Umwelt- und Arbeitsepidemiologie
International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC)
Die International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC) wurde entwickelt, um durch
standardisierte Methodik und internationale Zusammenarbeit das Potenzial der Epidemiologie zur Erforschung
der Ursachen von Asthma und Allergien bei Kindern zu nutzen. Die Ziele des ISAAC-Projektes sind:
- die Prävalenz
und Schwere von Asthma, allergischer Rhinitis und atopischer Dermatitis bei Kindern in unterschiedlichen
Studienzentren zu beschreiben und Vergleiche zwischen den Daten der einzelnen Studienzentren
durchzuführen;
- Ausgangswerte für die Abschätzung
von zeitlichen Veränderungen in der Prävalenz und Schwere dieser Erkrankungen zu etablieren;
- einen Rahmen für die weitere ätiologische Erforschung der Bedeutung von Lebensstil,
Umwelt, Genetik und medizinischer Versorgung für die Manifestation dieser Erkrankungen zu liefern.
Die weltweite Studie wird
in drei Phasen durchgeführt. Die Phase I wurde entwickelt, um bei Kindern in möglichst
vielen definierten Populationen mit einfachen, aber validen Methoden die Prävalenz und Schwere von
Asthma, allergischer Rhinitis und atopischer Dermatitis zu bestimmen.
Die Phase II ist dazu bestimmt, in ausgewählten Populationen die Ergebnisse der Phase I
mit weiteren objektiven Parametern (u. a. Lungenfunktion, atopische Sensibilisierung) zu bestätigen
und genauere Kenntnis über die Risikofaktoren dieser Erkrankungen zu erhalten.
Die Phase III wiederholt die
Prävalenzstudien aus Phase I nach mindestens fünf Jahren, um weltweit die zeitlichen
Veränderungen der Prävalenz und Schwere von Asthma und Allergien bei Kindern zu quantifizieren.
Die Ergebnisse der Phase-I-Studien, die in 155 Studienzentren auf allen fünf Kontinenten bei
insgesamt 463 801 Kindern im Alter von 13-14 Jahren und 304 796 Kindern im
Alter von 6-7 Jahren standardisiert durchgeführt wurden, zeigen eine große Variabilität
in der Erkrankungshäufigkeit. Die Zentren mit den höchsten Asthmaraten lagen in
Großbritannien, Neuseeland, Australien, Kanada und den USA, während die niedrigsten Raten in
China, Griechenland, Albanien und Indonesien gefunden wurden. Bei den großen Schwankungen in der
Erkrankungshäufigkeit spielen Unterschiede in den Lebens- und Umweltbedingungen eine wichtige
Rolle. Diese werden in so genannten ökologischen Analysen und in der Phase II des
ISAAC-Projektes genauer untersucht. Weltweite Trends bei 6- bis 7-Jährigen und 13- bis
14-Jährigen aus mehr als 100 ISAAC-Zentren werden Ende 2005 vorliegen.
Das ISAAC-Projekt wurde ins Guinness Book of Records als größte epidemiologische
Studie bei Kindern und Jugendlichen aufgenommen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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