Bedeutung von Hormonrezeptoren
sowie von keimzellspezifischen Genen untersucht. Die Gonadotropine des Java-Affen wurden
kloniert und neue Polymorphismen entdeckt. Die Untersuchungen erfolgten an etablierten
Tiermodellen (Maus, Hamster, Ratte, Affe) und an Humangewebe. Aus Rattenhoden konnte ein
Zellzyklusfaktor isoliert werden, der überraschenderweise in nicht teilungsaktiven
Keimzellen exprimiert wird. An isolierten Samenkanälchen wurde eine
Antisense-Oligonukleotid-Technik aufgebaut. Für Primaten wurde erstmals die
hormonelle Steuerung eines testikulären Chaperons beschrieben (Für diese Arbeit
wurde der 2. Hamilton-Thorn-Research-Price 1998 verliehen). Das CREM-Gen ist bei
Mäusen für die Differenzierung der Samenzellen notwendig. Es konnte erstmals
gezeigt werden, dass das CREM-Gen bei Patienten mit spezifischen Reifungsdefekten der
haploiden Keimzellen nicht exprimiert wird. Quantitative Untersuchungen an CREM-defizienten
Mäusen zeigten eine erhöhte Apoptoserate in den Keimzellen. Für die
Isolation und Aufreinigung von Stammzellen und Spermatogonien aus dem Nager- und
Primatenhoden wurden erste Ansätze etabliert. Bei Primaten gelang erstmals die
Transplantation von Keimzellen. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Zellverluste im
Keimepithel bei hormondefizienten Affen durch den Verlust eines spezifischen
Spermatogonientyps verursacht werden. Um FSH-abhängige Gene identifizieren zu
können, wird am Aufbau eines DNA-Arrays gearbeitet.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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