Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für
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Direktorin: Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Zentrale Hörverarbeitung
Die binaurale Interaktionskomponente der frühen akustisch evozierten Hirnstammpotentiale bei Kindern mit Selektionsstörungen

 
Als mögliches objektives Korrelat für Selektionsstörungen werden die sog. binauralen Differenzpotentiale (BDP) der frühen akustisch evozierten Potentiale (FAEP) diskutiert. Bei 128 Kindern mit Verdacht auf auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) wurde zusätzlich zu den üblichen klinischen audiologischen Untersuchungen (Sprache im Störschall, Binaural-Intelligibility-Level-Difference-Test, vergleichende Stapediusreflexmessung für Sinustöne und Schmalbandrauschen, Regiometrie, Gap Detection, dichotischer Hörtest, Würburger Hörfeld, Wahrnehmungstrennschärfetest) die binauralen Differenzpotentiale der auditorisch evozierten Hirnstammpotentiale gemessen. Die Registrierung der BDP erfolgte mittels zyklischer Präsentation einer aus 12 Stimuli zusammengesetzten Sequenz von monaural und binaural präsentierten Klicks (19 ms Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Stimuli). Für einen Vergleich mit den klinischen Befunden wurde aus der Gruppe der Patienten, bei denen mindestens 16.000 Epochen für jede der drei Stimulationsbedingungen (rechts, links, binaural) registriert werden konnten, diejenigen vierzig ausgewählt, die sich durch die rauschärmsten BDPs auszeichneten (Durchschnittsalter: 9,34, Standardabweichung: 2,08, 32,5% w, 67,5% m). Diese Patienten wurden dann anhand der Sprachaudiometrie im Störschall, dem Binaural-Intelligibility-Level-Difference-Test und der vergleichenden Stapediusreflexschwelle für Sinustöne und Schmalbandrauschen auf eine Selektionsstörung hin untersucht und in zwei Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe ohne klinische Auffälligkeiten und eine Gruppe mit mindestens einem pathologischen Befund. Für diese beiden Gruppen wurde ein Grand-Average aller BDP-Kurven berechnet. Ein Vergleich der resultierenden Wellenformen ergab für die Gruppe der klinisch unauffälligen Patienten eine deutlich bessere Ausprägung der BDP, insbesondere im Bereich der Anstiegsflanke der Welle V. Allerdings zeigt eine Einzelfallbetrachtung eine hohe interindividuelle Variabilität, so dass das für den Grand-Average gefundene Ergebnis nur bedingt für einzelne Patienten zutrifft. Für eine individuelle Diagnostik von auditiven Selektionsstörungen kann das BDP in der von uns untersuchten Patientengruppe die subjektiven Testverfahren nach unserer Einschätzung derzeit noch nicht ersetzen. Wie bei den subjektiven Tests fehlt zur Beurteilung der Spezifität und Selektivität ein reliables und valides Außenkriterium (gold standard) zur Diagnostik der AVWS. Die bei objektiven Verfahren erhoffte Unabhängigkeit der Testergebnisse von extrasensorischer Faktoren wie Konzentration und Aufmerksamkeit ist in diesem Fall auch nicht gegeben, sondern taucht in Form von Artefakten, schlechtem Signal-Rauschabstand und letztlich mangelnder individueller Aussagekraft in anderer Form wieder auf.

Beteiligte Wissenschaftler:

P. Matulat, A. G. Dinnesen, B. Ross und B. Lütkenhöner

Veröffentlichungen:

B. Lütkenhöner, B. Ross, P. Matulat, A. Lamprecht-Dinnesen, 2001: Binaurale Interaktionskomponente der auditorisch evozierten Hirnstammpotentiale: Vergleich von zyklischer und blockweiser Stimulation. Z Audiol (Suppl IV), 76-77

 

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