Religion des Islam
Islam in Deutschland
In Deutschland lebt eine mit mehr als 3 Millionen Musliminnen und Muslimen nicht zu übersehende Minderheit. Vom klassischen islamischen Recht her stellt sich
die Frage der Beurteilung dieser Situation: von den drei Varianten dâr al-islâm ("Land/Haus des Islam"), dâr al-harb ("Land/Haus des
Krieges") und dâr al- ahd ("Land/Haus des Vertrages") kommt bei vertraglich geregeltem Status (z. B. durch eine Einreiseerlaubnis) nach Ansicht
der meisten islamischen Juristen am ehesten die letzte in Frage. Bei gegebener Freiheit der Religionsausübung sind die Musliminnen und Muslime hiernach
grundsätzlich zur Befolgung der staatlichen Gesetze verpflichtet. Das Grundgesetz und alle weiteren in Deutschland geltenden Gesetze verpflichten gleichzeitig alle
Bewohnerinnen und Bewohner des Landes zum Befolgen dieser Gesetze. Aus dem hier angedeuteten Zusammenhang ergibt sich ein Forschungsbedarf in diesem Bereich.
Die Untersuchungen in diesem Feld setzten mit der ersten Münsteraner Tagung der Muslime "Muslime im Rechtsstaat" an, die vom CRS organisiert
wurde und am 12./13. März 2004 stattfand. Hiermit wurde ein Forum geschaffen, auf dem sich ergebende Fragen und Probleme von führenden Musliminnen
und Muslimen aus Politik und verschiedenen Wissenschaften mit nichtmuslimischen Tagungsteilnehmenden diskutiert werden konnten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung in diesem Arbeitsbereich liegt im Bereich "Muslimische Frauen zwischen Tradition und Moderne und interkulturelle
Transferprozesse". Im Zeitraum 2000-2002 wurde ein vom Land NRW gefördertes Projekt zu Gesprächsverhalten und Interaktionsprozessen
christlich-muslimischer Frauengesprächskreise durchgeführt (Teilprojekt der Landesarbeitsgemeinschaft Theologische Frauenforschung, Universität
Bochum). 2001 erschien ein Zwischenbericht, 2003 der Forschungsbericht mit rekonstruktiven Auswertungen der Selbstdarstellung muslimischer und christlicher Frauen
im interreligiösen Austausch, ihrem interaktiven Rollenverhalten und der Frage nach den Rahmenbedingungen gelingenden und misslingenden Dialogs.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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