Computergestützte Meß- und Analyseverfahren
Optische Profilometrie für die Kiefer-Gesichtsprothetik
Gegenstand des Forschungsprojektes ist die Weiterentwicklung und der Einsatz optischer 3D-Messtechniken in der Kiefer-Gesichtsprothetik. Durch die schnelle,
berührungslose und hochauflösende Erfassung und Digitalisierung von Oberflächenprofilen sollen in Verbindung mit dem Einsatz moderner
elektronischer Bildverarbeitungstechniken neue Perspektiven für die Diagnostik und die Therapie eröffnet werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der
prothetischen Erstversorgung von Defekten in Folge von tumorbedingten Resektionen.
Die bislang bei der prothetischen Versorgung
von Patienten mit Gesichtsdefekten infolge von tumorbedingten Resektionen angewandten Methode der Abdrucknahme mit einem elastischen Abformmaterial bedeutet
für den durch den chirurgischen Eingriff und eine mögliche Bestrahlung bereits stark belasteten Patienten eine weitere Belastung und verzögert seine
schnelle Erstversorgung und Resozialisierung. Abhilfe könnte hier geschaffen werden durch den Einsatz computergestützter Konstruktions- (CAD) und
Fertigungstechniken (Rapid Prototyping). Voraussetzung dafür ist jedoch die Bereitstellung geeigneter Messdaten zur exakten Form des zu versorgenden Defektes.
Bedarf an einer quantitativen Erfassung der Gewebeoberfläche besteht in diesem Zusammenhang auch mit der Analyse eines eventuellen lokalen, exophytischen
Gewebewachstums.
In einer vom Universitätsklinikum Münster im Rahmen des Programms "Innovative Medizinische Forschung" finanzierten Projektes wurde am Labor
für Biophysik in Kooperation mit der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik auf der Basis der optischen Profilometrie ein Verfahren zur
dreidimensionalen, berührungslosen Erfassung der Gesichtsoberfläche und zur CAD-Konstruktion einer Epithesenform entwickelt. In einer klinischen
Vorstudie wurde das Verfahren am Patienten getestet und mit einem Rapid Prototyping -Verfahren ein Wachsmodell einer Epithese hergestellt