Forschungsbericht 1997-98 | |
Betriebswirtschaftliches Institut für Anlagen und Systemtechnologien
Am Stadtgraben 13-15 48143 Münster Tel. (0251) 83-22861 Fax: (0251) 83-22903 e-mail: 03klba@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www-wiwi.uni-muenster.de/~03/IAS/Menu/content.htm Direktor: Prof. Dr. Klaus Backhaus | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Betriebswirtschaftliches Institut für Anlagen und Systemtechnologien Marktorientierung und Kundenorientierung | ||||
Zufriedenheit in industriellen Geschäftsbeziehungen - Eine Analyse dynamischer Wirkungen und kritischer Ereignisse
Die meisten der bislang durchgeführten Untersuchungen zur Kundenzufriedenheit
beziehen sich auf Konsumgüter- oder Dienstleistungsbranchen. Dagegen sind
wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zu diesem Konstrukt im Industriegüterbereich
bislang Mangelware. Industriegütermärkte weisen zwei grundsätzliche
Besonderheiten auf, die im Rahmen der Operationalisierung von Kundenzufriedenheit
berücksichtigt werden müssen. In der Regel stehen nicht Produkte bzw.
Transaktionen, sondern langfristig angelegte Geschäftsbeziehungen im Mittelpunkt. Auch
mit den weiteren Charakteristika von Industriegütermärkten, wie z.B. der
Multpersonalität bei Kaufentscheidungsprozessen, sind Auswirkungen auf die Erfassung
von Kundenzufriedenheit verbunden. Insbesondere "Störereignisse" bzw. sogenannte
"kritische Ereignisse", Formen einer nichtlinearer Zufriedenheitsbildung sowie
Zufriedenheitsdynamik können hierbei eine Rolle spielen. Die wenigen bestehenden
Untersuchungen über die Messung von Kundenzufriedenheit in
Industriegütermärkten konzentrieren sich allein auf merkmalsorientierte
Ansätze und vernachlässigen die Relevanz kritischer Ereignisse, welche durch
ereignisorientierte Ansätze erfaßt werden können. Merkmalsorientierte
Ansätze gehen oftmals auch von einer linear-additiven Verdichtung der
Teilzufriedenheitsbewertungen aus. Einige Theorien legen die Vermutung nahe, daß sich
mit nichtlinearen Funktionen die Zufriedenheitbildung besser modellieren läßt.
Auch von der Zufriedenheitsdynamik können starke Einflüsse auf die
Herausbildung der aktuellen Zufriedenheit ausgehen. Vermutet wird, daß die aktuellen
Bewertungen von den Erfahrungen bzw. Bewertungen der Vergangenheit beeinflußt
werden. Die Relevanz dieser Besonderheiten für die Zufriedenheitsbildung in
industriellen Geschäftsbeziehungen wird in einer empirischen Untersuchung in der
Logistikbranche überprüft. Ausgangspunkt bildet zunächst ein klassischer
merkmalsorientierter, multiattributiver Ansatz, der statisch ausgelegt ist. Im Rahmen des
Forschungsprojekts wird analysiert und diskutiert, inwiefern sich der Erklärungsgehalt
dieses Meßansatzes durch die Berücksichtigung der aufgeführten
Besonderheiten steigern läßt. Anhand dieser Ergebnisse werden Implikationen
für die Operationalisierung von Kundenzufriedenheit in industriellen
Geschäftsbeziehungen abgeleitet.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter