Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Kinderheilkunde, Pädiatrische Nephrologie Waldeyerstr. 22 48149 Münster Tel. (0251) 83-56217, 83-56215 Fax: (0251) 83-58699 WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/index.html Leiter: Prof. Dr. M. Bulla | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Allgemeine Kinderheilkunde Pädiatrische Nephrologie | ||||
Erfahrungen in der Betreuung der einseitigene multizystischen Nierendysplasie (MCDK)
Im Zeitraum von 1985-1998 wurden in den Med. Einrichtungen der WWU Münster 97
Kinder mit einseitiger multizystischer Nierendysplasie (MCDK) behandelt (60 Jungen, 37
Mädchen). Bei 82 Patienten wurde die Verdachtsdiagnose vor Geburt gestellt. Nach
Geburt wurde die Diagnose durch Ultraschalluntersuchungen, Nierenfunktionsszintigraphie
(n = 93) oder Ausscheidungsurographie (n = 4) gesichert. Bei 89
Kindern wurde weiterhin ein MCU durchgeführt.
Eine Anomalie der kontralateralen Niere lag bei 19 Kindern (19,6 %) vor
(Nierenbeckenkelchdilatation, subpelvine Stenose, subpelvine Stenose und Ostiumstenose,
isolierter Reflux, Dysplasieverdacht).
Eine Nachbeobachtung war bei 87 Patienten über im mittel 41,3 (2 - 115)
Monate möglich. Eine Hypertrophie der kontralateralen Niere wurde bei 43 %
beobachtet, die GFR betrug im mittel 100,2 ml/min/1,73 m²
(48 - 148). 3 Kinder zeigten eine leichte Niereninsuffizienz, 5 Kinder eine
Hypertonie durch Veränderungen der kontralateralen Niere. Bei 17 Kindern wurde die
MCDK entfernt, 80 Patienten wurden konservativ behandelt. Bei diesen blieb in 14,7 %
die multizystische Dysplasie unverändert, bei 60 % wurden die Zysten kleiner, bei
25,3 % waren sie im weiteren Verlauf nicht mehr nachweisbar. Terminale
Niereninsuffizienz, tumoröse Veränderungen wurden nicht beobachtet. Aufgrund
dieser Ergebnisse, welche sich mit neueren Übersichtsarbeiten decken, kann man sich bei
MCDK-Kindern auf Ultraschalluntersuchungen beschränken. Nur in
Ausnahmefällen sind weitere Untersuchungen erforderlich.
Beteiligte Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter