Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 04
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

 

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet die drei Diplom-Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik an. Seit dem Wintersemester 1999/2000 kommen in allen drei Fächern Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor of Science und Master of Science dazu. Die Nachfrage nach Studienplätzen ist gleichbleibend hoch: 1999 wurden 1.289 (Vorjahr: 1.377) Studierende immatrikuliert.

Zu Beginn des Wintersemesters 1999/2000 waren von den 5.816 ordentlich Studierenden im Studiengang Betriebswirtschaftslehre 3.444, im Studiengang Volkswirtschaftslehre 1.679 und im Studiengang Wirtschaftsinformatik 693 Studierende eingeschrieben. Der Anteil der wirtschaftswissenschaftlichen Studierenden an der Gesamtzahl der an unserer Universität immatrikulierten Studierenden beträgt ca. 13 %. So erfreulich die relativ hohe Nachfrage nach wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen ist, so schwierig stellt sich die Studiensituation für alle Beteiligten dar.

Auch für das kommende Jahr ist in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nicht mit einem signifikanten Rückgang an Studierenden zu rechnen. Zusammen mit dem in den vergangenen Jahren betriebenen Personalabbau führt dies zu einer weiterhin außerordentlich angespannten Belastung der Professoren und der wissenschaftlichen Mitarbeiter. Mit Auslaufen des Hochschulsonderprogramms wurden sechs Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter gestrichen. Für die Studierenden ist zu befürchten, dass sich diese Situation negativ auf die Studienzeiten auswirken könnte. Gleichwohl ist die durchschnittliche Studiendauer im Vergleich zu anderen Studiengängen als noch akzeptabel anzusehen: Die durchschnittliche Studiendauer der Absolventen in Wirtschaftswissenschaften lag zuletzt bei 11,0 Semestern, in Wirtschaftsinformatik bei 10,3 Semestern und war damit in beiden Fächern in der Spitzengruppe der nordrhein-westfälischen Universitäten.

Mit Einführung neuer Prüfungsordnungen zum Wintersemester 1999/2000 bietet die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät zusätzlich zu den Diplom-Abschlüssen nun auch Abschlüsse als Bachelor of Science und Master of Science in allen drei Studienfächern. Durch die Einführung eines Credit-Point-Systems für studienbegleitende Prüfungsleistungen ist die Anrechnungsmöglichkeit für an anderen Hochschulen und im Ausland erbrachte Leistungen stark verbessert worden.

Zur personellen Ausstattung: Eine C4-Stelle ( „BWL, insbesondere Controlling") und eine C3-Stelle ( „BWL, insbesondere Internationale Wirtschaft") konnten im Laufe des Jahres neu besetzt werden. Die Stellen für „Unternehmensrechnung und -besteuerung" sowie „Ökonometrie und Wirtschaftsstatistik" konnten hingegen noch immer nicht wieder besetzt werden. Auch die Stiftungsprofessur für Entrepreneurship blieb vakant.

Die knappen finanziellen Mittel zur Ausstattung der Lehrstühle sowie die hohe Nachfrage nach Wirtschaftswissenschaftlern in der deutschsprachigen Hochschullandschaft führen dazu, dass die Wiederbesetzung von Lehrstühlen zunehmend schwieriger wird. Im Jahr 2000 werden - auch durch das altersbedingte Ausscheiden von Lehrstuhlinhabern - insgesamt neun Stellen neu zu besetzen sein. Die entsprechenden Berufungsverfahren werden mit Nachdruck betrieben.

Die Vorarbeiten zur Gründung des Instituts für Ökonomische Bildung zum 1.1.2000 konnten abgeschlossen werden. Das bisher am Fachbereich 6 angesiedelte Institut für Wirtschaftswissenschaften und ihre Didaktik sowie zwei C3-Professuren aus unserem Bestand bilden das neue Institut, das für die wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung in anderen (insbesondere Lehramts- und Magister-) Studiengängen verantwortlich sein wird.

Im Fach Wirtschaftswissenschaften liegt die Verausgabung von Drittmitteln aus Projektforschung um über 40 % höher als im Durchschnitt der übrigen nordrhein-westfälischen Universitäten (ohne Münster) und um 75 % über dem Durchschnitt der Wirtschaftswissenschaften der gesamten wissenschaftlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Die Mittel kommen von DFG, VW-Stiftung, EU-Programme, Bertelsmann-Stiftung, anderen forschungsfördernden Stiftungen, Ministerien des Bundes und des Landes, Unternehmen und Verbänden. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten werden im Forschungsbericht der Universität ausführlich dargelegt.

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist unter den vorherrschenden Bedingungen nur unter großen Anstrengungen möglich. Hinzu kommt, dass die Universität bei erfolgreichen Absolventen der Diplom-Studiengänge mit attraktiven Angeboten der freien Wirtschaft konkurriert. Dennoch ist es gelungen, den wissenschaftlichen Nachwuchs nachhaltig zu fördern. Dies zeigen zwei Habilitationen und 25 Promotionen, die 1999 erfolgreich abgeschlossen worden sind.

Im Rahmen der Internationalisierung der Studiengänge existiert seit 1995 ein Doppeldiplom mit der Ecole Supérieure de Commerce de Montpellier für den Studiengang Betriebswirtschaftslehre bzw. Wirtschaftsinformatik. Das seit 1996 laufende Abkommen über ein Doppeldiplom mit der Université Paris II für den Studiengang Volkswirtschaftslehre wurde im Jahr 1999 verlängert. Die Aktivitäten im Rahmen des Erasmus-Programms sind weiterhin steigend. Die Nachfrage nach Serviceleistungen des Sprachenzentrums ist noch immer deutlich höher als das Angebot.

Neben dem offiziellen Vorlesungsbetrieb wurde an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eine Vielzahl von Gastvorträgen und Symposien veranstaltet. Im Mai fand zum zwölften Mal das Symposium Oeconomicum Muenster statt, bei dem namhafte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Vorträge zu dem Thema „Schöne Aussichten?! Aufbruch in das nächste Jahrtausend" hielten. Diese Veranstaltung wird regelmäßig von Studierenden organisiert.

 

Prof. Dr. Ulrich Müller-Funk
Dekan des Fachbereichs 04