Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - "Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel Governance"

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2003 - 2004

 

 
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Nachwuchsforschergruppe
"Europäische Zivilgesellschaft
und Multilevel Governance"

Tel. (0251) 510 38 -22
Fax: (0251) 510 38 -24
e-mail: freisem@uni-muenster.de
www: http://nez.uni-muenster.de
Prinzipalmarkt 38
48143 Münster
Geschäftsführender Direktor: Dr. Matthias Freise

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Nachwuchsforschergruppe"Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel Governance"

Die primäre Zielsetzung des von der Nachwuchsgruppe bearbeiteten Forschungsprojektes besteht in der Untersuchung, ob und inwiefern aus demokratietheoretischer einerseits sowie aus policy-analytischer Perspektive andererseits die zivilgesellschaftlichen Organisationen des Dritten Sektors der postsozialistischen Länder im Kontext der Multi-level Governance Strukturen der EU auf den verschiedenen Systemebenen integriert werden.

Konkret soll untersucht werden:

  • ob und inwiefern sich die Repräsentanten der Zivilgesellschaften in diesen Ländern in den Kontexten des "zivilen Dialogs" und der sich in Brüssel ausbildenden sog. Europäischen Zivilgesellschaft der "Euro-Feds" präsent sind und die spezifischen Interessen und Anliegen der mittel- und osteuropäischen Zivilgesellschaften einbringen können,
  • ob und inwiefern sie sich Dritte-Sektor-Organisationen in postsozialistischen Ländern auch nach dem Wegfall externer Unterstützung von Seiten der EU und von amerikanischen Stiftungen als wichtige Akteure vor Ort behaupten und ihre Multifunktionalität als zivilgesellschaftliche Organisation sowie als lokale Sozialintegratoren wie Dienstleister weiterhin wahrnehmen können. Besondere Aufmerksamkeit kommt hier den Unterstützungs- und Finanzierungsleistungen der Bürger und Bürgerinnen in Form von Zeit- und Geldspenden zu.
  • welchen Stellenwert zivilgesellschaftliche Organisationen im Kontext der Reform von Verwaltung und wohlfahrtsstaatlicher Dienstleistungserstellung in ausgewählten Politikfeldern zukommt. An erster Stelle ist hier das Gesundheitswesen und die soziale Daseinvorsorge zu nennen.
  • ob und inwiefern die Entwicklung in den neuen EU-Ländern dem gesamteuropäischen Trend der Privatisierung wohlfahrtsstaatlicher Dienstleistungsstellung entspricht und inwiefern die Anliegen der in den betreffenden Policy-Bereichen involvierten zivilgesellschaftlichen Organisationen im Kontext des zivilen Dialogs sowie in der Interessenvertretung der Euro-Feds wie etwa der Social-Plattform Berücksichtigung finden. Es geht also zum einen darum, Entwicklungslinien und Problemlagen der Zivilgesellschaft in den neuen EU-Staaten vor dem Hintergrund nationalstaatlich geprägter Kontextbedingungen zu erfassen. Dabei wird die Gruppe an die Vorarbeiten des Projektes Future of Civil Society anschließen können, das die Antragstellerin und der Gruppenleiter im Auftrag der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Visegr d-Ländern durchgeführt haben, und zunächst zivilgesellschaftliche Tendenzen in den postsozialistischen Beitrittsländern fokussieren. Die zentrale Frage lautet: Wie etablieren sich zivilgesellschaftliche Strukturen in Mittel- und Osteuropa und welchen Beitrag leisten sie zur demokratischen Konsolidierung?
Ferner besteht die Zielsetzung der Nachwuchsgruppe in der Bestandsaufnahme der horizontalen Vernetzung zivilgesellschaftlicher Organisationen in Brüssel unter besonderer Berücksichtigung der Integration und Akzeptanz der Repräsentanten der Zivilgesellschaft in den postsozialistischen Staaten. Im Zentrum steht hierbei die Behandlung der Fragestellung, ob und inwiefern im Hinblick auf das neue Governance-Konzept der "offenen Koordination" Kompatibilität bzw. Homogenität zwischen den Leitbildern und Zielvorstellungen der jeweils nationalstaatlich geprägten "organisierten Zivilgesellschaften" in den EU-Ländern und derjenigen Zielvorstellungen und cognitive maps der horizontalen Vertretungen in Brüssel besteht.

Die Laufzeit der ersten Projektphase endet im Februar 2007. Nach einer Evaluation besteht die Möglichkeit der Projektverlängerung mit vier weiteren Doktorand/innen bis Juli 2009.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Annette Zimmer Dr. Matthias Freise Kristina Charrad, M.A. Gudrun Eisele, M.R.E. Birgit Sittermann, M.A. Dominik Sopart, M.A.

Veröffentlichungen:

Freise, Matthias (2005): Rekombinante Wohlfahrtsstaaten: Osteuropäische Sozialpolitik im Wandel. In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften. Jg. 46. Recklinghausen: Regensberg (i.E.)

Freise, Matthias (2005): Nonprofit-Organisationen in Mittel- und Osteuropa: Management im Dritten Sektor nach dem Ende der Euphorie." In: BFS-Informationen 1/2005, S. 13-16.

Freise, Matthias (2004): Externe Demokratieförderung in postsozialistischen Transformationsstaaten. Münster: LIT-Verlag.

Anheier, Helmut/Freise, Matthias (2004): Der Dritte Sektor im Wandel: zwischen New Public Management und Zivilgesellschaft". In: Gosewinkel, Dieter et al. (Hrsg): Zivilgesellschaft - national und transnational. WZB-Jahrbuch 2003. Berlin: edition sigma, S. 129-150.

Freise, Matthias/Zimmer, Annette (2004): Der Dritte Sektor im wohlfahrtsstaatlichen Arrangement der post-sozialistischen Visegrád-Staaten. In: Kötz, Hein et. al. (Hrsg.): Non Profit Law Yearbook 2003. Köln: Carl Heymanns Verlag, S. 175-194.

Anheier, Helmut/Freise, Matthias (2004): Der Dritte Sektor im Diskurs des Dritten Weges". In: Beckert, Jens et al. (Hrsg.): Transnationale Solidarität. Chancen und Grenzen. Frankfurt/Main: Campus, S. 109-125.

Freise, Matthias/Petr Pajas (2004): Organizational and Legal Forms of Nonprofit Organizations in Central Europe". In: Zimmer, Annette/Priller, Eckhard (Hrsg.): Future of Civil Society. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 129-146.

Eisele, Gudrun (2004): Gender Mainstreaming in den Bundesländern: Die EU als effektive Impulsgeberin. In: Bauer, Patricia/Voelzkow, Helmut (Hg.): Die EU – Marionette oder Regisseur? Wiesbaden: VS Verlag.

Zimmer, Annette/Birgit Sittermann (2005): Brussels Civil Society. Erscheint 2005 online in der ISTR Conference Working Papers Series: http://www.jhu.edu/~istr/pubs/.

 

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