Wohnungswirtschaft und Wohnungspolitik
Auswirkungen des demografischen Wandels auf das seniorengerechte Wohnen in
Nordrhein-Westfalen
Zukünftig verändert sich die Struktur der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland
grundlegend. Folgt man pessimistischen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, werden im
Bundesgebiet im Jahr 2050 nur noch zwischen 65 und 70 Millionen Menschen leben. Gegenwärtig hat
Deutschland etwa 82 Millionen Einwohner. Dieser Bevölkerungsrückgang geht einher mit einer
sinkenden Zahl jüngerer Erwerbstätiger. Demgegenüber wird die Anzahl der Senioren in den
nächsten Jahren stark ansteigen. Ursächlich für diese Entwicklung sind in erster Linie die
sinkenden Geburtenraten und die stetig steigende Lebenserwartung. Auch die sog. Seniorenhaushalte werden
insbesondere in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahrzehnten zunehmen: Bis zum Jahr 2030
prognostizieren Experten einen Zuwachs von etwa 600.000 älteren Haushalten. Diese
Veränderungen haben erhebliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Die Nachfrage nach
seniorengerechten, barrierefreien Wohnformen wird mittel- und langfristig steigen. Die Wohnungswirtschaft
steht vor der Herausforderung, bedarfsgerechte und differenzierte Angebote in ausreichendem Maße
bereitzustellen. Die Aufgabe der politischen Entscheidungsträger liegt darin, ökonomisch sinnvolle
Rahmenbedingungen zu schaffen, um für die Funktionsfähigkeit des Marktes zu sorgen. Ziel der
Arbeit ist es, den Marktakteuren auf der Basis von Analysen der Haushaltsentwicklungen und des
Mobilitätsverhaltens der Senioren, konkrete Handlungsempfehlungen auszusprechen. So sollen
bedarfsgerechte und nachhaltige Wohnformen für die Zukunft speziell für NRW ermittelt sowie
wirtschaftspolitische Leitlinien im Bereich des seniorengerechten Wohnens erarbeitet werden.