Genetik
Genetik der Hemisphärenlateralisation für Sprache
Zusammenfassung:
Ein Schlüssel zum Verständnis der neuronalen Grundlage von Sprache ist die Lateralisation
kritischer Komponenten zu einer (normalerweise der linken) Hemisphäre des Gehirns. Diese
Organisationsstruktur legt eine enge Verbindung zwischen der Evolution der Hemisphärenspezialisation und
der Sprachfähigkeit des Menschen nahe. Gesunde Menschen unterscheiden sich in Richtung (rechts versus
links) und Ausmaß (schwach versus stark) der Sprachlateralisation. In einer Pilotstudie fanden wir eine
familiäre Häufung von starker Sprachlateralisation. Auch Studien über andere Marker der
zerebralen Asymmetrie wie Händigkeit sprechen für eine genetische Grundlage der
Hemisphärenspezialisierung. Weitere Hinweise für einen Beitrag polymorpher genetischer Faktoren zur
neuronalen Basis unserer Sprachfähigkeit geben jüngste Erkenntnissen zu familiären
Sprachstörungen. Die funktionelle transkranielle Doppler-Sonographie kann die individuelle
Hemisphärenspezialisation für Sprache quantitativ phänotypisieren. Diese Technik lässt
sich auch mobil einsetzen. Dies ermöglicht, sich den genetischen und indirekt auch molekularen Grundlagen
von Sprache zu nähern. Über Untersuchungen einer Geschwister-Paar-Reihe mit Eltern möchten
wir jetzt den Beitrag von Vererbung zu Richtung und Ausmaß der Sprachlateralisation quantifizieren. Auf
dieser Grundlage sollen dann die beteiligten genetischen Komponenten identifiziert werden (Teil II: Identifizierung
und Charakterisierung der genetischen Komponenten von Richtung und Grad der Hemisphärenspezialisierung
für Sprache).
Projektdauer:
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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