Klinisch orientierte Forschung
Die Intraoperative Radiotherapie (IORT) als Boost des Tumorbettes bei brusterhaltend operiertem
Mamma-Carcinom
Studien haben gezeigt, dass Patientinnen unterhalb des 60.Lebensjahres von der Dosiserhöhung im
Tumorbett zusätzlich zur Radiatio des Restdrüsengewebes im Hinblick auf die lokale Tumorkontrolle
profitieren. In den meisten radioonkologischen Zentren wird die Boostung des Tumorbettes perkutan oder durch
Brachytherapie appliziert. Intramammäre Rezidive treten dennoch meist im Bereich des Tumorbettes auf. Es
hat sich ein hohes Risiko für einen geographischen Irrtum bei perkutaner Boostung gezeigt. Die IORT
bietet hier die Möglichkeit einer optimalen Erfassung der residualen Zellen unter Schonung des
Normalgewebes und des angrenzenden Lungengewebes sowie einer Verkürzung der Behandlungsdauer.
Seit Januar 2002 wurden bisher 47 Patientinnen durch IORT des Tumorbettes behandelt. Die
Therapie erfolgte in enger Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
des UKM. Lokalrezidive sind bisher nicht aufgetreten. Die kosmetischen Ergebnisse waren gut bis sehr gut.
Nebenwirkungen an den Risikoorganen Lunge und Herz wurden nicht beobachtet. Die IORT des Tumorbettes
erwies sich als praktisch gut durchführbar. In Hinblick auf die Beurteilung der lokalen Tumorkontrolle ist
ein längerer Beobachtungszeitraum erforderlich.