Schön, dass Sie sich für unsere aktuellen Abschlussarbeiten & Praktika interessieren! Diese sind:

1. Das EEGManyLabs Projekt befasst sich im Rahmen der Replikation einer einflussreichen EEG Studie mit der räumlich visuellen Aufmerksamkeit.

2. Das Retro Cueing Projekt untersucht, wie unser Gehirn Prozesse im Arbeitsgedächtnis koordiniert.

3. Das SCENTinel Projekt beschäftigt sich mit dem Geruchssinns und dessen Bedeutung für die menschliche Psyche.

4. Das Projekt zum Vergleich von Bildrepräsentationen im menschlichen Gedächtnis und neuronalen Netzen erforscht, wie Menschen Fotos komplexer visueller Szenen wahrnehmen und sich daran erinnern und wie diese Prozesse durch die Eigenschaften der Bilder beeinflusst werden.

 

Des Weiteren haben wir noch zwei ausschließlich englischsprachige Projekte:

5. Das EEG-Many-Pipelines Projekt widmet sich der Frage, ob und wie sich die Art und Weise der Verarbeitung von EEG Daten auf die Ergebnisse auswirkt.

6. Das CORENATS-Projekt erforscht zum einen, welche Faktoren eine Rolle dabei spielen, ob ein Bild erinnert oder vergessen wird und zum anderen die neuronalen Repräsentation im Gehirn.

 

Für weitere Informationen klicken Sie sich gern durch- vielleicht ist ja etwas passendes für Sie dabei!

EEGManyLabs Replikation

© Uni MS

Hast du Interesse an neurowissenschaftlicher Forschung, insbesondere an EEG? Schon einmal von der Replikationskrise gehört und dich gefragt, was du dagegen tun könntest? Oder einfach Lust, einmal als Versuchsleiter*in selbst anderen Personen eine EEG-Kappe anzulegen, anstatt sie selbst auf dem Kopf zu tragen? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir suchen noch interessierte Studierende, die uns tatkräftig in unserer Forschung unterstützen möchten. Du erhältst hierbei die Möglichkeit, in viele unterschiedliche Projekte und internationale Kollaborationen sowie den Alltag der neurowissenschaftlichen Forschung mit EEG-Methoden hineinzuschnuppern.

In diesem Teil des ManyLabs Projekts geht es um räumliche visuelle Aufmerksamkeit. Häufig wird diese mit Hinweisreizen untersucht, welche die Aufmerksamkeit auf bestimmte Orte lenken sollen. Zielreize auf beachtete Orte führen zu besserer Verhaltensleistung und stärkeren neuronalen Reaktionen. Wir replizieren eine einflussreiche EEG Studie von Clark & Hillyard (1996), welche ein solches Paradigma benutze, um die Rolle von Aufmerksamkeit in der Verarbeitung von visuellen Reizen zu untersuchen. Sie berichtete, dass die die Verarbeitung im primären visuellen Cortex noch nicht durch Aufmerksamkeit moduliert ist und dass Aufmerksamkeitseffekte erst in höheren visuellen Arealen im ventral-lateralen occipital Cortex auftreten.

Was du machen wirst:

Im Rahmen eines Forschungspraktikums oder einer Abschlussarbeit wirst du in vielen Aspekten zum Projekt beitragen z.B. durch:

  • die Rekrutierung von Versuchspersonen
  • Unterstützung und Durchführung von EEG & Eyetracking Messungen
  • Koordination mit anderen internationalen Forschungsgruppen

 

Was du mitbringen solltest:

  • Interesse an neurowissenschaftlicher Forschung/ vorherige Erfahrung mit neurowissenschaftlichen Methoden
  • selbständiges und zuverlässiges Arbeiten
  • Team- und Kommunikationsfähigkeit
  • pot. Vorerfahrung mit Matlab
  • pot. Vorerfahrung mit der Rekrutierung von Versuchspersonen und/oder der Datenerhebung

 

Was wir bieten:

  • Forschungspraktikum oder Abschlussarbeit (Bachelor- oder Masterarbeit)
  • enge Betreuung und Integration in die Arbeitsweisen in einem Forschungsteam
  • Spannende Forschung zur Replikationskrise
  • Praktische Erfahrungen mit der EEG und Eyetracking Datenerhebung
  • Möglichkeiten weitere interessante Aufgaben zu übernehmen wie z.B. komplexe Datenanalysen, wissenschaftliches Schreiben, Programmieren …

 

Interesse?

Melde dich bei Paul Smith (paul.smith[at]uni-muenster.de) mit einem kurzen Motivationsschreiben und deinem Lebenslauf.

 

Clark, V. P., & Hillyard, S. A. (1996). Spatial Selective Attention Affects Early Extrastriate But Not Striate Components of the Visual Evoked Potential. Journal of Cognitive Neuroscience, 8(5), 387–402. https://doi.org/10.1162/jocn.1996.8.5.387

Pavlov, Y. G., Adamian, N., Appelhoff, S., Arvaneh, M., Benwell, C. S., Beste, C., ... & Mushtaq, F. (2021). # EEGManyLabs: Investigating the replicability of influential EEG experiments. Cortex, 144, 213-229. https://doi.org/10.1016/j.cortex.2021.03.013

Retro-Cueing im Arbeitsgedächtnis

© pixabay

Wie koordiniert unser Gehirn Prozesse im Arbeitsgedächtnis? Um diese Frage zu beantworten, untersuchten bisherige Neuroimaging-Studien die neuronalen Korrelate der Priorisierung von Items (z.B. Farben), die im visuellen Kurzzeitgedächtnis gespeichert werden. Mittels EEG konnte gezeigt werden, dass sich priorisierte Items (wie ein rotes, blaues und grünes Objekt auf der linken Hälfte des Monitors) im Arbeitsgedächtnis in zwei verschiedenen EEG-Signaturen widerspiegeln: im Arbeitsgedächntis-Intervall (also während sich Personen aktiv die Items merken) unterscheiden sich in posterioren Gehirnarealen zwischen eingeprägten und kontralateral vs. ipsilateral im visuellen Hemifeld präsentierten Items sowohl die sog. Contralateral Delay Activity (CDA) als auch die Power im Alpha-Frequenzband (etwa 8-12 Hz).

Interessant an diesen unterschiedlichen EEG-Maßen ist, dass sie beide eine lateralisierte Topografie aufweisen: bei kontralateral zum eingeprägten Item präsentierten Zielreizen zeigen sich für die CDA  stärker negative EKP-Amplituden (Luria et al., 2016; Vogel & Machizawa, 2004) und reduzierte Power in der Alpha-Aktivität (Green et al., 2017; Sauseng et al., 2009).

Bleibt jedoch die Erinnerungsrepräsentation gemäß der ursprünglichen retinotopen Ausrichtung gleich lateralisiert bestehen, wenn sich in der Zwischenzeit die Blickrichtung verändert? Oder wird die Lateralisierung gemäß der aktuellen spatiotopen Lage des Zielreizes aktualisiert? Um diese Fragen zu beantworten, führen wir eine multimethodale Studie durch, in der Versuchspersonen eine Arbeitsgedächtnisaufgabe durchführen während wir ihr EEG messen und zusätzlich Eyetracking-Daten sammeln.

Wir sind auf der Suche nach motivierten Studierenden, die an diesem Projekt mitarbeiten möchten - im Rahmen eines Forschungspraktikums oder einer Abschlussarbeit.

 

Was du machen wirst:

Im Rahmen eines Forschungspraktikums oder einer Abschlussarbeit wirst du das Projektteam in allen Schritten des Projekts unterstützen. Mit Hilfe enger Betreuung wirst du zum Projekt beitragen, z.B. durch

  • Rekrutierung von Versuchspersonen und Terminplanung
  • Unterstützung bei der laborbasierten EEG- & Eyetracking-Datenerhebung
  • Literaturrecherche und Teilnahme an Journal Clubs zu relevanten Papern
  • ggf. Beitragen eigener Forschungsfragen zum Projekt

 

Was du mitbringst:

  • vorherige Erfahrung mit/Interesse an neurowissenschaftlichen Methoden
  • strukturiertes, gewissenhaftes und selbstständiges Arbeiten
  • Offenheit, Kommunikationsfähigkeit & Teamfähigkeit
  • souveräner Umgang mit MS Office, Browser- und Mailprogrammen
  • idealerweise Vorerfahrung in R und/oder MATLAB
  • idealerweise Vorerfahrung mit der Rekrutierung von Probanden und/oder Datenerhebung

 

Was wir bieten:

  • Forschungspraktikum oder Abschlussarbeit (Bachelor- oder Masterarbeit)
  • engmaschige Betreuung und Feedback während des Prozesses
  • ein Projekt, das an Open Science Prinzipien orientiert ist und diese umsetzt
  • praktische Erfahrungen mit neurowissenschaftlichen Methoden (EEG & Eyetracking)
  • Einblicke in die Datenanalyse mit der eeglab Toolbox in MATLAB
  • praktische Erfahrung mit statistischer Datenanalyse in R
  • weitere, vielfältige Lernmöglichkeiten abhängig von deinen Interessen (z.B. komplexere statistische Analysen, wissenschaftliches Schreiben, Verbesserung von Programmierfertigkeiten, ...)

 

Interesse?

Bitte kontaktiere die Projektleiterin Anna Lena Biel (anna.lena.biel[at]uni-muenster.de) mit einem kurzen Anschreiben und deinem Lebenslauf.

 

Green, J. J., Boehler, C. N., Roberts, K. C., Chen, L. C., Krebs, R. M., Song, A. W., & Woldorff, M. G. (2017). Cortical and subcortical coordination of visual spatial attention revealed by simultaneous EEG–fMRI recording. Journal of Neuroscience, 37(33), 7803-7810. https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.0326-17.2017

Luria, R., Balaban, H., Awh, E., & Vogel, E. K. (2016). The contralateral delay activity as a neural measure of visual working memory. Neuroscience & Biobehavioral Reviews, 62, 100-108. https://doi.org/10.1016/j.neubiorev.2016.01.003

Sauseng, P., Klimesch, W., Gerloff, C., & Hummel, F. C. (2009). Spontaneous locally restricted EEG alpha activity determines cortical excitability in the motor cortex. Neuropsychologia, 47(1), 284-288. https://doi.org/10.1016/j.neubiorev.2009.12.006

Vogel, E. K., & Machizawa, M. G. (2004). Neural activity predicts individual differences in visual working memory capacity. Nature, 428(6984), 748-751. https://doi.org/10.1038/nature02447

Riechst du es? Erprobung des neuen Riechtests SCENTinel

© Elly Johnson (Unsplash)

Der Geruchssinn spielt eine entscheidende Rolle im menschlichen Alltag und kann Auswirkungen auf Emotionen, Erinnerungen und Verhalten haben. Riechstörungen können entsprechend negative Auswirkungen in verschiedenen Lebensbereichen haben, z.B. wirkt Essen fade, Gefahren wie Feuer oder Gas können nicht mehr erkannt werden, aber auch soziale Interaktionen werden schwierig, wenn man seinen eigenen Körpergeruch nicht prüfen oder seine/n PartnerIn nicht mehr riechen kann. Zuverlässige Riechtests sind meist sehr zeitaufwendig und oft nur in einer speziellen Klinik zu finden. Um Riechtests besser zugänglich zu machen, wurde SCENTinel entwickelt (Hunter et al., 2023). SCENTinel ist ein neuer, sehr kurzer aber trotzdem zuverlässiger Riechtest. Er besteht aus einem Pappkärtchen mit Riechfeldern und einfachen Aufgaben, die online beantwortet werden können.

In Zusammenarbeit mit der Geruchsexpertin Dr. Valentina Parma vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia untersuchen wir erstmals die deutsche Version von SCENTinel.

Jede Abschlussarbeit widmet sich einem der drei Ziele des Projekts:

Validierung der deutschen Testversion von SCENTinel: Probanden machen den 3-minütigen Test einmalig zu Hause - dazu müssen sie nicht ins Labor kommen.

Bestimmung der Test-Retest-Reliabilität von SCENTinel: einige Probanden aus der Validierungsgruppe wiederholen den Test.

Vergleich von SCENTinel mit einem etablierten Riechtest: eine weitere Stichprobe von Probanden macht im Labor einen weiteren etablierten Riechtest.

Jede dieser Studien kann dabei als Kollaboration von mehreren Personen als Abschlussarbeit durchgeführt werden.

Zusätzlich testen wir noch die Hypothese, dass ein erhöhtes Bewusstsein für und Aufmerksamkeit auf Gerüche im Alltag, zu einem besseren Ergebnis im Riechtest führt. Dazu wird die sog. Odor-Awareness-Skala (Smeets et al., 2008) benutzt. Diese kann als Online-Test etabliert werden.

Das Projekt bietet sich für jeweils eine Bachelor- und Masterarbeit an. Die Studierenden können sich die Arbeit und Fragestellungen aufteilen.

 

Was du machen wirst:

  • Rekrutierung der Probandinnen (z.B. über Aushänge oder Emailverteiler) und Terminvereinbarung
  • Vorbereitung der Testungen (z.B. Termine planen, Tests verteilen bzw. applizieren, etc.)
  • Computergestützte Datenerhebung im Labor
  • Datenanalyse 
  • Literaturrecherche und Lesen zur Interpretation der Ergebnisse 
  • Verfassen der Abschlussarbeit

 

Was du mitbringen solltest:

  • Du hast Interesse an der Forschung, sehr gute organisatorische Fähigkeiten, bist zuverlässig und arbeitest gern selbständig 
  • Du hast gute Englischkenntnisse, um die Literatur zu verstehen 
  • Du hast grundlegende Statistikkenntnisse (Inferenzstatistik, Korrelation) und kennst Dich bereits ein wenig mit JASP oder R aus

 

Was wir bieten:

  • Ein alltags- und gesundheitsrelevantes Thema 
  • Einblicke in die Bedeutung des Geruchssinns für die menschliche Psyche und Kenntnisse über die Forschungsmethoden der Psychometrie.
  • Eine gut geplante experimentelle Studie mit klarem Protokoll
  • Klare Hypothesen und Analyseplan.
  • Die Möglichkeit, noch eigene Fragestellungen an die Studie anzuknüpfen.
  • Eine hervorragende Betreuung

 

Zeitrahmen

Am günstigsten wäre es, die Arbeit im April 2024 zu beginnen.

 

Interesse?

Bitte kontaktiert die Studienleiter: Niko Busch (niko.busch[at]uni-muenster.de) und Kathrin Ohla

 

Stephanie R Hunter, Mackenzie E Hannum, Robert Pellegrino, Maureen A O’Leary, Nancy E Rawson, Danielle R Reed, Pamela H Dalton, Valentina Parma (2023). Proof-of-concept: SCENTinel 1.1 rapidly discriminates COVID-19-related olfactory disorders, Chemical Senses, 48:bjad002,  https://doi.org/10.1093/chemse/bjad002

Monique A.M. Smeets, Hendrik N.J. Schifferstein, Sarai R. Boelema, Gerty Lensvelt-Mulders (2008). The Odor Awareness Scale: A New Scale for Measuring Positive and Negative Odor Awareness, Chemical Senses, 33(8):725–734, https://doi.org/10.1093/chemse/bjn038

Vergleich von Bildrepräsentationen im menschlichen Gedächtnis und neuronalen Netzen

© Jon Tyson (unsplash)

Warum kann man sich an manche Ereignisse noch nach langer Zeit erinnern, während andere so schnell vergessen werden? Die psychologische Forschung hat gezeigt, dass die Erinnerungsfähigkeit eines Ereignisses dadurch, wie stark sich seine Merkmale von denen anderer Ereignisse unterscheiden.

In Online Studien und Laborexperimenten untersuchen wir, wie Menschen Fotos komplexer visueller Szenen wahrnehmen und sich daran erinnern und wie diese Prozesse durch die Eigenschaften der Bilder beeinflusst werden. Dieses Forschungsprojekt verbindet experimentelle Psychologie mit Forschung zu Computer Vision, denn die Bildeigenschaften werden auf der Grundlage von Repräsentationen in tiefen neuronalen Netzmodellen quantifiziert.

Diese computationalen Verfahren ermöglichen es uns, seit langem bestehende Fragen der kognitiven Psychologie zu beantworten: Was macht ein Bild einprägsam und wie lässt sich die Struktur der Repräsentationen im menschlichen Gedächtnis mit der in neuronalen Netzen vergleichen?

Dieses Projekt bietet sich sowohl für Bachelor- als auch Masterarbeiten sowie für Forschungspraktika an.

Was Deine Aufgaben sein werden:

  • Mitarbeit bei der Planung und Implementierung des Experiments
  • Rekrutierung von Versuchspersonen und Terminplanung
  • Datenerhebung und -auswertung in R

Was Du mitbringen solltest:

  • Interesse an kognitionswissenschaftlicher Forschung und benachbarten Themen der Informatik wie maschinellem Lernen oder Computer Vision
  • Vorerfahrung mit R, JavaScript oder Python

Was wir bieten:

  • Forschungspraktikum oder Abschlussarbeit (Bachelor- oder Masterarbeit)
  • Engmaschige Betreuung und Feedback
  • Ein aktuelles Forschungsthema mit Bezug zu angrenzenden Bereichen der Informatik
  • Praktische Erfahrung mit statistischer Datenanalyse und -visualisierung in R
  • Vielfältige Lernmöglichkeiten abhängig von Deinen Interessen (z.B. statistische Analysen, wissenschaftliches Schreiben, Verbesserung von Programmierfertigkeiten)

Interesse?

Bitte kontaktiere den Projektleiter Niko Busch (niko.busch[at]uni-muenster.de)

 

Einen etwas ausführlichen Einblick in das Thema gibt dieser populärwissenschaftliche Artikel: https://www.vox.com/the-highlight/22716264/memory-science-memorability

Ein Beispiel aus unserer eigenen Forschung gibt es hier:
Broers, N., Busch, N. The effect of intrinsic image memorability on recollection and familiarity. Mem Cogn 49, 998–1018 (2021). https://doi.org/10.3758/s13421-020-01105-6