Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Graduiertenkolleg
"Schriftkultur und Gesellschaft im Mittelalter (Interdisziplinäre Mediävistik)"

 

Das Graduiertenkolleg „Schriftkultur und Gesellschaft im Mittelalter" war der Frage nach der Bedeutung der Schriftlichkeit im Mittelalter gewidmet, die in der sozialanthropologischen, kulturhistorischen und ethnologischen Forschung seit längerem mit starkem Interesse diskutiert wird. Denn das europäische Mittelalter lässt sich charakterisieren als Epoche, deren politische, gesellschaftliche, geistige und religiöse Entwicklung seit ihren Anfängen eng und vielfältig mit dem Gebrauch von Buch und Schrift und seinen quantitativen und qualitativen Veränderungen verbunden gewesen ist. Mittelalterliche Schriftlichkeit offenbart ihren elementaren Lebensbezug in verschiedenen Funktionen, die jeweils einer Vielzahl von Textsorten und Gebrauchssituationen gemeinsam sein können.

Mit dem Erreichen der maximalen Förderdauer von 9 Jahren ist das Graduiertenkolleg zum 30.09.1999 ausgelaufen. Zur Fortführung der zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossenen Arbeiten wurde jedoch sechs Doktoranden im Wege der Auslauffinanzierung eine Verlängerung ihrer Stipendien bis ins Jahr 2000 bewilligt.

Während der Laufzeit des Kollegs wurden insgesamt 47 Doktoranden und Postdoktoranden durch Stipendien gefördert. Mehr als Dreiviertel der abgeschlossenen Dissertationen erhielten die Bestnote „Summa cum laude". Fast alle Stipendiaten fanden in unmittelbarem Anschluß an ihre Förderung eine Anstellung im akademischen Bereich (als Wissenschaftliche Mitarbeiter u.ä.) oder in gehobenen Positionen des publizistischen und kulturellen Sektors (Verlag, Museum u.ä.).

Zum Profil der Universität hat das Kolleg einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet, indem es die seit langem in Münster als Forschungsschwerpunkt gepflegte interdisziplinäre Mediävistik verstärkt für Ausbildung und Lehre nutzbar machte. Zudem wurde durch das reiche Veranstaltungsangebot des Kollegs ein Diskussionsforum etabliert, das über Jahre hin zunehmend auch in die außeruniversitäre Öffentlichkeit hineinwirkte und so den gesellschaftlichen Vermittlungsauftrag der Wissenschaft zu erfüllen half. Unter veränderter Thematik wird diese Tradition nun durch das neugegründete Graduiertenkolleg "Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter" (s.d.) fortgesetzt.

Betreuer:  
Prof. Dr. Nikolaus Staubach (Sprecher); Prof. Dr. Mechthild Albert; Prof. Dr. Gerd Althoff; Prof. Dr. Arnold Angenendt; Prof. Dr. Amand Berteloot; Prof. Dr. Torsten Capelle; Prof. Dr. Volker Honemann; Prof. Dr. Peter Johanek; Prof. Dr. Frank Kämpfer; Prof. Dr. Hagen Keller; Prof. Dr. Christel Meier-Staubach; Prof. Dr. Joachim Poeschke; Prof. Dr. Rainer Stichel; Prof. Dr. Tomas Tomasek.

Stipendiaten:

  • Anja Grebe, Illumination und Seitengestaltung im mittelalterlichen Kodex
  • Jan Hallmann, Die Wechselwirkung von Verschriftlichung und Bedeutungswandel literarischer Texte am Beispiel der Überlieferung des ‚Wartburgkriegs'
  • Otfried Krafft, Papsturkunde und Kanonisation: Schriftliche Äußerungen der Päpste in Zusammenhang mit Heiligsprechungen
  • Dirk Müller, Die Gesellschaft des 13. Jahrhunderts im volkssprachlichen Diskurs der Augsburger/ Regensburger Franziskaner. Untersuchungen zur Semantik eines Mediums
  • Bernd Roling, Christliche Kabbala und griechische Naturphilosophie: Paolo Ricci als Vermittler im Kulturkonflikt des reformationszeitlichen Europa
  • Andrea Weinmann, Die Kurie am Ende des 15. Jahrhunderts aus der Sicht Johannes' Burchardus (1483-1506)

 

Prof. Dr. Nikolaus Staubach
Sprecher des Graduiertenkollegs