Klinische Radiologie
Herz- und Gefäßmedizin
Wissenschaftliche Untersuchungen des Myokards, des Gefäßlumens sowie der Gefäßwand erfolgten sowohl mittels
Mehrschicht-Computertomographie (MDCT) als auch mittels Magnetresonanztomographie (MRT), wobei die Entwicklung neuer Untersuchungstechniken,
intraindividuelle Vergleichsstudien und der Einsatz neuer Kontrastmittel im Vordergrund standen.
Zur nicht-invasiven Stenosebeurteilung stark verkalkter Gefäßsegmente und von Gefäßen nach Stentimplantation erfolgten systematische
Untersuchungen zur Darstellbarkeit koronarer Stents an einem 16-Schicht- und an einem 64-Schicht-Tomographen. Durch die höhere Ortsauflösung dieser
Tomographen und die Verwendung optimierter Faltungskerne konnten die sog. "Blooming-Artefakte" von Verkalkungen und metallischen Stents verringert
werden, so dass die Abgrenzbarkeit des Koronargefäßlumens weiter verbessert wurde. Zur Evaluierung derartiger Faltungskerne, insbesondere im Hinblick auf
die Erkennbarkeit von In-Stent-Stenosen, wurden in-vitro Untersuchungen am Gefäßmodell und Patientenuntersuchungen durchgeführt.
Zur
Beurteilung der globalen und regionalen linksventrikulären Funktionsparameter des Herzens wurde die Genauigkeit der 16-Zeilen-CT im Vergleich zur MRT bei
Patienten mit koronarer Herzkrankheit und bei Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen des linken Ventrikels untersucht. Schwerpunkte der Auswertungen lagen
neben dem Methodenvergleich in der Testung eines Mehrsegmentalgorithmus zur Verbesserung der Zeitauflösung der CT und von unterschiedlichen
Auswertestrategien für die CT. Anhand von
Herz-CT-Datensätzen wurden neue Verfahren zur EKG-freien, phasenspezifischen Rohdatenrekonstruktion gegenüber der etablierten Technik des
retrospektiven EKG-Gatings im Hinblick auf Stabilität und Bildqualität getestet.
Für
die Koronararteriendarstellung mit der MRT wurden mehrere Sequenztypen und Bildrekonstruktionsverfahren in Bezug auf Bildqualität,
Gefäßkonturschärfe und Stenoseerkennbarkeit systematisch evaluiert. Ferner wurden Sensititvitäten und Spezifitäten zur Detektion von
Koronarstenosen mit der MRT, MSCT und Katheterangiographie bei Patienten mit manifester koronarer Herzerkrankung untersucht. Die Charakterisierung von
atherosklerotischen koronaren Plaques unter Verwendung extrazellulärer MR-Kontrastmittel stellten einen weiteren Forschungsschwerpunkt dar.
Zur Optimierung der Magnet-Resonanz-Angiographie
(MRA) wurden hochkonzentrierte extrazelluläre Kontrastmittel und ultrakleine Eisenoxydpartikel (USPIO) als Blutpoolkontrastmittel experimentell und klinisch
untersucht. Der Stellenwert hochkonzentrierter MR-Kontrastmittel wurde im Rahmen von Multizenterstudien bei Patienten mit pAVK evaluiert. Ferner erfolgten
Sequenzoptimierungen für die Ganzkörper-MR-Angiographie unter Entwicklungen sog. "Keyhole"-Techniken. Die MRA der supraaortalen und
intrakraniellen Gefäße wurde durch die Einführung paralleler Bildgebungstechniken in Kombination mit Keyhole-Techniken optimiert. Das Potential
von Blutpool-Kontrastmitteln zur Darstellung der myokardialen Perfusion sowie zur MR-Angiographie der Pulmonal- und Becken-Beinarterien wurde im Rahmen von
klinischen Studien evaluiert.
Im Rahmen tierexperimenteller Studien wurden
ferner extrazelluläre, proteinbindende und makromolekulare Gadoliniumchelate sowie USPIO's im Hinblick auf ihren Stellenwert zur Optimierung des
Signal/Rausch-Verhältnisses der MRA bei Feldstärken von 1,5 und 3,0 T untersucht.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationen:
Klinik und Poliklinik
für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (PD Dr. Hoffmeier, Prof. Dr. H.H. Scheld)
Medizinische Klinik und Poliklinik C (Prof. Dr. Nikol, PD Dr. T. Wichter, Dr. M. Grude), Institut für Röntgendiagnostik, LMU
München-Grosshadern (PD Dr. C. Becker)
Klinik für Radiologie, Universitätsklinikum Bonn (PD Dr. T. Sommer)
Beth Israel Deaconess Medical Center & Harvard University, Boston, USA (R. Botnar, M. Stuber und W. Manning,) Phillips Medical Systems(Hamburg), Siemens Medical
Solutions (Erlangen)
Veröffentlichungen:
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