Jahresbericht 2003


Im Berichtsjahr wurde die EDV-gestützte Erschließung von Aktenneuzugängen und bereits länger vorhandenen, jedoch bisher nur konventionell bearbeiteten Beständen fortgeführt.

Es konnten erneut einige ausgewählte Archivalien aus dem Bestand Kurator (1888-1970) restauriert werden.

Im Juni wurde der bisher hier als Depositum verwahrte Nachlass Otmar Frhr. v. Verschuer (1896-1969), seit 1951 in Münster Ordinarius für Humangenetik, auf Wunsch des Eigentümers an das Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem abgegeben.

Die Personalsituation ist unverändert. Zusätzlich zum hauptamtlichen Personal wurden drei studentische Hilfskräfte mit jeweils acht bis elf Wochenstunden beschäftigt.

Zugänge

Archivgut wurde in 25 Zugängen (Vorjahr: 32) übernommen: insgesamt 3.725 Bände sowie 11 laufende m (Vorjahr: 4.270 Bd., 76 lfd. m), darunter Dekanatsakten der 1995 aufgelösten Fachbereiche Geschichte und Philosophie, Promotionsakten, Habilitationsakten sowie Sach- und Personalakten des Rektorats. Die Dienstbibliothek konnte um 59 (Vorjahr: 86) Druckschriften und Bücher ergänzt werden

Erschließung

Bearbeitet wurden etwa 15.000 Prüfungsakten, 1.435 Bände des Bestandes Kurator (1888-1970), die umgeheftet und neu signiert wurden, und Sachaktenbestände der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und des Fachbereichs Chemie und Pharmazie.

Ausleihe

Als Dienstleistung für Verwaltungsstellen (Personaldezernate im Rektorat und bei der Verwaltung des Universitätsklinikums Münster, Prüfungsämter etc.) wurden 472 Akten (Vorjahr: 406) ausgeliehen bzw. zur Weiterführung abgegeben.

Anfragen / Benutzung

Für ehemalige Studierende der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe wurden 44 Studienbescheinigungen (Vorjahr: 24) ausgestellt.

Im Berichtsjahr wurden 126 (Vorjahr: 88) schriftliche und telefonische Anfragen bearbeitet, für die z.T. umfangreiche Recherchen in den historischen Beständen erforderlich waren. Das Archiv verzeichnete 171 Benutzertage (Vorjahr: 191). Forschungsgebiete waren u.a.:

  • Geschichte der Universität Münster in der NS-Zeit und in der unmittelbaren Nachkriegszeit,
  • Katholische Studentenverbindungen in Münster im 19. Jahrhundert,
  • Kunstwerke in Universitätsgebäuden,
  • Biographie des Wirtschaftswissenschaftlers Hans-Jürgen Seraphim (1899-1962).
Außerdem über Aspekte der Universitätsgeschichte:
  • Die Katholisch-Theologische Fakultät im Kulturkampf,
  • der Lehrstuhl für Christliche Sozialwissenschaften im 20. Jahrhundert,
  • das Fach Missionswissenschaft 1911-1939,
  • das Fach Musikwissenschaft bis 1945,
  • die Arbeitsgemeinschaft für Ostforschung in den 1950er und 60er Jahren,
  • Prager Professoren an der Medizinischen Fakultät nach 1945.

Prof. Dr. Wilhelm Kohl
Leiter des Universitätsarchivs