Jahresbericht 2004


Die Erschließung von Aktenneuzugängen und bereits länger vorhandenen, jedoch bisher nur unzureichend bearbeiteten Beständen stand auch 2004 als wichtigste Kernaufgabe im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Universitätsarchivs.

Aus dem Bestand Kurator (1888-1970) konnten erneut einige Archivalien restauriert werden.

Am Samstag, den 25. September, beteiligte sich das Universitätsarchiv am bundesweit veranstalteten Tag der Archive. Dieser Tag der offenen Tür soll interessierten Bürgern die Möglichkeit geben, sich über die Arbeit der Archive zu informieren. Gezeigt wurden ausgewählte Archivalien zur Universitätsgeschichte. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit zu Fragen und Gesprächen mit den Archivmitarbeitern. In einigen Fällen regte dies auch zu späteren Archivbenutzungen an.

Die Personalsituation ist unverändert.

Zugänge

Archivgut wurde in 21 Zugängen (Vorjahr: 25) übernommen: insgesamt 3.085 Bände sowie 53 laufende Meter (Vorjahr: 3.725 Bd., 11 lfd. Meter), darunter Sachakten des Archäologischen Seminars und Museums, des Physikalischen Instituts, des Ökumenischen Instituts, weiterhin Magisterprüfungsakten, Promotionsakten und Habilitationsakten verschiedener Fachbereiche. Die Sammlungsbestände konnten durch zwei Schenkungen bereichert werden: Zum einen durch den Teilnachlass Prof. Dr. Heinz Rollhäuser (1919-2003), seit 1965 Universitätsprofessor für Anatomie und 1968-1970 Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität, zum anderen durch die Druckschriftensammlung Jan Lintzen, die v.a. studentische Flugblätter, Plakate und Periodika zur Dokumentation der Münsterschen Hochschulgeschichte für den Zeitraum von etwa 1975 bis 1985 enthält. Die Dienstbibliothek konnte um 120 (Vorjahr: 59) Druckschriften und Bücher ergänzt werden.

Erschließung

Bearbeitet wurden insgesamt 6.239 Verzeichnungseinheiten, darunter Promotions- und Diplomprüfungsakten der Rechtswissenschaftlichen, Philosophischen und Medizinischen Fakultät sowie einige kleinere Sachaktenbestände. Die Bearbeitung aller wirtschaftswissenschaftlichen Diplomprüfungsakten aus dem Zeitraum 1944 bis 1997 konnte abgeschlossen werden.

Die bislang unverzeichnete Druckschriftensammlung wurde einer ersten Ordnung unterzogen. Damit wird die Bearbeitung künftiger Zugänge erleichtert. Gleichzeitig verbessern sich die Benutzungsmöglichkeiten.

Ausleihe

Als Dienstleistung für Verwaltungsstellen (Personaldezernate im Rektorat und bei der Verwaltung des Universitätsklinikums Münster, Prüfungsämter etc.) wurden 749 Akten (Vorjahr: 472) ausgeliehen bzw. zur Weiterführung abgegeben.

Anfragen/Benutzung

Für ehemalige Studierende der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe wurden 31 Studienbescheinigungen (Vorjahr: 44) ausgestellt.

Im Berichtsjahr wurden 96 (Vorjahr: 126) schriftliche und telefonische Anfragen bearbeitet, für die z.T. umfangreiche Recherchen in den historischen Beständen erforderlich waren. Das Archiv verzeichnete 222 Benutzertage (Vorjahr: 171). Forschungsgebiete waren u.a.:
  • Jüdische Schriftsteller in Westfalen,
  • politische Gedenktage in Münster in der Weimarer Republik,
  • Kunstwerke im Universitätshauptgebäude (ehem. Residenzschloss) und seinem Umfeld,
  • Biographie des Zoologen, Literaten und Priesters Hermann Landois (1835-1905).
Außerdem folgende Aspekte der Universitätsgeschichte Münster:
  • Akademische Feiern von der Weimarer Republik bis 1968,
  • Studierende im Kaiserreich 1890-1918,
  • Studierende zu Beginn der NS-Zeit,
  • studentische Freiwilligenverbände 1919/1920,
  • Lehrstuhl für Christliche Sozialwissenschaften im 20. Jahrhundert,
  • Musikwissenschaft bis 1945,
  • Erziehungswissenschaft / Pädagogik 1945-1985,
  • Altertumswissenschaften bis 1945,
  • Arbeitsgemeinschaft für Ostforschung in den 1950er und 60er Jahren.

Dr. Sabine Happ
Universitätsarchivarin