Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
Am Stadtgraben 9 48143 Münster Tel. (0251) 83-2 29 71 Fax: (0251) 83-2 29 70 e-mail: 17wimi@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~17/index.htm Direktor: Prof. Dr. Ulrich van Suntum | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen Allgemeine VWL | ||||
Innovation und Fähigkeit - Die Allokation der Arbeitskraft im Spannungsfeld von Konkurrenz und Arbeitsteilung
Die Entwicklungen in den Informationstechnologien und im Transportwesen verstärken
bekanntlich die globale Konkurrenz. Die verschärfte Konkurrenz erhöht den
Innovationsdruck. Bedingt durch technischen Fortschritt, nimmt die Komplexität vieler
Innovationsprozesse zu. Unter diesen Bedingungen steigt der zur erfolgreichen Innovation
erforderliche Grad an Arbeitsteilung im Innovationsprozeß.
Diese Tendenzen legen folgende Fragen nahe, die in der Arbeit behandelt werden:
- Ist eine mittelständisch orientierte Industrie in der Lage, den erforderlichen Grad an
innovativer Arbeitsteilung herzustellen, der eine technologische Konkurrenzfähigkeit
gegenüber Volkswirtschaften mit gebündelterer Anbieterstruktur
gewährleistet?
- Wird diese notwendige Arbeitsteilung erfolgreich über Konkurrenzbeziehungen hinaus
organisiert?
- Sorgt der Marktmechanismus unter den herrschenden Rahmenbedingungen für diese
institutionellen Anpassungen oder befinden sich die Unternehmer in Dilemmasituationen, die
durch Korrektur des Rahmens (Schaffung oder Beseitigung der Möglichkeiten zu
bindenden Absprachen) aufgelöst werden kann?
- Sind ordnungspolitische Eingriffe notwendig?
In der Arbeit soll unter Verwendung des spieltheoretischen Instrumentariums eine positive
Analyse des Zusammenhangs zwischen Innovation und Humanallokation vorgenommen
werden. Dabei werden Spielregeln (Ordnungsebene) und Spielzüge (Prozeßebene)
modelliert, die bestimmte Spielergebnisse erzeugen. Es wird angestrebt, eine
Verknüpfung zwischen einzel- und gesamtwirtschaftlicher Analyse zu schaffen, so
daß die Abbildung der Spielzüge Ergebnisse der Neuen Wachstumstheorie
(Endogenisierung des technischen Fortschritts) berücksichtigen kann. Im Unterschied zu
den mir bisher bekannten Arbeiten aus diesem Bereich wird hier bei der Allokation des
Humankapitals unterstellt, daß die Agenten nicht die gleiche Fähigkeit besitzen,
also nicht nach der gleichen Produktionsfunktion arbeiten.
Das auf die mittlere Frist angelegte Modell basiert auf der Ungleichgewichtstheorie. Allerdings
werden nicht nur Mengenrationierungen bei starren Preisen berücksichtigt, sondern auch
Preissetzungsregimes in den Ansatz integriert. In dem allgemeinen Ansatz setzen - je nach
Marktmacht - Unternehmen oder Haushalte auf Arbeits- oder Gütermärkten
bestimmte Preise durch, so daß sich (in Analogie zu den Mengenregimes) vier
Preisregimes ergeben. Kostenerwägungen führen dazu, daß die Preise nicht
permanent angepaßt werden, sondern Preissetzer auch als Mengenanpasser agieren.
Unterschiedliche Anfangsausstattungen der Akteure, Unterschiede in der Informiertheit und in
der Marktmacht werden durchgespielt. Aus den verschiedenen Spielen sollen die
institutionellen Regelungen abgeleitet werden, welche zu einer Allokation der
Arbeitskräfte führen, die eine möglichst effiziente
Innovationstätigkeit sicherstellt.
Beteiligter Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter