Dr. Astrid Rokossa
- Markenkult und Identitätskonstruktion
Der Markenkult jugendlicher Konsumenten ist ein Phänomen, das mit unterschiedlichen sozialen und historischen Situationen korreliert. Entstand er in den 90er Jahren aus einem
Zusammentreffen konkurrierender Jugendgruppen, so ist er in der postmodernen Gesellschaft nach dem Millenium ein Produkt des Versuchs einer
Identitätskonstruktion, die auf individuelle Leistungen und Ego-Außenwirkungen basiert.
Mit Hilfe der Analyse von Codes
und Botschaften der von Jugendlichen präferierten Marken soll aufgezeigt werden, welche Wertewelten und -orientierungen für Teenager gültig sind
und wie Marken das Bedürfnis nach "ego-branding" (Differenz trotz Uniformierung) befriedigen.
- Außereuropäische Textilkulturen - Tradition und Wandel
Ausgehend von den Inhalten, Formen und Funktionen unterschiedlicher außereuropäischer Textilien wird der Prozess der Herausbildung und der
Kontinuität, des Verfalls und der Erosion verschiedener Textilkulturen aufgezeigt. Diskutiert wird die Frage nach der gesellschaftlichen Notwendigkeit von
Textilarbeit im Kontext der Entwicklung einer kulturspezifischen Identität und deren katalytische Bedeutung für Prozesse der Anpassung und Modifikation.
- Fachdidaktische Forschung: Kunstrezeption in der Grundschule
Der mit Beginn des Schuljahres 2003/2004
in der Erprobung gestartete Lehrplan "Kunst" (gültig voraussichtlich ab 2006) verbindet Inhalte der Kunst und der Textilgestaltung zu einem neuen Fach, in dem "die
Auseinandersetzung mit Bildern und Objekten" und "das Gestalten in unterschiedlichen Materialfeldern" die zentralen Lernbereiche darstellen. An einer Reihe von
Beispielen wird untersucht, wie Kinder Werke der historischen und gegenwärtigen Textilkunst rezipieren und wie sie hierdurch zu eigener ästhetischen
Produktion motiviert werden können. Das Projekt zielt auf die Erforschung der Aneignung und Rekonstruktion textilkünstlerischen Wissens wie auch auf die
Untersuchung des Instruktionsdesigns zur Förderung ästhetischer Kompetenzen im Kontext institutionalisierten Lernens.
- Textile Rekonstruktion kultureller Transformationsprozesse
Die Interpretation von Kleidungsphänomene an der Schnittstelle kultureller Veränderungen (z. B. Mittelalter - Neuzeit, Reformation - Gegenreformation)
stützt sich in der Quellenlage neben Texten häufig auf Abbildungen der Zeit. Ihre mehrfache Darstellung geriert zur "Mode". Ausgehend von den Befunden
des iconic turn und gestützt auf die Grundlagenwerke der Textilwissenschaft werden Bildquellen überprüft und neu interpretiert. Als eine zentrale
Methode zur Erforschung der Authenzität des Dargestellten dient dabei die Rekonstruktion historische Kostüme.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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