Signaltransduktion
Die Rolle des Transkriptionsfaktors NF-kB bei Hypoxie-ausgelöster Apoptose von Kardiomyozyten (Levkau/Breithardt)
Das Absterben von Kardiomyozyten durch Apoptose ist ein prominentes pathologisches Merkmal der chronisch ischämischen Herzinsuffizienz und des
Myokardinfarkts und wird mit Erkrankungen wie der arrhythmogenen rechtsventrikulären Kardiomyopathie, bei der kardiale Arrhythmien im Vordergrund stehen, in
Zusammenhang gebracht. Die Apoptose von Kardiomyozyten kann durch Hypoxie, eine wichtige Komponente der Ischämie und der durch sie ausgelösten
elektrischen Störungen, experimentell ausgelöst werden. Andererseits aktiviert Hypoxie auch den Transkriptionsfaktor NF-kB - ein Regler der Genexpression,
der als wichtiger Schutzfaktor vor Apoptose identifiziert wurde. Die biologische Bedeutung des Zusammenspiels zwischen der durch Hypoxie ausgelösten pro- und
antiapoptotischen Signalwege für das Verhalten von Kardiomyozyten gegenüber Hypoxie ist bisher unbekannt. Diese gegensätzlichen molekularen
Signalwege treffen aufeinander auch beim Preconditioning', dem Phänomen der Adaptation von Kardiomyozyten durch vorausgehende nicht-letale Episoden von
Ischämie oder Hypoxie. In diesem Projekt wurde die Hypothese geprüft, ob Kardiomyozyten NF-kB als Schutzreaktion vor Hypoxie-induzierter Apoptose
aktivieren, und ob endogene "Todesmechanismen" diese Aktivität ausschalten müssen, bevor Apoptose eintreten kann. Die Beeinflussung dieses
Zusammenspiels durch die Induktion anti-apoptotischer Schutzgene über NF-kB könnte ein möglicher protektiver Wirkmechanismus des hypoxischen
Preconditioning darstellen und wurde daher hier untersucht. Die Ergebnisse zur Regulation der identifizierten Schutzgene bei Patienten mit ischämischer
Herzinsuffizienz könnte Aufschluss über die protektive Adaptationsfähigkeit des Herzmuskels geben.