WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1997

Bericht der Medizinischen Einrichtungen



Personalangelegenheiten

Die "Deckelung" der Leistungsausgaben der Krankenkassen sowie weitergehende Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand haben die Entwicklung der Mittel, die für den Faktor Arbeit zur Verfügung standen, weiterhin stark geprägt. Ließ diese Mittelunterdeckung in der Vergangenheit die dringend geforderte Aufstockung des Personalbestandes nicht zu, führte sie im Berichtsjahr erstmalig zu einem Stellenabbau.

Die Medizinischen Einrichtungen bedienen sich hierbei allerdings nicht der Maßnahme von Entlassungen von Mitarbeitern, sondern der Sperrung bzw. Einziehung von freiwerdenden Stellen erstmalig auch im Bereich der Krankenversorgung. Aufgrund dieser Vorgehensweise haben die betroffenen Einrichtungen die Möglichkeit, bereits frühzeitig gebotene organisatorische Maßnahmen zu treffen; im übrigen stellt sich der Vorteil einer sozial verträglichen Komponente dar.

Eine weitere signifikante Aufgabe der Personaleinsatzplanung bestand in der Fortführung der Umsetzung des Arbeitzeitgesetzes.

Die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter bereitete im Jahre 1997 keine Probleme; dies galt selbst für die traditionellen Engpaßbereiche wie den Operationsdienst oder das Fachpersonal für den Intensivbereich.

Im Bereich der Ausbildung konnte die im Vorjahr gesteigerte Zahl der Ausbildungsplätze annähernd beibehalten werden. Die Gesamtzahl der Ausbildungsverträge blieb allerdings - wie im Jahre 1996 - unter diesen Möglichkeiten, teilweise wegen einer zu geringen Zahl von qualifizierten Bewerbungen.

Das engagierte Zusammenwirken aller an der Ausbildung Beteiligten wurde weiter erfolgreich ausgebaut.

Die Durchführung von Personalentwicklungsmaßnahmen wurde im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten weiter ausgebaut. Insbesondere z.B. bei Führungsseminaren wurden die Bemühungen verstärkt, gleichermaßen und gemeinsam Mitarbeiter aus dem Bereich der Verwaltung sowie den Kliniken, Instituten und zentralen Einrichtungen einzubeziehen.

Der Fort- und Weiterbildungsbedarf war im Geschäftsjahr 1997 nicht zuletzt wesentlich durch DV-mäßige Umstellungen und Neuerungen geprägt.

In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist der Beginn der Umsetzung des Auftrags der Erstellung eines Frauenförderplans entsprechend den Vorgaben des Mitte des Jahres veröffentlichten Frauenförderrahmenplans der Universität.

Finanzen

Die Pflegesatzverhandlungen gestalteten sich im Jahre 1997 außerordentlich schwierig. Nach neun Monate langen Verhandlungen gelang es schließlich, die Finanzierung einer Reihe von strukturellen Änderungen sicherzustellen wie eine Erhöhung von Implantationszahlen für Defibrillatoren und Kunstherzen und eine Erhöhung von Leber- und Stammzelltransplantationen. Insgesamt führte aber die gesetzlich vorgegebene Reduzierung des stationären Budgets um 1 % zum Abbau sogenannter Fehlbelegungen durchaus zu einer Verknappung der finanziellen Ressourcen insbesondere im Personalbereich.

Trotz des begrenzten Budgets ist es im Jahre 1997 gelungen, die medizinischen Leistungen im stationären Bereich auszuweiten: Hier stiegen die Patientenzahlen um 5 %, die Pflegetage um 3 %; insbesondere die Fallpauschalen- und Sonderentgeltleistungen konnten gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Die Ambulanzzahlen sind dem gegenüber leicht rückläufig. Die Zahl der ambulanten Patienten sank im Jahre 1997 gegenüber 1996 um leichte 1,5 %. Entsprechend rückläufig war auch das Volumen der Einnahmen aus dem poliklinischen Bereich.

Im Bereich der Lehre und Forschung waren die finanziellen Möglichkeiten der Medizinischen Einrichtungen außerordentlich begrenzt, da die Steigerungsraten des Landeszuschusses bei Personal- und Sachkosten mit + 0,1 % die vorgegebenen Tarif- und Sachkostensteigerungen nicht auffangen konnten. Dennoch ist es durch den weiteren Ausbau des Interdisziplinären Klinischen Forschungszentrums (IKF) und des Programms Innovative Medizinische Forschung (IMF) gelungen, die direkt der Lehre und Forschung zugewiesenen Mittel wesentlich zu verstärken: Für das vom Bund geförderte IKF wurden 1997 5,2 DM verausgabt, für das landesunterstützte Programm IMF wurden 2,2 DM aufgewandt.

