WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster


Jahresbericht des Rektors 1994

Medizinische Einrichtungen



Personalangelegenheiten

Das Jahr 1994 stand - wie das Vorjahr - wiederum im Zeichen von Sparmaßnahmen, die durch das Gesundheitsstrukturgesetz erzwungen wurden. Für Leistungsausweitungen im Bereich der Krankenversorgung konnten grundsätzlich keine Stellenzuwächse zur Verfügung gestellt werden. Die Kostenentwicklung zwang im Gegenteil dazu, poliklinische Leistungen in vielen Bereichen einzuschränken und entsprechende Personalstellen nicht zu besetzen. Diese Einschränkungen betrafen den Bereich des ärztlichen Dienstes; zwar konnte auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden, da der Personalabbau im Rahmen der normalen Fluktuation realisiert werden konnte. Dennoch fanden die Maßnahmen nur wenig Akzeptanz.

Personalzuwächse erfolgten im Jahr 1994 nur in Bereichen der Krankenversorgung, in denen eine Sondersituation vorlag und im Bereich des Pflegedienstes. Der größte Teil der insgesamt 100 neuen Stellen wurde aufgrund der Pflegepersonalregelung im Pflegedienst eingerichtet.

Nach langwierigen Vorbereitungen gelang es im Jahre 1994, die Personalverwaltung auf EDV-Unterstützung umzustellen. Gegen Ende des Jahres wurde damit begonnen, auch die Stellenplanverwaltung in das Personalverwaltungssystem zu integrieren.

Im Bereich der Personalentwicklung wurden im Jahre 1994 zwei Schwerpunkte gesetzt: Zum einen wurde ein neues Konzept zur Personalauswahl bei höherqualifizierten Stellen im Bereich der Verwaltung und des Pflegedienstes erarbeitet und erprobt. Ziel dieses Konzeptes ist es, die Auswahlentscheidung objektiver zu gestalten durch den Einsatz besonders geschulter Interviewer, durch eine systematischere Analyse der Bewerbungsunterlagen, durch eine stärkere Orientierung an den Anforderungsprofilen sowie durch ein transparenteres Entscheidungsverfahren. Ferner werden in das Auswahlverfahren praktische Leistungsnachweise einbezogen; hierbei wird im Regelfall auf Elemente des Assessment-Verfahrens zurückgegriffen.

Der zweite Schwerpunkt der Personalentwicklung betraf die Umstrukturierung der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Verwaltung. Ziel der Neuordnung ist es, die bisher praktizierte Angebotsorientierung im Fort- und Weiterbildungsbereich abzulösen und durch eine bedarfsorientierte Auswahl zu ersetzen. Zu diesem Zweck wurden in sämtlichen Arbeitsbereichen der Verwaltung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern Gespräche über den Fortbildungsbedarf geführt. Aus den Ergebnissen wurde das auf das Jahr 1995 bezogene Programm erstellt. Beide Schwerpunkte wurden in enger Kooperation mit dem Personalrat bearbeitet.

Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung der Medizinischen Einrichtungen hatten im Jahre 1994 die Möglichkeit, sich an einer umfangreichen Befragung zur Berufszufriedenheit zu beteiligen. Ein externes Unternehmen führte diese Untersuchung durch, die sich auf die unterschiedlichen Aspekte des beruflichen Alltags erstreckte. Aus den vielfältigen Ergebnissen dieser Untersuchung wurden bereits kurzfristig erste Folgemaßnahmen abgeleitet, z. B. Gesprächsrunden zur Bearbeitung innerbetrieblicher Konflikte. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind jedoch so vielschichtig, daß die Bearbeitung weiterer Konsequenzen noch für einen längeren Zeitraum auf der Tagesordnung stehen wird.

Finanzangelegenheiten

Auch im Jahre 1994 waren die finanziellen Möglichkeiten im Bereich der Krankenversorgung vor dem Hintergrund des Gesundheitsstrukturgesetzes begrenzt. Das Gesundheitsstrukturgesetz erlaubte im stationären wie im ambulanten Bereich nur Budgetsteigerungen im Rahmen der Grundlohnsummenentwicklung bei gleichzeitig fixierten Leistungszahlen. Zusätzliche medizinische Leistungen und medizinischer Fortschritt konnten ebenfalls nur im Rahmen dieses festen Budgets realisiert werden. Hieraus folgte, daß Mehrleistungen in Einzelbereichen nur duch äußerst sparsame Wirtschaftsführung bzw. ggf. durch Leistungseinsparungen in anderen Bereichen umgesetzt werden konnten.

Insgesamt ist es gelungen, die Kostenentwicklung in der Krankenversorgung auf die Grundlohnsummenentwicklung zu begrenzen.

Neben den Einnahmen aus der Krankenversorgung standen den Medizinischen Einrichtungen im Jahre 1994 189,4 Mio. DM an Landeszuführungen für den laufenden Betrieb und 21,9 Mio. DM für Investitionen zur Verfügung. Von den Zuführungen entfielen auf Sachaufwendungen und Investitionen für die unmittelbare Lehre und Forschung 5,5 Mio. DM und damit 3,5 % weniger als im Vorjahr. Die von Dritten bereitgestellten Forschungsmittel beliefen sich auf 29,5 Mio. DM.

Bauangelegenheiten

Im Jahre 1994 sind folgende Bauvorhaben fertiggestellt worden:

In der Chirurgischen Klinik können zu Beginn des Jahres 1995 zwei Stationen für die Observation und Transplantation sowie der Gesamtbereich der Sterilisation genutzt werden. Ferner konnten der Klinik und Poliklinik für Unfall- und Handchirurgie die Räume für den Kernbereich der Abteilung zur Verfügung gestellt werden.

Im Altgebäude der Medizinischen Klinik hat das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin nach vorhergegangenen Umbauten die Arbeit aufgenommen.
Ferner konnten der Schule für Physiotherapie die vorgesehenen Unterrichtsräume bereitgestellt werden.
Dem Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster wurden provisorisch hergerichtete Raumbereiche im Nordflügel zugewiesen.

Im Altgebäude der Kinderklinik verfügt die Lehranstalt zur Ausbildung technischer Assistenten in der Medizin über weitere Unterrichtsräume.

In der Freiluftabteilung hat der Funktionsbereich Stoffwechsel-Untersuchungen die hergerichteten Raumbereiche bezogen.

Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie verfügt über umgebaute Raumbereiche für die Kunst- und Arbeitstherapie.

Den Instituten für Reproduktionsmedizin und Transfusionsmedizin konnten die ersten um- und ausgebauten Räume (1. Bauabschnitt) zur Nutzung übergeben werden.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: D2JB9450
Datum: 25.07.1995; 00:1 Uhr