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Universitäts- und Landesbibliothek

 

Die Universitäts- und Landesbibliothek versorgt Forschung, Lehre und Studium der Universität mit Literatur und Information; sie fördert die Kompetenz zur Informationsnutzung und Informationspräsentation. Als Landesbibliothek beschafft, erschließt und bewahrt sie Literatur und Information aus und über Westfalen und unterstützt Forschung, Arbeit und Bildung in der Region. Die ULB realisiert diese Aufgaben entsprechend ihrem Leitbild http://www.uni-muenster.de/ULB/bibliothek/leitbild/ und der Zielvereinbarung mit der Hochschulleitung in verschiedenen Leistungsbereichen, die 2004 von folgenden Entwicklungen geprägt waren:

Digitale Bibliothek

Als moderne Dienstleistungsbibliothek vollzog die ULB 2004 einen weiteren Ausbau ihres via Mausklick erreichbaren Bestandes: So waren in der Zweigbibliothek Medizin Ende 2004 94% aller Zeitschriften - parallel zu ihrer Papierausgabe oder ausschließlich - elektronisch verfügbar. Dieser Prozentsatz gilt noch nicht für alle wissenschaftlichen Disziplinen, aber auch in den nicht-medizinischen rsp. nicht-naturwissenschaftlichen Fächern ist eine steigende Tendenz zu bemerken. Die ULB hatte 2004 knapp 7.000 elektronisch nutzbare Zeitschriften lizensiert; auch etliche Lehrbücher konnten 2004 bereits online genutzt werden. Aufgrund der z.T. exorbitant steigenden Preise vor allem auf dem Zeitschriftenmarkt ist bei gleichbleibendem Bibliotheksetat dabei jedoch die Anzahl der Titel weiter gesunken um knapp 25%.

Doch nicht nur die Rezeption von Literatur, sondern auch ihre Publikation vollzog sich 2004 zunehmend online. Vor allem Doktoranden nutzten die Möglichkeit des elektronischen Publizierens über den Hochschulschriftenserver MIAMI http://miami.uni-muenster.de: Bei den Dissertationen der WWU hatten die Netzpublikationen 2004 einen Anteil von 39%.

Fragen zu diesen wie zu allen anderen Themen, die die ULB Münster betreffen, konnten 2004 neben den eingespielten Wegen der Frage an den Info-Theken, per Telephon, Fax oder Email auch im Chat gestellt werden - eine Möglichkeit, die vor allem von Studierenden genutzt wurde.

Bring-Bibliothek

Neben den elektronischen behalten aber auch die gedruckten Medien ihre Bedeutung: 2004 stieg ihre Ausleihe abermals um rund 5% an. Die ULB ist damit weiterhin die meistfrequentierte Hochschulbibliothek in NRW und gehört auch bundesweit zur Spitzengruppe. Diese Nutzung gedruckter Medien wird zunehmend, ebenso wie die der elektronischen Medien, Teil einer möglichst weit auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenen sog. Bring-Bibliothek: Fernleihen und Dokumentlieferdienste nahmen 2004 um knapp 18% zu und erreichten die Nutzerinnen und Nutzer direkt am eigenen Arbeitsplatz. Dabei können Buch- und Aufsatzbestellungen mittlerweile über einen einheitlichen Zugang geordert werden; im eigenen Fernleihkonto kann man sich jederzeit online über den Stand der jeweiligen Bestell-Bearbeitung informieren. Weitere Dienstleistungen runden das Gesamtangebot der Bring-Bibliothek ab: Nachrichten aus aller Welt bietet z.B. RSS ('Really Simple Syndication') - mit benutzerfreundlichen und frei verfügbaren Programmen kommen Informationen ohne eigene zeitraubende Recherche direkt auf den heimischen PC. Seit Mai 2004 bietet die ULB Münster ihren Newsticker im RSS-Format an http://www.ulb.uni-muenster.de/news.rdf.