Die Investitionsmittel stiegen im Jahre 1997 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Mio. DM auf 30,7 Mio. DM. Der erweiterte finanzielle Rahmen begründet sich hauptsächlich in den verstärkten Bau- und Einrichtungsmitteln für das Knochenmarktransplantationszentrum, in den Ausgaben für den Um- und Ausbau sowie für Einrichtungsmittel des Altgebäudes des ehemaligen Britischen Militärhospitals und schließlich für Ersteinrichtungsmittel anderer Institute und Kliniken.

Arbeitsschwerpunkt innerhalb des Finanzdezernats war im vergangenen Jahr die Umstellung der EDV in den Bereichen Haushalt, Rechnungswesen und Controlling auf das moderne SAP-Programm. Durch die Einführung der Module für Haushalt, Finanzbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung und Controlling wird erwartet, daß das Finanzdezernat in Zukunft notwendige Zahlenangaben, Auswertungen und Gegenüberstellungen aktuell und sicher liefert.

Tabelle 2:   Kenndaten der Medizinische Einrichtungen

1996 1997  
Planbetten 1.600 1.600  
Belegbare Betten 1.519 1.512  
Berechnungstage 452.314 466.916 *)
Anzahl der stationären Fälle m.V. 49.429 51.981 *)
Anzahl der stationären Fälle o.V. 43.077 45.301 *)
Bettennutzungsgrad 81,58% 84,60%  
Durchschnittliche Verweildauer in Tagen 10,5 10,3  
Anzahl der ambulanten Behandlungen 445.392 445.589 *)
Anzahl der ambulanten Patienten 255.948 252.088 *)
Gesamteinnahmen in DM 511.096.655 513.705 000 *)
Drittmitteleinnahmen in DM 33.096.768 30.000.000 *)
Gesamtausgaben in DM     684.650.988      687.486.000 *)

*) geschätzt



Bauangelegenheiten

Nach Fertigstellung des 1. Bauabschnitts der Kinder- und Jugendpsychiatrie konnte im Oktober 1997 die Behandlung von Patienten in der Tagesklinik aufgenommen werden.

Zum Ende des Jahres wird der Um- und Ausbau

fertiggestellt werden.

Zur Verbesserung der Lehre und Forschung hat das Institut für Rechtsmedizin einen neuen größeren Anbau erhalten. Im ersten Teil des Hauses 4 des ehemaligen Britischen Militärhospitals werden für das Interdisziplinäre Klinische Forschungszentrum sowie für die Forschergruppe Endothel der Haut Büro- und Laborräume hergerichtet.

RDS-Zentrale

Die Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde wird schwerpunktmäßig von der Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationszentrale (RDS-Zentrale) mit aufbereitetem Instrumentarium versorgt. Seit Mitte des Jahres gehört die im Zentralgebäude befindliche Instrumentenzentrale, welche die zentrale OP-Abteilung mit Instrumenten versorgt, zur RDS-Zentrale. Eine Belieferung mit Desinfektions- und Sterilisationsgütern erfolgt auch in die ambulanten und stationären Bereiche der Kliniken und Institute. Die zentrale OP-Abteilung wird von der RDS-Zentrale mit sterilen Tupfern, Kompressen und Wäsche versorgt.

Der RDS-Zentrale organisatorisch angegliedert sind die Bettenaufbereitungen im Zentralgebäude. Die Intensiv- und OP-Abteilungen werden von hier mit aufbereiteten Betten versorgt. Alle im Zentralgebäude benötigten Matratzen werden dort aufbereitet und den Stationen zugeleitet. Zu Beginn des Jahres sind drei neuinstallierte DKS-Waschstraßen in der RDS-Zentrale in Betrieb genommen worden. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wurden durchgeführt und der Grundstein für die demnächst per EDV erfolgenden Qualitätskontrollen gelegt.

Zentralküche

Die Verpflegung der Patienten während ihres stationären Aufenthaltes im Zentralgebäude und in den dezentralen Kliniken erfolgt aus der Zentralküche des Versorgungszentrums.

