Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
Am Stadtgraben 9 48143 Münster Tel. (0251) 83-2 29 71 Fax: (0251) 83-2 29 70 e-mail: 17wimi@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~ 17/index.htm Direktor: Prof. Dr. Ulrich van Suntum | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen Allgemeine VWL | ||||
Ökologischer Strukturwandel in der deutschen Elektrizitätswirtschaft
Die zukünftige Gestaltung des Systems der Energieversorgung und -nutzung
wird nicht
nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch in vielen anderen Industriestaaten
sowie
auf internationaler Ebene von Wissenschaft und Politik kontrovers diskutiert.
Verschiedene
internationale Organisationen wie z. B. die International Energy Agency (IEA)
drängen
weiterhin auf nationale Strukturanpassungen in der Energiewirtschaft, die noch vor dem
Hintergrund der beiden Ölpreiskrisen in den 70er Jahren, aber auch des Golfkrieges
zu
sehen sind. Ferner stehen wettbewerbspolitische Reformen unter anderem in
Zusammenhang
mit der Umsetzung des Europäischen Binnenmarktes an. Die größte
Herausforderung besteht aber im Übergang auf eine nachhaltige, im Einklang mit
der
Umwelt befindliche Entwicklung der Energiewirtschaft.
Auch die deutsche Elektrizitätswirtschaft als bedeutender Teilbereich der
Energiewirtschaft befindet sich heute vor einer Situation des Umbruchs. Die
Rahmenbedingungen für diesen Schlüsselbereich der Volkswirtschaft werden
sich
im nächsten Jahrhundert grundlegend von denen dieses Jahrhunderts unterscheiden,
die
maßgeblich durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) aus dem Jahre 1935
geprägt wurden. Die Aufgabe der Energiepolitik besteht darin, durch geeignete
Rahmenbedingungen zukünftige Investitionen verstärkt in eine umwelt- und
klimaschonende Bereitstellung von Energiedienstleistungen mit möglichst geringem
Gefährdungsrisiko für die Bevölkerung zu lenken. Neben dem Einsatz
umweltpolitischer Instrumente (Energie-/CO2-Steuer) zur Internalisierung der
umfangreichen
externen Effekte der Elektrizitätserzeugung und Förderung des
Ökologischen Strukturwandels sind grundlegende ordnungspolitische Reformen auf
den
verschiedenen Märkten, über die die Bereitstellung von
Energiedienstleistungen
erfolgt, erforderlich. Hierzu gehören die Liberalisierung und Deregulierung weiter
Bereiche der Elektrizitätswirtschaft, aber auch eine Verbesserung der Aufsicht
(Regulierungsreform) und eine Institutionalisierung von Least-Cost Planning.
Ziel der Arbeit ist es, den Ökologischen Strukturwandel in der
Elektrizitätswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland vor dem Hintergrund der
grundlegenden Reformierung der Rahmenbedingungen zu untersuchen. Hierzu wird
zunächst der Verlauf des bisherigen Ökologischen Strukturwandels anhand
geeigneter Indikatoren analysiert. Dabei wird auf Determinanten und verschiedene
zukünftige Entwicklungsmuster des Ökologischen Strukturwandels
eingegangen.
Im Rahmen der Analyse werden die Veränderungen der Angebots- und
Nachfragestrukturen, die vielfältigen Substitutionsprozesse und Einsparerfolge bei
der
Elektrizitätserzeugung und -anwendung erfaßt. Von besonderem Interesse
sind im
Erzeugungsbereich die Veränderung des Energieträgermixes und die
Wettbewerbsfähigkeit regenerativer Energien sowie die Fortschritte im Bereich der
rationellen Energieanwendung.
Beteiligter Wissenschaftler: |
||||
Hans-Joachim Peter