Experimentelle und Analytische Planetologie
TOF-SIMS Untersuchung von Matrixmaterial des CR-Chondriten Renazzo
Ähnlich wie in interplanetarem Staub findet man im Matrixmaterial des CR-Chondriten Renazzo
Isotopenanomalien bei Wasserstoff und Stickstoff. Aufheizexperimente haben ergeben, dass diese Anomalien
bei Erwärmung verschwinden, also in einer flüchtigen, vermutlich organischen Phase vorliegen. Mit
TOF-SIMS (Sekundärionen-Flugzeitmassenspektrometrie) sollte die Trägerphase der
Isotopenanomalien, insbesondere die in einer CN-Phase beobachtete N-Anomalie, ermittelt werden.
Eine abschließende Antwort auf
die Frage nach der Struktur der anomalietragenden Komponenten kann hier aus mehreren Gründen nicht
gegeben werden. Die zur Verfügung stehenden Proben sind Teil eines Probensatzes, der bereits
Gegenstand früherer Untersuchungen in St. Louis war, bei denen auch die
Stickstoff-Isotopenverhältnisse gemessen wurden. Während der Durchführung der
Messungen stellte sich heraus, dass die Oberflächen der Proben in St. Louis mit organischem Material
kontaminiert worden waren. Diese Kontamination konnte zwar durch Ar-Sputtern weitgehend entfernt werden,
dabei kam es jedoch zu einer Fragmentierung organischer Komponenten, weswegen keine komplexeren
stickstofftragenden Molekülionen identifiziert werden konnten. Dennoch konnten
durch Vergleichen der relativen Intensitäten verschiedener Kohlenwasserstoffkomponenten mit den
CN-Intensitäten in den unterschiedlich stark geheizten Proben einige Schlüsse über
Beschaffenheit der flüchtigen CN-tragenden Phase gezogen werden. Diese Phase ist entweder aus
Molekülen mit Pyridin-artigen aromatischen Gruppen aufgebaut oder es handelt sich um
C≡N-Gruppen, die an einem Kohlenstoffring lokalisiert sind; natürlich kommt auch eine
Kombination aus beiden Möglichkeiten in Frage. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass der
CN-Träger auch Hydroxylgruppen enthält.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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