Bei ca. 1.750 Patienten am Tag bedeutet das z. B. aufs Jahr 1996 gesehen 465.190 Beköstigungstage, für die Mittagessen produziert, Komponenten für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie den Nachmittagskaffee kommissioniert werden müssen. Von den 465.190 Beköstigungstagen verteilen sich 309.882 Vollkost-Patienten und 34.431 Schonkost-Patienten auf die Hauptküche und 128.066 Patienten auf die Diätküche. Des weiteren werden in der Cafeteria ca. 1.600 Mitarbeiter und Besucher versorgt.

Großes Gewicht wird in der Zentralküche auf die Aus- und Weiterbildung gelegt. 19 Auszubildende werden in der Lehrküche und in der Bäckerei ausgebildet. Daß die Ausbildung in der Zentralküche der Medizinischen Einrichtungen durchaus einen hohen Anspruch erfüllt, zeigen die großen Erfolge bei der Teilnahme an Kochwettbewerben der internationalen Küche, was die Gewinne von 1 Bronzemedaille auf der Kocholympiade in Berlin, des regionalen Jugendnachwuchscup sowie die gewonnene Westfalenmeisterschaft beweisen.

Zentralwäscherei

Die Zentralwäscherei versorgt sämtliche medizinischen Einrichtungen der Westfälischen Wilhelms-Universität mit Wäsche. Die Leistung pro Mitarbeiter und Stunde betrug im Jahr 1996 ca. 40 kg. Im November 1997 erfolgte der Einbau einer neuen Waschstraße, wodurch die Versorgungssicherheit erheblich erhöht wurde. Die im Vorjahr begonnene Wäscheumstellung auf 100 % Baumwolle wurde weiter fortgesetzt.

DV-Organisation

Im Bereich der Bürokommunikation hat sich nunmehr die Kommunikationssoftware GroupWise etabliert. Das Informationsmanagementsystem askSam wurde den Anforderungen entsprechend ausgebaut, so daß im LAN der Verwaltung z. B. der Geschäftsverteilungsplan, der Konten- und Kostenstellenplan sowie abteilungsinterne Informationen abgelegt und aufgerufen werden können. In diesem Bereich wurde auch ebenfalls die Umstellung der Textverarbeitungssoftware Word Perfect auf Word vorbereitet und koordiniert.

Das Programmsystem IDIK mit den Funktionen ambulante und stationäre Patientenaufnahme, Verwaltung und Abrechnung, Finanzbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung und Materialwirtschaftssystem wurde programmäßig den gesetzlichen Vorschriften angepaßt und optimiert.

Die Teilbereiche Materialwirtschaft sowie die finanzwirtschaftlichen Module wurden zum Jahreswechsel 1997/98 von dem "SAP R/3 System" übernommen. Im Bereich dieser SAP-Einführung war das Customizing, die Konzeption und Realisierung von Schnittstellen zu dem Programmsystem IDIK sowie zu den im Bereich der Medizinischen Einrichtungen vorhandenen Subsystemen Gegenstand der Arbeit.

Seit nunmehr drei Jahren ist das selbsterstellte Zahnklinische Abrechnungs- und Kommunikationssystem ZAKOS in der Zahnklinik im Einsatz. Die Weiterentwicklung dieses Programmsystems sowie die Unterstützung bei der Systemeinführung in den Standorten Aachen und Düsseldorf wird durchgeführt. Geplant ist die weitere Einführung an den Universitätsstandorten Bonn und Köln.

Das von der Verwaltung der Medizinischen Einrichtungen betriebene OP-Dokumentationssystem "Medico-OP" ist bis auf zwei Fachbereiche in allen klinischen Operationsabteilungen eingeführt worden, so daß eine zeitnahe digitale Dokumentation stattfinden kann.

Gebäudereinigung im Bereich der Medizinischen Einrichtungen

Für das Aufgabengebiet Gebäudereinigung sind aufgrund gesetzlicher Vorgaben in regelmäßigen zeitlichen Abständen Ausschreibungen durchzuführen. Entsprechend dieser vorgegebenen Regelung erfolgten im Jahre 1997 umfangreiche Ausschreibungsverfahren mit dem Ziel, leistungsstarke und kostengünstige Dienstleistungsunternehmen für die Erledigung der Gebäudereinigung bei den Medizinischen Einrichtungen zu gewinnen.

Im Gegensatz zu Reinigungsobjekten allgemeiner Art erfordern die Kliniken und medizinischen Institute - schon von deren Selbstverständnis heraus - ein Übermaß an Reinigungsqualität und Hygiene. Bezeichnenderweise ist ein ständiger, konsultativer Kontakt mit dem Institut für Hygiene daher unerläßlich.

