Jahresbericht 2018

Personalsituation 

Die Personalsituation ist unverändert.


Praktika / Hospitation

Das Universitätsarchiv Münster hatte 2018 vier Praktikanten, die sich zumeist innerhalb des Geschichtsstudiums beruflich orientieren wollten. Eine Mitarbeiterin aus der Universitätsverwaltung hospitierte für mehrere Wochen im Archiv.


Zugänge

Die Zugänge haben sich 2018 gegenüber den Vorjahren stark erhöht und erreichen damit das hohe Niveau der Jahre 2012 (210 lfd. Regalmeter) und 2013 (240 lfd. Regalmeter). Sie lagen bei 237,5 lfd. Regalmetern und überstiegen die Zugänge des Jahres 2017 (80,7 lfd. Regalmeter) um das Dreifache. Im Einzelnen handelt es sich um 86,4 lfd. Meter Sachakten, 49,5 lfd. Meter Personalakten, 44 lfd. Meter Prüfungsakten und 57,6 lfd. Meter Sammlungsgut, davon 53,9 lfd. Meter aus Nachlässen.


Erschließung

2018 wurden insgesamt 22.024 Verzeichnungseinheiten bearbeitet (Vorjahr: 7.360), und zwar 20.505 Prüfungsakten, 773 Sachakten, 741 Personalakten und 5 Verzeichnungseinheiten aus Nachlässen.

 
Ausleihe

Insgesamt 372 Akten (Vorjahr: 433) wurden als Dienstleistung für Verwaltungsstellen (Personaldezernate im Rektorat und im Universitätsklinikum, Prüfungsämter, Dekanate) ausgeliehen bzw. zur Weiterführung abgegeben. Damit ist die Anzahl der Ausleihen erstmals gegenüber den Vorjahren wieder etwas gesunken.

 
Anfragen / Benutzung

Die Anzahl der schriftlichen und telefonischen Anfragen an das Universitätsarchiv hat sich seit dem Vorjahr leicht verringert. Insgesamt wurden 167 Anfragen von Privatpersonen, Forschungseinrichtungen, anderen Archiven oder Einrichtungen der Universität bearbeitet (Vorjahr: 181). Für ehemalige Studierende der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe und der Musikhochschule wurden 13 Studienbescheinigungen (Vorjahr: 12) ausgestellt.  

Die Anzahl der Benutzertage lag mit 252 deutlich über dem Vorjahr (Vorjahr: 209). Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte nahmen die Benutzungen vor Ort erheblich zu. 

Thematisch interessierten oftmals einzelne Persönlichkeiten, die an der Universität Münster tätig waren, so die Rektoren, Kuratoren und Kanzler oder beispielsweise der Bibelforscher Kurt Aland und der Botaniker Alfred Heilbronn. Daneben standen u.a. die Universität im Zweiten Weltkrieg, die Erhebung der Akademie Münster zur Universität, die Studiobühne, die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, das Philosophische Seminar, die religionsgeschichtliche Sammlung und die Geschichte der Zahnmedizin, der Anatomie und der Kommunikationswissenschaften im Fokus.

 
Arbeitsschutz

Am 16. August 2018 fand im Rahmen des Arbeitsschutzes eine Betriebsbegehung des Archivs durch die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit und jeweils einen Vertreter der beiden Personalräte statt.
  

Schriftenreihen des Universitätsarchivs

In den beiden Schriftenreihen des Archivs ist jeweils ein neuer Band erschienen:  

Happ, Sabine: Das Universitätsarchiv Münster (Nike. Kunst und Geschichte an der Universität Münster, 4), Münster 2018, ISBN 978-3-946191-04-9. 

Happ, Sabine/Jüttemann, Veronika (Hg.): „Es ist mit einem Mal alles so restlos vernichtet“. Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Münster (Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster, 12), Münster 2018, ISBN 978-3-402-15890-6.

Am 12. April 2018 präsentierten das Universitätsarchiv und die Kontaktstelle Studium im Alter den Band zu den Opfern des Nationalsozialismus im Schloss Münster der Öffentlichkeit. Die Buchpräsentation war zugleich der Abschluss des Projekts „flurgespräche“. Die Veranstaltung, zu der der Rektor die Begrüßung übernahm, wurde von etwa 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht.


Tag der Archive

Am 3. März 2018 fand der Tag der Archive statt, an dem sich die großen Archive Münsters (Stadtarchiv, Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, LWL-Archivamt für Westfalen, Bistumsarchiv, Universitätsarchiv), das LWL-Medienzentrum und die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung beteiligt haben. Sie präsentierten sich mit Ständen, Vorträgen und Filmen in der Bezirksregierung am Domplatz. Die Veranstaltung wurde von etwa 250 Interessierten besucht. Der Tag der Archive ist eine bundesweite Veranstaltung, die seit 2001 vom Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. initiiert wird und seit 2004 alle zwei Jahre stattfindet.

 
Treffen der Arbeitsgemeinschaft Hochschularchive NRW

Das Universitätsarchiv war am 6. März 2018 Gastgeber der AG Hochschularchive NRW, die ihre Jahrestagung in Münster durchgeführt hat. Es nahmen 39 Archivarinnen und Archivare, Vertreter der IuK-NRW (Informations- und Kommunikationstechniken in den Hochschulverwaltungen NRW) sowie ein Vertreter des Landesarchivs NRW Abteilung Grundsätze teil. Die stellvertretende Kanzlerin, Frau Graßl, übernahm im Auftrag des Rektorats ein Grußwort zu der Veranstaltung, die sich thematisch mit der Fotoarchivierung beschäftigte. Die AG Hochschularchive NRW wurde im Jahr 1998 in Düsseldorf gegründet und kommt einmal im Jahr zu einem Arbeitstreffen zusammen.

 
Workshop des Notfallverbundes Münster

Der Notfallverbund Münster, dessen Gründungmitglied das Universitätsarchiv ist, richtete am 9./10. April 2018 den Workshop „Kulturgutschutz – Notfallverbünde 2018“ zusammen mit der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in den Räumen des Technischen Zentrums des Landesarchivs in Coerde und im Stadtmuseum Münster aus. An der Veranstaltung nahmen 65 Vertreterinnen und Vertreter deutscher Notfallverbünde teil. Die Notfallverbünde Deutschlands wurden im Oktober 2017 mit dem mit 2.100 € dotierten „Riegel – KulturBewahren 2017. Preis für Schutz, Pflege und Ausstellen von Kunst- und Kulturgut“ ausgezeichnet. Auf dem Treffen in Münster wurde beschlossen, das Preisgeld zum Ausbau der Homepage www.notfallverbund.de zu verwenden. Der Notfallverbund Münster war 2010 in NRW der erste Notfallverbund aus Archiven und Bibliotheken, der sich gegründet hat. Seit 2016 ist auch das Stadtmuseum Münster Mitglied des Verbundes.

 
Deutscher Historikertag 

Das Universitätsarchiv Münster hat sich am Deutschen Historikertag, der vom 25. bis 28. September 2018 in Münster stattgefunden hat, beteiligt. Mit dem Themenschwerpunkt „Geschichte vor Ort. Forschung und Beruf in Westfalen“ präsentierten sich universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen aus Münster – unter ihnen das Universitätsarchiv – in einem eigenen Raum im Fürstenberghaus. Angeboten wurden neben Informationsständen Präsentationen zu Online-Portalen sowie Beratungen zum Berufsfeld Geisteswissenschaften. Am 25. September hatten die Besucherinnen und Besucher des Historikertags zudem die Möglichkeit, an einer Führung durch das Universitätsarchiv teilzunehmen. Die Opfer des Nationalsozialismus waren Thema eines Vortrags, der am 26. September das Projekt „flurgespräche“ des Universitätsarchivs und der Kontaktstelle „Studium im Alter“ vorstellte.

 
Unifotograf 

Der Unifotograf 2018, Florian Glaubitz, besuchte am 29. Oktober 2018 das Universitätsarchiv und erstellte einige Fotografien in den Magazinräumen für seine Ausstellung, die am 17. Januar 2019 in der Universitäts- und Landesbibliothek eröffnet werden soll.

 
Hochschultag 

Zusammen mit der ULB hat sich das Universitätsarchiv, wie in jedem Jahr, am Hochschultag beteiligt. In der Veranstaltung „Berufsfeld Bibliothek und Archiv“, an der 8 Studieninteressierte teilnahmen, wurden alle Ausbildungs- und Studiengänge für eine berufliche Betätigung in diesem Bereich vorgestellt.

 
Führungen / Schulungen 

2018 wurden 20 Führungen mit insgesamt 208 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Die Anzahl der Führungen hat sich damit gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, die Teilnehmerzahl mehr als verdreifacht. Drei Führungen waren Bestandteil der von Herrn Stefan Rethfeld veranstalteten Architekturrundgänge „Münster vor Ort“, die am 9., 10. und 11. November über den Leonardo-Campus führten. Weitere Archivführungen wurden zudem als Bestandteil von Lehrveranstaltungen, insbesondere in den Fächern Geschichte und Medizin, sowie im Rahmen von Schulungen angeboten. Eine Schulung über die Arbeit des Archivs fand als Programmpunkt des Fortbildungsprogramm der Universität für Mitarbeiter statt, zwei Schulungen wurden für Auszubildende – vor allem in Büroberufen – ausgerichtet. Zudem besuchte eine Klasse des Abendgymnasiums Münster das Universitätsarchiv.


Dr. Sabine Happ
Universitätsarchivarin