Aufsichtsrechtliche Eigenkapitalvorschriften sollen die Insolvenzgefahr von Kreditinstituten verringern. Mit diesem Forschungsprojekt wird eine Antwort auf die schon
seit längerem diskutierte Frage gegeben, ob durch die Verschärfung einer solchen Vorschrift erreicht werden kann, dass Kreditinstitute weniger Risiken
übernehmen und seltener insolvent werden. Im Rahmen einer modelltheoretischen Analyse werden die Entscheidungen sowohl einer unregulierten Bank als auch
einer regulierten Bank vor und nach Anhebung der aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderung untersucht. Es lässt sich zeigen, dass das Verhalten des
betrachteten Kreditinstituts u.a. davon abhängig ist, ob es für die Einlagenversicherung eine zur Höhe der versicherten Einlagen proportionale
Prämie zahlen muss und ob es unversichertes Fremdkapital aufnimmt. Für eine Reihe von Szenarien werden sowohl die Bedingungen aufgezeigt, unter denen
ein Kreditinstitut mit einer Erhöhung des Risikos seiner Aktiva auf die verschärfte Eigenkapitalvorschrift reagiert, als auch die einhergehende
Veränderung des Insolvenzrisikos diskutiert.