Die nachfolgenden Angaben ergeben eine grobe Vorstellung über die Dimensionen und organisatorischen Abläufe auf dem Gebiet Gebäudereinigung:

In insgesamt 94 Gebäuden der Medizinischen Einrichtungen mit über 17.000 Räumen erfolgt täglich (oft mehrmals) oder in besonderen zeitlichen Abständen eine Unterhaltsreinigung fast ausschließlich durch Dienstleistungsunternehmen.

Jeder der 17.000 Räume wird in einem sogenannten "Raumbuch", das pro Raum insgesamt 20 verschiedene Glas- und 16 spezifische Raumdaten erfaßt, genau dokumentiert. Das Raumbuch bildet eine wesentliche Grundlage für die eigene EDV-unterstützte Abrechnung mit den Reinigungsfirmen. Durch geänderte Strukturen, bauliche Maßnahmen oder geänderte Nutzungsverhältnisse innerhalb der Medizinischen Einrichtungen ist das Raumbuch zum Zwecke einer korrekten und einwandfreien Abrechnung ständig zu aktualisieren.

Betrieblicher Ideenwettbewerb

Der bereits im Jahre 1996 festgestellte Trend des Betrieblicher Ideenwettbewerb hat auch im Jahre 1997 angehalten, immerhin sind insgesamt 650 Verbesserungsvorschläge eingegangen, und das, obwohl das Wissenschaftsministerium durch restriktivere Richtlinien sowie die Auszahlung der Prämien über das LBV eher hinderlich als ermutigend war.

Bei rund einem Drittel der Vorschläge handelt es sich um solche, die Kostenersparnisse abzielen, 70 % betreffen eher Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit Verbesserung der Patientensituation, Umweltideen sowie Arbeitssicherheit und Hygiene.

Wurden bis zum Jahre 1996 noch die meisten Verbesserungsvorschläge von der Verwaltung gemacht, ist im Jahre 1997 ein deutlicher Umschwung eingetreten. Dabei ist erfreulich anzumerken, daß insbesondere der Pflegedienst deutlich mehr Verbesserungsvorschläge gemacht hat, als in den Vorjahren. Lag nämlich der Anteil des Pflegedienstes 1996 noch bei 13 %, stieg er nunmehr auf 22 %. Dementsprechend reduzieren sich die Zahlen beim Wirtschafts- und Verwaltungsdienst. Eine gleiche Verschiebung gibt es natürlich dann auch bei den Verbesserungsvorschlägen von der Verwaltung hin zu den Kliniken. Erfreulich anzumerken ist sicherlich auch, daß sich die Schulen deutlich mehr beteiligt haben als im Vorjahr.

Die Entwicklung, daß natürlich nicht jeder einen Vorschlag macht, sondern die Vorschläge von einer ganz bestimmten Gruppe gemacht werden, hat sich fortgesetzt. So kann man für das Jahr 1997 feststellen, daß die Vorschläge von insgesamt 491 Personen gemacht werden. Dies bedeutet, daß diejenigen, die sich am Ideenwettbewerb beteiligen, immerhin 2,6 Verbesserungsvorschläge durchschnittlich gemacht haben.

Prämiert wurden 137 Vorschläge, der Anteil liegt dabei bei 21 % bezogen auf die eingereichten Verbesserungsvorschläge. Diese Quote ist nicht besonders hoch, was einmal darin begründet liegt, daß doch auch viele ungeeignete Vorschläge gemacht werden, zum anderen aber auch darin, daß eine ganze Anzahl von eingegangenen Verbesserungsvorschlägen noch nicht abschließend bearbeitet ist. Die Ersparnis lag bei etwa 130.000,00 DM; an Prämien wurden etwa 80.000,00 DM ausgeschüttet. Bezogen auf den gesamten Zeitraum seit Einführung des Betrieblichen Ideenwettbewerbs gibt es eine Ersparnis von rund 2,8 Millionen DM. Setzt man Prämien und Aufwand dabei ab, bleibt immerhin noch eine Ersparnis von über 2,2 Millionen DM. Das bereits oben erwähnte Modellprojekt für sämtliche Medizinischen Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen ist hier ab 01.07.1997 eingeführt worden. Es bringt leider Nachteile für die Medizinischen Einrichtungen Münster, Vorteile jedoch insofern, als es nun bei allen sechs Standorten etabliert ist. Erstmalig ist in diesem Jahr auch bei der Jahresveranstaltung des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft - Vorschlagswesen - ein "Forum Krankenhäuser" eingerichtet gewesen. Auch die eingerichtete Vorschlagsbörse zeigt erste Früchte: Vorschläge aus anderen Häusern werden hier diskutiert, Vorschläge aus Münster finden Interesse in anderen Häusern.

Tabelle 3:   Vorläufige Jahresstatistik

Ziel des Verbesserungsvorschlages 1993 1994 1995 1996 1997 Ges. %
Kostenersparnisse 20 17 58 152 212 459 29
Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit 8 5 12 111 157 293 18
Ansehen der Med. Einrichtungen 5 17 31 74 171 298 19
Situation der Patienten 4 4 25 59 176 268 17
Schonung der Umwelt 9 7 19 36 54 125 8
Arbeitssicherheit u. Hygiene 2 3 9 46 102 162 10
Gesamt (Mehrfachziele berücksichtigt) 48 53 154 478 872 1605 100
Tatsächliche Zahl der Vorschläge 39 49 120 384 650 1242


Tabelle 4:  Prämierte Verbesserungsvorschläge

Jahr Vorschläge Ersparnis Prämie
Eingereicht Prämiert Anteil
%
mit Ersparn.
DM
ohne Ersparn.
DM
Gesamt
DM
1991 12 7 58% 20.000 7.200 390 7.590
1992 25 5 20% 2.440 640 1.670 2.310
1993 39 12 31% 19.430 5.840 2.950 8.790
1994 49 15 33% 34.180 10.560 2.390 12.950
1995 120 35 29% 277.373 11.920 6.220 18.140
1996 384 112 29% 760.640 144.350 16.320 160.670
1997 650 137 21% 129.400 52.210 27.800 80.010
Gesamt 1279 323 25% 2.828.869 232.720 57.740 290.460
Gesamtergebnisse Brutto - Ersparnis pro VV 2.219 DM
Prämie pro VV 228 DM
Verwaltungsaufwand pro VV 230 DM
Netto - Ersparnis pro VV 1.760 DM
Netto - Ersparnis tatsächlich 2.244.582 DM

Ausbildungseinrichtungen für Medizinalfachberufe

Die Zahl der Plätze an Schulen und Weiterbildungsstätten wurde wegen der auslaufenden Umschulungsmaßnahme im Pflegedienst um 25 gesenkt, 787 Plätze stehen demnach nach dem Feststellungsbescheid zur Verfügung. Bedauerlicherweise mußte eine weitere Reduzierung um 56 Stellen an den MTA-Schulen hingenommen werden, da die Krankenkassen eine Finanzierung, die wegen der neuen Gesetze notwendig ist, abgelehnt haben. Dies hindert die Medizinischen Einrichtungen auch, die Schule für Physiotherapie entsprechend aufzustocken.

Die vorhandenen Plätze wurden von 766 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Aus-, Fort- und Weiterbildung in Anspruch genommen.

Die Umstrukturierungen in den Schulen für medizinisch-technisch Assistenten, Diätassistenten und Physiotherapeuten sowie den Weiterbildungsstätten für Intensivpflege und OP-Pflege sind weitgehend abgeschlossen, sieht man einmal von den Finanzierungsschwierigkeiten ab. Das Jahr 1997 war eher von der Umstrukturierung in der Krankenpflege geprägt. Für diesen Bereich ist nämlich entschieden worden, Krankenpflegeschule und Kinderkrankenpflegeschule in einem Schulbereich zusammenzufassen und die Umschulungsmaßnahme auslaufen zu lassen. Ab 01.10.1997 wurde die Umstrukturierung begonnen; beendet sein wird sie am 30.09.1999. Gründe für diese Umstrukturierung waren einmal organisatorische Maßnahmen, zum anderen aber auch die bevorstehenden EU-Novellierungen, nach denen Kinderkrankenpflege als selbständige Unterrichtseinheit künftig nicht mehr vorhanden sein wird.

Patientenbeschwerdestelle

Neben der gemäß § 5 des Krankenhausgesetztes NW vorgesehenen externen Patientenbeschwerdestelle ist bei den Medizinischen Einrichtungen Münster eine interne Patientenbeschwerdestelle eingerichtet. Leider hat sich die Anzahl der Beschwerden im Jahre 1997 nahezu verdoppelt, wenngleich 62 Beschwerden nicht besonders viel sind, aber doch 62 Beschwerden zuviel. Hinzu kommen sicherlich noch eine Anzahl von Beschwerden, die direkt bei Kliniken, Personen oder Dezernaten der Verwaltung gemacht werden.

Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, wurde das Verhalten des Personals weniger gerügt als in Vorjahren, die Problematik der Wartezeit steigt jedoch weiter.

Tabelle 5:   Gründe von Patientenbeschwerden

1993 1994 1995 1996 1997
Verhalten des Personals 36,90% 40,10% 38,50% 38,00% 37,20%
Wartezeiten 22,10% 21,10% 19,40% 18,90% 20,10%
Fehlende Befunde 16,50% 15,30% 13,70% 13,80% 13,70%
Organisationsmängel 20,60% 13,80% 20,50% 21,20% 20,00%
Sonstiges 3,90% 9,70% 7,90% 8,10% 9,10%

Wiederum sehr viel Zuspruch haben die "Dialogkästen" im Zentralgebäude 1997 gefunden, wenngleich die Zahl von 2.400 im Jahre 1995 über 2.200 im Jahr 1996 auf 2.000 im Jahre 1997 zurückgegangen ist. Positive Aussagen gibt es 42 %, negative 58 %, hier ist eine Entwicklung zum Positiven festzustellen. Sicherlich ist gut, daß das Personal überwiegend positiv beurteilt wird und negative Aussagen eher dem Gebäude zuzuordnen sind. Allerdings zeigt sich auch hier, daß Wartezeiten ebenso wie bei den Patientenbeschwerden eine deutliche Rolle spielen.

Kulturimpulse im Krankenhaus

Seit 1993 ist in den Medizinischen Einrichtungen der Universität die Begegnung von Patienten mit Kunst und Kultur im Krankenhaus fester Bestandteil der Versorgung. Konzerte, Theateraufführungen, Kabarett und Comedy sowie Projekte in Zusammenarbeit mit einzelnen Stationen bieten inzwischen ein reich gefächertes Programm gegen die "Nebenwirkungen" eines Krankenhausaufenthaltes. Das beim Ltd. Verwaltungsdirektor eingerichtete Kulturreferat entwickelte auch verschiedene Kursangebote für Mitarbeiter, die inzwischen in ein gemeinsam vom Betriebsärztlichen Dienst, der Physiotherapie, der Ergotherapie, der Verwaltung und dem Kulturreferat konzipiertes Programm zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz aufgegangen sind. Umfang und Art des Programms als auch die Blickrichtung auf die Kultur des Krankenhauses geben den münsterschen imPulsen Modellcharakter. Eine breite positive Resonanz in Medien und Öffentlichkeit bewirkten, daß die Idee rasch Nachahmer fand. Die Beratung anderer Einrichtungen, Vorträge auf Kongressen und Tagungen und die Mitwirkung in internationalen Gremien, z.B. der UNESCO sind inzwischen fester Bestandteil der Kulturarbeit. Soeben erschien die erste Buchveröffentlichung zum Thema. Der von Münster aus 1995 mitgegründete Bundesverband für Kultur und Gesundheit koordiniert inzwischen die Projekte von fast 50 Krankenhäusern. Das Projekt wurde u.a. mit dem "Förderpreis für Gesundheitsförderung und Prävention der "Alte Leipziger-Hallesche Nationale Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet.

Tabelle 6:   Das Kulturprogramm 1997

Veranstaltungen Besucher
Theater & Comedy für Kinder 50 2.420
ClinicClowns- Ambulanz/ Station 249 7.715
Besondere Anlässe 11 834
Highlights: Jazz & Klassik Konzerte 47 2257
Sonntagsmatineen 52 987
Probebühne 11 396
Programm in den dezentralen Kliniken 10 195
Singkreis, HNO; Liedmobil, Chirurgie 64 1.468
Abend der Besinnung* 48 384
Konzertproben im Hörsaal der Psychiatrie* 48 432
Mittwochsgeschichten* neu
Tanz mit Schmerzpatienten 78 546
Mozart am Krankenbett 2 2
Mitarbeiter-Kurse: Tai Chi, Qi Gong, Tanz 128 512
Klinikenband 26 durchschn. 7
Sonstiges (Benefiz, Feste, Ausstell.) 18 620
Gesamt 842 17.775

*kooperative Veranstaltungen


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9780
Datum: 1998-02-05 ---- 1998-09-05