Ludwig-Boltzmann-Institut für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut
Charakterisierung der Rolle von alpha-MSH bei der UVB-induzierten Apoptose
Der Effekt von alpha-Melanozyten-stimulierendem Hormon (alpha-MSH), einem pleiotropen Neuropeptid, auf die
UVB-induzierte Apoptose wurde in vitro an verschiedenen Hautzell-Typen untersucht. Alpha-MSH
unterdrückte die UVB-induzierte Apoptose von normalen humanen Melanozyten, Keratinozyten und
dermalen Fibroblasten. Anhand von Kolonie-Assays konnte gezeigt werden, dass alpha-MSH nicht nur die
UVB-induzierte Apoptose von Melanozyten verzögert, sondern ein Überlebensfaktor ist. Dieser
Effekt beruhte nicht auf einem Filtereffekt oder der Induktion von Melanin. alpha-MSH hatte auch keinen Effekt
auf die Proteinexpression von Bcl-2, Bax, Bcl-x, p53, Fas oder FasL. Auch hatte alpha-MSH keinen Einfluss auf
die Phasenverteilung von Melanozyten im Zellzyklus. Alpha-MSH reduzierte dagegen signifikant die
UVB-induzierte Menge an Zyklobutanpyrimidindimeren, einem wichtigen Photoprodukt und
Effektormolekül des UVB-induzierten DNA-Schadens. In XPA-Fibroblasten konnte alpha-MSH
demgegenüber die UVB-induzierte Apoptose nicht verhindern, was auf eine Beteiligung der
Nukleotidexzisionsreparatur beim Zustandekommen des anti-apoptotischen Effektes von alpha-MSH
hinweißt. Zusammenfassend zeigen diese Daten eine neue biologische Aktivität von alpha-MSH,
nämlich die UVB-induzierte Apoptose und den UVB-induzierten DNA-Schaden zu verringern (Böhm
et al., J. Biol. Chem. 2005, im Druck).