Arbeitsbereich Prof. Dr. H. Bommert
Rezipienten-orientierte Medienforschung
In Abgrenzung zu historischen Ansätzen der Rezeptionsforschung geht man im Bereich der Medienpsychologie heute weitgehend übereinstimmend davon aus,
dass Medienwirkungen nicht ausschließlich durch den "Input", d. h. die medialen "Reize" evoziert werden, sondern dass die Rezipienten das jeweilige mediale
Angebot in differentieller Weise nutzen und bewerten.
Diesem Grundgedanken sind die im Psychologischen
Institut I durchgeführten Forschungsarbeiten im Bereich der Medienpsychologie verpflichtet, welche sich dabei sowohl mit dem Medium "Fernsehen" als auch (seit
2004) mit dem Medium "Internet" beschäftigen. Nachdem in den vergangenen Jahren Arbeiten zur Prüfung der Bedeutsamkeit personaler Komponenten
der Zuschauer bei der Wahrnehmung und Bewertung medialer Inhalte im Mittelpunkt des Interesses standen, wurden in den Jahren 2003 und 2004 vornehmlich
TV-Interviews deutschsprachiger Sender einer Analyse im Hinblick auf die Bewertung dieser Angebote durch eine repräsentative Zuschauerstichprobe
unterzogen. Von besonderem Interesse war dabei auch, ob und inwieweit sich - aus der Sicht der Zuschauer - die Qualität der Interviews öffentlich-rechtlicher
bzw. privater Anbieter unterscheidet.
Da die Schwerpunktsetzung auch der der
Analyse der TV-Interviews bisher auf die Sichtweise der Rezipienten erfolgte, aber ungeklärt ist, ob und inwieweit sich die Sichtweise der Rezipienten mit der
Sichtweise der "Medienmacher" deckt, erfolgt in einer derzeit laufenden spezifischen Analyse der Überprüfung der Konkordanz beider Sichtweisen.
Seit 2004 werden ferner Präsentationstechniken des Internet fokussiert; im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Benutzerfreundlichkeit
("Präsentationsqualität", "Attraktivität") unterschiedlicher Präsentationsformen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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