Experimentelle und Analytische Planetologie
Magnetische Rasterkraftmikroskopie von primitiven Achondriten
Die Entwicklung der Rastertunnelmikroskopie (STM) im Jahre 1982 eröffnete einen neuen Zweig in der
modernen Mikroskopie. Durch die STM wurde es erstmals möglich, leitende Oberflächen mit atomarer
Auflösung abzubilden. Der Erfolg dieser Technik führte zur Entwicklung weiterer Verfahren, deren
Bedeutung immer weiter zunimmt. Ein daraus entwickeltes Verfahren stellt hier die besondere Technik der
magnetischen Rasterkraftmikroskopie (MFM) dar. Durch Abrastern einer Probe und gleichzeitiger Messung der
wirkenden Kräfte zwischen Messspitze und Oberfläche kann ein Bild der mikromagnetischen
Eigenschaften der Oberfläche gewonnen werden. Die Einsatzbereiche der MFM sind vielfältig. Auch in
der Planetologie hat diese Technik bereits Verwendung gefunden.
Im März 2004 ist die Raumsonde Rosetta
auf ihren Weg zum Kometen Churyumov-Gerasimenko gebracht worden. Mit an Bord ist das Instrument MIDAS
(Micro-Imaging Dust Analysis System), welches die physikalischen Parameter des Kometenstaubs mittels
magnetischer Rasterkraft- sowie konventioneller Rasterkraftmikroskopie untersuchen soll. Als vorbereitende
Vergleichsmessungen wurden in diesem Projekt erstmalig die mikromagnetischen Eigenschaften primitiver
Achondrite mittels MFM untersucht. Außer dem Nutzen der auf diese Weise entstandenen Bilder zum
Aufbau einer Datenbank (auf die MIDAS im Jahre 2014 beim Erreichen des Kometen zurückgreifen kann)
könnten die Bilder gegebenenfalls auch Aufschlüsse über die Entstehungs- und
Entwicklungsgeschichte der Achondrite geben. In diesem Fall ist da besonders der eventuelle Verlust magnetischer
Signaturen der Achondrite im Vergleich zu den undifferenzierten Meteoriten zu erwähnen.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
|