Aber auch informationsabhängige Arbeitssituationen fern vom eigenen PC unterstützt die ULB mit neuen Services: Seit Februar 2004 verleiht sie in ihrer Zweigbibliothek Medizin neben Papier- und elektronischen Medien Kleinstcomputer für die Kitteltasche, sog. 'Personal Digital Assistants' (PDAs), auf denen Bücher, Zeitschriften und - besonders interessant direkt am Krankenbett - Arzneimittelverzeichnisse installiert sind.

Bibliothek als Lernort

Die ULB hatte 2004 wieder deutlich über eine Million Besucher - täglich kamen im Durchschnitt dreieinhalbtausend Nutzerinnen und Nutzer allein in die Zentralbibliothek am Krummen Timpen. Diesen Nutzern bieten sich via Funk-LAN für das eigene Notebook oder an PC-Arbeitsplätzen der ULB umfangreiche Arbeits- und Recherchemöglichkeiten. Im Dienste der erweiterten Maßnahmen zur IT-Sicherheit der Universität wird seit August 2004 an den öffentlich zugänglichen Rechnern sukzessive ein persönliches Anmeldeverfahren eingeführt.

Um an den Arbeitsplätzen ebenso wie mit den umfangreichen Beständen der Bibliothek effektiv arbeiten zu können, realisierte die ULB 2004 für über 5.000 Studierende allgemeine und fachspezifische Nutzungsschulungen; wöchentlich fanden in der Zweigbibliothek Medizin Sprechstunden für Doktoranden statt. Im Rahmen der Umstellung auf die BA/MA-Studiengänge an der WWU wird dieses Schulungskonzept weiter ausgebaut: Die ULB beteiligte sich 2004 an der hochschulweiten Arbeitsgruppe zur Entwicklung der General Studies.

Damit solche Schulungen auch weiterhin mit adäquaten technischen Mitteln realisiert werden können, eröffnete die ULB im Frühjahr 2004 ihren neuen Multimedia-Hörsaal. Ausgestattet mit modernster Technik bietet dieser Schulungsraum eine hohe Flexibilität für unterschiedliche Schulungsarten und Gruppengrößen.

Für die ULB als Lernort brachte das Jahr 2004 allerdings auch einen Wermutstropfen: Der Antrag eines Erweiterungsbaus wurde im Oktober durch das Wissenschaftsministerium mit der Priorität "2a" um ein Jahr verschoben. Damit bleiben zunächst die räumlichen Engpässe im Blick auf die Anzahl der Nutzerarbeitsplätze wie der Garderobenschließfächer bestehen. Die ULB wird den Antrag 2005 erneut beim Ministerium einreichen.

Bibliothek als kultureller Faktor

Im Herbst 2004 entschied die Kultusministerkonferenz, den einzelnen Ländern im Rahmen ihrer landesbibliothekarischen Aufgaben auch die Bearbeitung elektronischer Pflichtexemplare zu empfehlen. Damit entstehen für die ULB vielfältige und sehr komplexe Anforderungen etwa im Blick auf die weltweit noch ungelöste Frage der langfristigen Archivierung elektronischer Dokumente im Zeitalter rasant fortschreitender Dateiformate-Wechsel. Neben solcher "elektronischer" Archivierungsproblematik bleibt für die ULB aber auch die Erhaltung ihrer papierenen Dokumente eine zentrale Aufgabe: 2004 wurde die bibliothekseigene Restaurierungswerkstatt mit modernen Werkbänken ausgestattet, die etwa bei Schimmelbefall von Büchern deren sicheres und umweltgerechtes Instandsetzen ermöglichen.

Das Jahr 2004 war durch vielfältige Ausstellungen der ULB gekennzeichnet: Das Spektrum reichte von "Willy Brandt" über "Exlibris" und "1001 Nacht" bis hin zu "Josef Pieper". Allein die letztgenannte Schau lockte knapp 1.000 Besucherinnen und Besucher in den Ausstellungspavillon der Bibliothek.

