WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1997

Fachbereich 3 Rechtswissenschaftliche Fakultät



Lehre, Studiengänge

Allgemeines

Mit rund 6000 Studierenden gehört die Rechtswissenschaftliche Fakultät zu den größten Fakultäten in der Bundesrepublik Deutschland. Seit der Einführung des Numerus clausus zum Sommersemester 1992 ist die Zahl der Studierenden insgesamt etwas zurückgegangen. Im Sommersemester 1997 haben 196 Studierende das Studium der Rechtswissenschaften aufgenommen, im Wintersemester 1997/98 waren es 463. Im Wintersemester 1996/97 waren es dazu im Vergleich 510 Studierende. Im Studiengang mit dem Studienziel Staatsexamen sind im Wintersemester 1996/97 5238, im Studiengang mit Abschluß Promotion 685 Studierende eingeschrieben.

Studiengang Magister-Legum

Ausländische Studierende, die in ihrem Heimatland ein Jurastudium absolviert haben, können nach zweisemestrigem Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät eine Zusatzqualifikation - den Grad des Magister Legum - erwerben. Z.Zt. befinden sich im Studiengang Magister Legum 31 Studierende. 12 Verfahren konnten erfolgreich mit der Verleihung des Grades eines Magister Legum beendet werden.

Neuer Studiengang „Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen"

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sprachforschung und Sprachlehre bietet die Juristische Fakultät seit Beginn des WS 1995/96 einen zusätzlichen Studiengang „Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen" an. Mit diesem Ausbildungsangebot wird den Erfordernissen, die die zunehmende Internationalisierung des Rechtsverkehrs und insbesondere die europäische Integration an die Qualifikation der Juristen stellen, im Hinblick auf die Kenntnis der Fachsprache und der Grundzüge der Rechtsordnung für den französischen und englischen Sprachbereich Rechnung getragen. Der Studiengang mit insgesamt 20 Semesterwochenstunden erstreckt sich über vier Semester und führt bei Bestehen der Abschlußprüfung zur Erteilung eines Zertifikats. Das Ausbildungsangebot ist an den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz über die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung ausgerichtet. Entsprechende Studienleistungen an ausländischen Universitäten (einschließlich Erasmus-Studienaufenthalten) können auf die viersemestrige Mindeststudienzeit angerechnet werden. Im Wintersemester 1997/98 waren im Studiengang „Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen" insgesamt 727 Studierende eingeschrieben.

Personallage

Allgemeines

Im Jahr 1997 ist es der Fakultät dank nachhaltiger Bemühungen gelungen, die Anzahl der vakanten Lehrstühle zu reduzieren. Es konnten 5 vakante Professuren besetzt werden, u.a. die Professur für Rechtsinformatik und die neu eingerichtete Professur für angelsächsisches Recht. Neu gegründet wurde das Institut für Informations,- Telekommunikations- und Medienrecht. Für die kommenden Jahre sind vielfältige Umstrukturierungen zu erwarten, da bis zum Jahr 2000 etliche Hochschullehrer durch Emeritierung ausscheiden werden.

Habilitations- und Promotionsverfahren

An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät wurden im Jahre 1997 drei Habilitationsverfahren durchgeführt.

Vom Wintersemester 1996/97 bis zum Sommersemester 1997 haben 81 Doktoranden ihr Promotionsverfahren abgeschlossen. Damit steht die Münsteraner Fakultät nach wie vor in Deutschland an der Spitze hinsichtlich der Anzahl der Promotionen.

Entwicklung und Perspektiven

Finanzlage

Im Jahr 1997 hatte die Fakultät erneut eine fünfprozentige Kürzung der Sach- und Personalmittel im Bereich der Titelgruppe 94 hinzunehmen. Diese konnte nur durch die Zuweisung von Mitteln aus dem Programm „Notzuschlag auf Zeit" (NaZ) aufgefangen werden. Im kommenden Jahr sind u.a. durch gestiegene Personalkosten und zu erwartende Kürzungen bei den NaZ-Mitteln empfindliche weitere Einbußen zu erwarten. Es ist daher fraglich, ob die Fakultät das Angebot, Klausuren unter Examensbedingungen anzufertigen, im bisherigen Maße aufrechterhalten kann.

Im Rahmen des Tutorenprogramms „Qualität der Lehre" sind der Fakultät 1997 wie schon im Vorjahr Mittel für die Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften zugewiesen worden. Es war deshalb möglich, eine Vielzahl von vorlesungsbegleitenden Arbeitsgemeinschaften einzurichten, die bei den Studierenden großen Anklang fanden. Seit zwei Jahren bietet die Fakultät zusätzlich zu den Anfängerarbeitsgemeinschaften eine spezielle Repetenten-AG an. Hier werden die Studierenden, die beim ersten Versuch im Examen gescheitert sind, auf ihren Wiederholungsversuch vorbereitet. Wegen der außerordentlich positiven Resonanz wird die Repetenten-AG so lange fortgeführt, wie es die Finanzlage zuläßt.

Situation im Bereich der EDV

In diesem Jahr konnte die Fakultät einen CIP-Erneuerungsantrag mit einem Gesamtvolumen von 260.000 DM realisieren. Damit wurde es möglich, die vorhandene EDV-Infrastruktur im angemessenen Rahmen fortzuschreiben.

Die Fakultät hat für die Jahre 1997 und 1998 eine Fakultätslizenz für die Nutzung der Juris-Datenbanken erworben, ferner wurde das vorhandene CD-ROM-Angebot fortgeführt. Den Mitgliedern der Fakultät steht damit ein Großteil der in elektronischer Form vorhandenen juristischen Literatur zur Verfügung. Ob sich dieses Angebot über das Jahr 1998 hinaus aufrechterhalten läßt, ist wegen der angespannten Finanzlage nicht sicher.

Die eigenen Informationsangebote, welche die Fakultät im World Wide Web präsentiert, konnten erheblich erweitert werden (siehe hierzu: http://www.uni-muenster.de/Jura/Welcome-d.html). Neben Informationen über die Rechtswissenschaftliche Fakultät und das juristische Studium bietet der im WWW verfügbare Elektronische Vorlesungskommentar den Dozenten die Möglichkeit, ihr Lehrmaterial im WWW anzulegen und damit Lehr- und Lernmaterial in elektronischer Form den Studierenden zur Verfügung zu stellen.

Die Erfassung des Literaturbestandes der Fakultät im Rahmen der Verbundkatalogisierung (HBZ) konnte - dank Bereitstellung entsprechender Personalmittel - weiter vorangetrieben werden.

Auswärtige Beziehungen

Auch im Jahr 1997 fand ein reger Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern im Rahmen der Sokrates- und Erasmusprogramme mit den europäischen Partneruniversitäten statt. Darüber hinaus bestehen zahlreiche z.T. nicht institutionalisierte Kontakte mit ausländischen Wissenschaftlern (Austausch von Gastprofessoren, Gastvorträge u.ä.).


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9703
Datum: 1998-02-05 ---- 1998-08-28