Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM)

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Forschungsbericht
2003 - 2004

 

 
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Institut für Informations-,
Telekommunikations- und Medienrecht (ITM)

Tel. (0251) 83-38600/-38640
Fax: (0251) 83-38601/-38644
e-mail: rechtsinformatik@uni-muenster.de,
            itm@uni-muenster.de
www: http://www.itm.uni-muenster.de
Leonardo-Campus 9
48149 Münster
Direktoren: Prof. Dr. Thomas Hoeren; Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M.

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Gemeinsames Projekt beider Abteilungen
Internetökonomie

 
  1. Hintergrund
  2. Das Ende 2003 gestartete Schwerpunktprogramm "Internetökonomie" (www.internetoekonomie.net) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und die nachfolgende Gründung des Münsteraner Kompetenzzentrums Internetökonomie und Hybridität (http://hybride-systeme.uni-muenster.de) blicken auf das erste Forschungsjahr zurück. Die zivilrechtliche Abteilung des ITM führt in Zusammenarbeit mit dem wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstuhl von Prof. Dr. Backhaus zwei Teilprojekte durch, nämlich "Wettbewerbsrecht und -politik" sowie "Marke und Markenrecht". Die öffentlich-rechtliche Abteilung des ITM widmet sich dem Teilprojekt "Konvergenz der Medien".

  3. Wettbewerbsrecht und -politik
  4. Als einer der ersten Schritte galt es, die ökonomischen Grundlagen der Internetökonomie zu beleuchten. Daher wurde diese Besonderheiten herausgearbeitet und ihre allgemeine Bedeutung für das Wettbewerbsrecht untersucht. Entsprechend der Ausrichtung des Teilprojektes auf die Untersuchung der wettbewerbsrechtlichen Implikationen von konsortiengeführten B2B-Internethandelsplattformen wurde nachfolgend eine empirische Erhebung über die von branchenführenden Unternehmen betriebenen Marktplätze in den Bereichen Automobilindustrie, Chemische Industrie, Konsumgüterhersteller, Kapitalmarktdienstleistungen, Luftfahrtindustrie und Stahlerzeugung durchgeführt. Auf Grundlage dieser Praxisdaten kann nun eine anwendungsspezifische Untersuchung möglicher wettbewerbsrechtlicher Problemkonstellationen erfolgen. Projektbegleitend verbrachte ein Mitarbeiter einen Forschungsaufenthalt in den USA, um dort rechtsvergleichend die wettbewerbsrechtliche Behandlung von Sanierungsfusionen in den USA und Europa zu untersuchen. Die bereits seit dem Start des Projektes begonnene Erfassung und Auswertung wettbewerbsrechtlicher und ökonomischer Literatur sowie Rechtssprechung wurde weitergeführt. Zur Katalogisierung der Daten wurde eine elektronische Datenbank aufgebaut.

  5. Marke und Markenrecht
  6. Im Zentrum der rechtswissenschaftlichen Untersuchung des Teilprojektes "Marke und Markenrecht" steht die Einordnung von Kennzeichenerscheinungen des Internets in bestehende Schemata des nationalen und europäischen Immaterialgüterrechts; denn aufgrund der neuen Vertriebswege des Internets und der damit einhergehenden Möglichkeiten einer hybriden Nutzung von Marken müssen bestehende Konzepte der Markenführung sowie ihres rechtlichen Rahmens im Spiegel digitaler Technologien überdacht werden. Seitens der Juristen steht als Projektziel der Entwurf eines neuen, technikneutralen und innovationstauglichen Markengesetzes im Vordergrund. Im Jahre 2004 hat man mit der Systematisierung und Untersuchung kennzeichenrechtlicher Konfliktfälle im Internet sowie deren Lösung anhand der existierenden Gesetze begonnen. Daneben hat sich die Subsumtion domainspezifischer Fragestellungen als Brennpunkt der Forschungstätigkeit herausgebildet. Schwerpunkt der intersiziplinären Zusammenarbeit mit dem wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstuhl von Prof. Backhaus ist die Untersuchung von Markenfunktionen und deren Bedeutung in beiden Disziplinen gewesen. Mit den Mitarbeitern der ebenfalls am ITM angesiedelten Projekte "IPR-Helpdesk" sowie "Rechtsfragen im Deutschen Forschungsnetz" fand bei projektübergreifenden Fragestellungen ein reger Austausch statt und es konnten Synergien genutzt werden.

