Polarforschung
Untersuchungen zu Folgen des globalen Wandels für den europäischen Norden
Die für die hohen Breiten der Nordhemisphäre prognostizierte Temperaturzunahme kann zu
massiven Veränderungen der Lebensbedingungen in der Barentssee-Region führen, da sowohl die
ökologischen als auch die ökonomischen und sozialen Systeme hochsensibel auf die
veränderten Umweltbedingungen reagieren. BALANCE (Global Change Vulnerabilities in the Barents
Region: Linking Arctic Natural Resources, Climate Change and Economies) soll dazu beitragen diese bislang
unzureichend erforschten Zusammenhänge zwischen den Veränderungen der Ökosysteme auf
der einen Seite und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Veränderungen einschließlich des
wirtschaftlichen Sektors auf der anderen Seite zu erfassen. Schwerpunkt der
Arbeiten ist die Weiterentwicklung und Anwendung von Modellen zur Beschreibung der unterschiedlichen
Komponenten der Barentssee-Region. Alle Modelle basieren auf den Klimaszenarien des für BALANCE
entwickelten Regionalen Klimamodells. Die beteiligten Forschungsinstitute berechnen mit ihren jeweiligen
Expertenmodellen (Vegetation, Ozean, Hydrologie, Fischerei, Sozioökonomie, Rentierzucht,
Forstwirtschaft, Biodiversität) die zukünftige Entwicklung (2020, 2050 und 2080). Zur Integration der
Ergebnisse aller naturräumlichen und gesellschaftlichen Komponenten wird zusätzlich ein
numerisches regionales Impaktmodel (IAM = Integrated Assessment Modell) für die
Barentssee-Region entwickelt.
Da gesellschaftliche Veränderungen
sowohl durch politische und ökonomische Rahmenbedingungen als auch durch verschiedenste
Interessensvertreter und Privatpersonen gesteuert werden, sind sozial-, wirtschafts- und
politikwissenschaftliche Forschungseinrichtungen beteiligt. Durch sie wird eine Kooperation zwischen
Wissenschaft und Betroffenen ermöglicht. Zur Präsentation
der Forschungsergebnisse wird ein internetbasiertes Geoinformationssystem geschaffen. Als
anwendungsorientierte Entscheidungshilfe für klimarelevante Fragestellungen in der Region wird ein
Assessment und Decision Support Systems entwickelt. Das
Konsortium setzt sich aus 15 wissenschaftlichen Instituten aus 6 Ländern zusammen.
Für die Koordination des Projektes ist das Institut für Geophysik der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster verantwortlich.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
|