Forschungsstellen
Centrum für Bioethik
Das Centrum für Bioethik (CfB) ist ein institutionalisierter Forschungsverbund in der Westfälischen Wilhelms-Universität, der sich mit den
Entwicklungen im Bereich der natur- und lebenswissenschaftlichen sowie der medizinischen Forschung auseinander setzt.
Schwerpunkte sind dabei die ethischen und rechtlichen Probleme und Fragestellungen, die sich aus den Erkenntnisfortschritten und neuen Handlungsoptionen in diesen
Bereichen ergeben. Zentrale inhaltliche Schwerpunkte bilden dabei die ethische und rechtliche Begleitreflexion zu Problemen zum Beispiel der Forschung an menschlichen
Stammzellen, der Gendiagnostik und der Nanobiotechnologie.
Das Centrum führt die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Bioethik an der Universität Münster zusammen, fördert das interdisziplinäre
Gespräch und trägt durch eigene Veranstaltungen und Forschungsvorhaben zur ethischen Reflexion auf die Entwicklungen in Medizin und Biowissenschaften
bei.
Haupttätigkeitsfelder des Centrums sind die Bearbeitung von interdisziplinär ausgerichteten Forschungsprojekten, die Erstellung von Expertisen und Gutachten sowie die durchführung von Fachtagungen und Expert/inn/en-Gesprächen.
Die Ergebnisse der Arbeiten des Centrums werden
der Öffentlichkeit unter anderem in Form von Stellungnahmen, Forschungsberichten und Publikationen (z.B. in der Buchreihe Münsteraner Bioethik-Studien)
zugänglich gemacht.
Projekt 1: Ethische Implikationen der Nanobiotechnologie
Die Centrum für Bioethik ist im Rahmen des EU-Projekts "Nano2Life" http://www.nano2life.org mit der Erstellung einer Übersicht über die ethischen
Implikationen der Nanobiotechnologie beauftragt worden. Nano2Life ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes European Network of Excellence
mit dem Ziel der Gründung eines virtuellen Europäischen Instituts für Nanobiotechnologie, das der Definition gemeinsamer wissenschaftlicher
Forschungsziele, der Nutzung gemeinsamer Ressourcen sowie der Entwicklung gemeinsamer Aus- und Fortbildungsprogramme im Bereich der Nanobiotechnologie dienen
soll.
Projekt 2: Potentialität und Totipotenz
Erstellung einer philosophisch-ethischen Expertise, in der die Begriffe der Potentialität und der Totipotenz vor dem Hintergrund und im Zusammenhang der
Gewinnung embryonaler Stammzellen sowie reproduktionsmedizinischer Eingriffe in ihrer Bedeutung und ihrer normativen Relevanz analysiert und präzisiert
werden sollen.
Institut für Wissenschaft und Ethik als Koordinator der durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen eingerichteten Arbeitsgruppe für ethische,
rechtliche und sozialwissenschaftliche Fragen der Stammzellforschung im Rahmen des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW
http://www.stammzellen.nrw.de/de/startseite.html.
Projekt 3: Philosophie, Moral und Sex
Was meinen wir, wenn wir sagen, ein Wunsch, ein Verlangen oder ein Gefühl sei "sexuell"? Wie lassen sich "sexuelle" von anderen Handlungen unterscheiden? Ist Sex ein Mittel für bzw. Ausdruck von
etwas anderem (Reproduktion, Kommunikation, Liebe etc.) oder gibt es so etwas wie "reinen" Sex? Sind Cybersex, Telefonsex oder Masturbation defizitäre
Varianten von Sex? Müssen alle Varianten sexueller Handlungen als moralisch gleichwertig angesehen werden? Gibt es unmoralische Formen von Sexualität
(Inzest, Sodomie etc)? Gibt es so etwas wie eine Sexualmoral? Ist Ehebruch unmoralisch? Ist Sex mit Minderjährigen grundsätzlich und immer schlecht? Stellt
Prostitution eine Form der Instrumentalisierung des eigenen Körpers dar? Machen sich die Konsumenten von Pornographie zu Komplizen moralisch suspekter
Handlungen oder Normen? Sollte Pornographie verboten werden?
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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