Die ULB bearbeitet im Auftrag der DFG das Sondersammelgebiet "Niederländischer Kulturkreis". Mitte 2004 wurden im Rahmen dieser Aufgabe die Bestände des Zentrums für Niederlande-Studien sowie des Instituts für Niederländische Philologie in den ULB-Katalog eingespeist und sind seitdem komfortabel an einer Stelle zu recherchieren.

Vereinheitlichung des Bibliothekssystems

Auch mit Blick auf andere fachliche Disziplinen war die Zusammenführung von Bestandsnachweisen der Institutsbibliotheken mit den Daten der Zentralbibliothek ein Thema von großer Bedeutung: Die Daten von 40 der insgesamt 85 mit einem eigenen Bibliothekssystem arbeitenden Institutsbibliotheken konnten mit denen der ULB vereinigt werden, so dass sie nun auf einen Mausklick hin gemeinsam recherchierbar sind. Die restlichen Institutsbibliotheken werden 2005 folgen.

Ab Januar 2005 wird das Europäische Dokumentationszentrum des Instituts für Politikwissenschaft in die Zweigbibliothek Sozialwissenschaften der ULB integriert, was nicht zuletzt zu einer zeitlich deutlich erweiterten Zugänglichkeit der interessanten Bestände führt; die entsprechenden Vorbereitungen wurden 2004 erfolgreich abgeschlossen.

Bibliotheksmanagement

2004 unterzog sich die ULB wieder externen Evaluationen: Neben der Teilnahme am Bibliotheksindex wissenschaftlicher Bibliotheken http://www.bix.de band sie sich in verschiedene Rankingverfahren ein und ließ Nutzungsstudien durchführen, um ihre Services weiter zu optimieren. Dabei wurden in vielen Bereichen erfreuliche Ergebnisse ermittelt: So erhielt beispielsweise die Analyse des Dienstleistungssegmentes "Web-Angebot der ULB" im Kontext der WWU-Website-Untersuchung ebenso sehr gute Bewertungen wie etwa die Zweigbibliothek Medizin als Gesamtstruktur: In einem bundesweiten Hochschulranking der Humanmedizin des CHE belegte sie von 36 Medizinbibliotheken den zweiten Platz.

Informationswissenschaftliche Forschung und Entwicklung / Drittmittelprojekte

Im Rahmen der eigenen informationswissenschaftlichen Forschung und Entwicklung gelang es der ULB 2004, mehrere größere Drittmittelprojekte zu akquirieren:

"vascoda" (http://www.vascoda.de), ein interdisziplinäres Web-Portal für wissenschaftliche Information in Deutschland, ist ein großes Gemeinschaftsunternehmen von über 40 leistungsstarken wissenschaftlichen Bibliotheken und Informationseinrichtungen, gemeinsam gefördert von DFG und BMBF. Den Auftrag der Nutzungsevaluierung dieses Portals konnte die ULB ebenso einwerben wie die entsprechende Untersuchung der bibliothekarischen Sondersammelgebietsstruktur, die die DFG unterhält.

Im Rahmen der DFG-Ausschreibung "Leistungszentren für Forschungsinformation - eine Förderinitiative der DFG zur Stärkung der Informations-Infrastrukturen an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen" gelang es der WWU Mitte 2004 neben drei anderen Hochschulen, ihren Vorantrag erfolgreich zu platzieren und eine Förderung zur Erstellung des eigentlichen Antrags zu erhalten. Die ULB, das Zentrum für Informationsverarbeitung und die Universitätsverwaltung haben in der zweiten Jahreshälfte 2004 diesen großen Antrag gemeinsam verfasst.

Die Bearbeitung des orientalischen Teils des Nachlasses Friedrich Rückerts wurde durch die DFG als Projektverlängerung bewilligt; das DFG-Projekt der Bearbeitung des Familien-Nachlasses von Raumer lief Ende Februar 2004 erfolgreich aus.

Personalia

Im Frühjahr 2004 wechselte die Leitung der ULB: Frau Dr. Roswitha Poll verabschiedete sich Ende Februar in den Ruhestand; Anfang Mai trat die neue Direktorin, Frau Dr. Beate Tröger, ihr Amt an.

 

Dr. Beate Tröger
Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek