Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Sonderforschungsbereich 458 Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen - vom Elementarschritt zum makroskopischen Transport -

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2003 - 2004

 

 
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Sonderforschungsbereich 458
Ionenbewegung in Materialien
mit ungeordneten Strukturen
- vom Elementarschritt zum
makroskopischen Transport -

Tel. (0251) 83-23402
Fax: (0251) 83-23403
e-mail: sfb458gs@uni-muenster.de
www: uni-muenster.de/Chemie.pc/sfb
Corrensstraße 36
48149 Münster
Sprecher: Prof. Dr. Klaus Funke

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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B5 - Prof. Dr. H. Eckert / Prof. Dr. A. Heuer / Dr. M. Vogel
Charakterisierung der Ionendynamik in kristallinen und glasigen Ionenleitern mittels mehrdimensionaler NMR-Methoden

 
Es kamen ein- und mehrdimensionale NMR Experimente sowie numerische Simulationsverfahren zum Einsatz, um die Dynamik der mobilen Ionen in kristallinen und glasigen Festkörperelektrolyten zu studieren. Die Untersuchungen an kristallinen Systemen konzentrierten sich auf die Silberionenleiter Ag7P3S11 und Ag5Te2Cl. 109Ag NMR Zwei-Zeiten-Korrelationsfunktionen zeigen nicht-exponentielle Zerfälle, die sich mit Hilfe einer gestreckten Exponentialfunktion F(t) = exp[-(t/τ)β] mit ß 0.4 anpassen ließen. Durch Messung von Drei-Zeiten-Korrelationsfunktion konnte modellfrei gezeigt werden, dass sich dieses nicht-exponentielle Relaxationsverhalten auf die Existenz von dynamischen Heterogenitäten zurückführen lässt. Gleichzeitig erlaubten die Messungen den Rückschluss, dass in den vorliegenden Systemen auf der Zeitskala der Umbesetzung der Silberplätze korrelierte Hin- und Rücksprünge von geringer Bedeutung sind. Eine Auswertung von 109Ag NMR Vier-Zeiten-Korrelationsfunktionen ergab, dass die beobachteten dynamischen Heterogenitäten eine kurze Lebensdauer besitzen. Die Ionen weisen also nach sehr wenigen Sprüngen eine zufällige neue Sprungrate aus der Verteilung auf. In 109Ag NMR- und 6Li NMR-Untersuchungen an Silber- und Lithiumphosphatgläsern wurde ein noch stärker nicht-exponentieller Abfall der Zwei-Zeiten-Korrelationsfunktion festgestellt (0.2 < ß < 0.3). Für diese Gläser zeigt bereits die NMR-Linienform, die sich als Superposition eines Subspektrums von langsamen Ionen und eines Subspektrums von schnellen Ionen verstehen lässt, die Existenz von dynamischen Heterogenitäten an. An Hand der Messergebnisse von Drei- und Vier-Zeiten-Korrelationsfunktionen gelang es nachzuweisen, dass eine sehr breite, kontinuierliche Ratenverteilung vorliegt, wobei die dynamischen Heterogenitäten auch in Gläsern kurzlebig sind. Diese experimentellen Ergebnisse sind in Einklang mit Resultaten von molekulardynamischen Simulationen bei höheren Temperaturen. Insgesamt zeigen die durchgeführten Studien, dass sich der Mechanismus der Ionendynamik in kristallinen und glasigen Materialien nicht grundlegend unterscheidet.

Drittmittelgeber:

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Hellmut Eckert, Prof. Dr. Andreas Heuer, Dr. Michael Vogel, Dipl.-Chem. Christian Brinkmann, Dipl.-Chem. Sandra Faske

Veröffentlichungen:

C. Brinkmann, H. Eckert, D. Wilmer, M. Vogel, J. Schmedt auf der Günne, W. Hoffbauer, F. Rau and A. Pfitzner: Solid State Sciences 6, 1077-1088 (2004), Re-entrant phase transition of the crystalline ion conductor Ag7P3S11

M. Vogel, B. Brinkmann, H. Eckert and A. Heuer: Phys. Rev. B 69, 094302 (2004), Origin of nonexponential relaxation in a crystalline ionic conductor: a multidimensional 109Ag NMR study

M. Vogel: Phys. Rev. B 70, 094302 (2004), Identification of lithium sites in a model of LiPO3 glass: Effects of the local structure and energy landscape on ionic jump dynamics

M. Vogel: Phys. Rev. B 68, 184301 (2003), Complex lithium ion dynamics in simulated LiPO3 glass studied by means of multitime correlation functions

 

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