Hochauflösende optische Schwingungsanalyse und Taxonomie funktioneller
Stimmstörungen
Evaluierung des Prototypen des digitalen Hochgeschwindigkeitskamerasystems HS-Endocam zur
Kehlkopffunktionsdiagnostik im Rahmen einer multizentrischen Studie
Bei der Phonation (Stimmgebung) kommt es zu unterschiedlich starken Wellenbewegungen der Stimmlippen bei
deren Schwingung. Unregelmäßigkeiten im Schwingungsmuster führen zu einem
veränderten Glottissignal und somit zu Stimmveränderungen.
Ein seit Jahren bekanntes Verfahren zur Kehlkopffunktionsdiagnostik (Videostroboskopie) wurde durch eine
neuartige Videokamera so verbessert, dass quantitative Messungen der Stimmlippenschwingungen
möglich sind. Während bei der herkömmlichen Videostroboskopie Lichtblitze -getriggert
durch die Frequenz des erzeugten Tons- zur Darstellung eines verlangsamten Abbildes des
Schwingungsablaufes ausgesendet werden, bietet diese Methode durch die Bildfrequenz von maximal
4000 pro Sekunde die Möglichkeit, die Stimmlippenschwingung in Echtzeit zu beobachten.
Weiterhin bietet die digitale Aufnahmetechnik die Möglichkeit, das Schwingungsverhalten mittels
entsprechender Software zu analysieren.
Im Rahmen dieses Multi-Center-Projektes
sollen die Untersuchungsergebnisse der beiden Untersuchungsverfahren miteinander verglichen werden.
Hierfür liegt ein standardisiertes Untersuchungsprotokoll vor, in dem neben den
hochgeschwindigkeitsglottographischen Befunden laryngoskopische, stroboskopische, auditiv perzeptive und
akustische Parameter erhoben werden. Diese Daten werden von den 14 Studienzentren
(phoniatrisch-pädaudiologische Kliniken und Abteilungen) erhoben und im studienkoordinierenden
Zentrum (Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg) zentral erfasst.
Teilnehmende Einrichtungen des Multi-Center-Projektes sind Kliniken und Abteilungen für Phoniatrie
und Pädaudiologie in Erlangen-Nürnberg, Göttingen, Hamburg, Marburg, Freiburg,
Regensburg, Mainz, Jena, Heidelberg, Innsbruck/Österreich. Bern/Schweiz, Amsterdam/Niederlande,
Lund/Schweden und Münster.
Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen, Erlangen.
Beteiligte Wissenschaftler:
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