Experimentelle und Klinische Hämostaseologie
Bedeutung der Thrombozyten für entzündliche Erkrankungen und den Ischämie
Reperfusionsschaden.
Oxidativer Stress ist eine Folge von Entzündungsreaktionen und trägt dazu bei, daß
Entzündungsreaktionen unkontrolliert ausufern - Amok laufen.
Dr. Mathias Maas beschäftigte sich während eines Forschungsaufenthalts am Blood Center of
SW-Wisconsin bei Prof. Dr. P. Newman
der Rolle vom PECAM-1 (platelet-endothelium cell adhesion molecule-1) für SIRS und SEPSIS. H2O2
induziert eine Tyrosin-Phosphorylierung in den
intrazellulären ITIM-Sequenzen von PECAM-1 und steuert so die Tyrosinkinase/Phosphatase Balance in der
Zelle. PECAM-1 könnte as Sensor für
oxidativen Stress fungieren.
H2O2
ist ein Substrat für die Myeloperoxidase, welche ein prognostischer Indikator für schwere
kardiovaskuläre Erkrankungen ist. Die Arbeitsgruppe um Prof.
Kehrel fand heraus, daß das Produkt dieser enzymatischen Reaktion, HOCL, Proteine so verändert,
daß diese dann verschiedene Blut- und
Gefäßwandzellen ( u.a. Thrombozyten, Endothelzellen, Monozyten, Granulozyten, T-Zellen)
proentzündlich und prokoagulatorisch verändern. Der
Zellrezeptor für diese durch den Inflammationsprozeß veränderten Proteine ( immune defence
activated proteins, IDAP) wurde identifiziert und es gelang
spezifische Inhibitoren zu finden. Diese Inhibitoren zeigten in verschiedenen Tiermodellen eine deutliche
Schutzwirkung.
So veränderte Proteine entstehen
vermutlich bei allen schweren Traumata incl. Operationen, Infektionen oder Entzündungsreaktionen. So wie
AGE-Proteine verstärkt bei Diabetikern gefunden
werden, so kennzeichnen vermutlich IDAPs Patienten mit entzündlichen Prozessen. Welche Erkrankungen
insbesondere durch Entstehung von IDAPs entstehen oder
agravieren, wird zur Zeit untersucht. Dieser neue Mechanismus, die Identifizierung und Quantifizierung von IDAPs und
die Nutzung der IDAP-Rezeptorblockade zur
Prophylaxe oder Therapie von Erkrankungen wurde weltweit geschützt.
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationen
außerhalb des UKM:
Veröffentlichungen:
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