  7. Konvergenz der Medien
  8. Das Teilprojekt "Konvergenz der Medien" knüpft an die zunehmende Verflechtung der Bereiche Medien, Telekommunikation und Informationstechnologien an. Diese Entwicklung ist nicht nur durch eine Veränderung des technischen Umfelds der unterschiedlichen Dienste gekennzeichnet, welche zunehmend verschmelzen und eine weitere Ausdifferenzierung erfahren. Bedeutsam sind zudem die gesellschaftlichen Perspektiven der Konvergenzentwicklung. Sie schlagen sich in der Art und Weise nieder, in der Menschen miteinander kommunizieren, lernen, ausgebildet werden und arbeiten. Auch die Teilnahme am Wirtschaftsleben nimmt in Zeiten des elektronischen Geschäftsverkehrs neue Formen an. Daneben entwickeln die politische Willensbildung und demokratische Bürgerbeteiligung durch das Electronic Government neue Dimensionen. Schließlich entsteht mit der zunehmenden Verlagerung der Kommunikation und Interaktion in das Internet die Gefahr eines Digital Divide. Damit einher geht die Frage nach einer gerechten Partizipation aller Bevölkerungskreise an der entstehenden Informationsgesellschaft. Diese Gesamtentwicklung verschiebt die Anforderungen an eine funktionsgerechte Regulierung, denen der Gesetzgeber Rechnung zu tragen hat. Zentraler Gegenstand des Teilprojekts ist daher die Frage, wie die bestehenden rechtlichen Vorgaben auf die vielfältigen Bedürfnisse konvergierender Strukturen abgestimmt werden können. Das Ziel der Untersuchung besteht in der Entwicklung eines homogenen und entwicklungsoffenen Ordnungsrahmens. Im Zuge der europäischen Rechtsangleichung kommt dabei einem Ländervergleich eine wichtige Funktion zu. Das Teilprojekt wählt daher einen übergreifenden Ansatz und untersucht die im internationalen Kontext vorgefundenen Aufsichtsmodelle. Dabei lässt sich ein deutlicher Trend zur Bündelung der Aufsichtsfunktionen in zentralen Instanzen feststellen. Die nationale Ordnung zeichnet sich dagegen in mehrfacher Hinsicht durch hybride Strukturen aus. Die in den Teilbereichen der rechtlichen Vorgaben einerseits und der institutionellen Gestaltung der Aufsichtsstrukturen andererseits gewonnenen Erkenntnisse werden in konkreten Handlungsempfehlungen an den Gesetzgeber zusammengeführt.

Beteiligte Wissenschaftler:

für die zivilrechtliche Abteilung: Prof. Dr. Thomas Hoeren, Julia Bröcher, Antje Zimmerlich
für die öffentlich-rechtliche Abteilung: Prof. Dr. Bernd Holznagel, Daniel Krone, Christiane Jungfleisch

Veröffentlichungen:

Zimmerlich, Antje: Der Fall Microsoft, Herausforderungen für das Wettbewerbsrecht durch die Internetökonomie, WRP 2004, 1260 ff.

Zimmerlich, Antje/Aufderheide, Detlef: Herausforderungen für das Wettbewerbsrecht durch die Internetökonomie, Arbeitsbericht Nr. 4

Bröcher, Julia: Domain-Names und das Prioritätsprinzip im Kennzeichenrecht - Nochmals shell.de & Co., Arbeitsbericht Nr. 7 Hoffmann, Marie-Louise: Die Definition kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU); (Link zur Publikation)

Holznagel, Bernd/Krone, Daniel/Jungfleisch, Christiane, Von den Landesmedienanstalten zur Ländermedienanstalt, Münster 2004

Holznagel, Bernd/Krone, Daniel, Anti-Zersplitterung. Auf dem Weg zur Ländermedienanstalt?, epd medien Nr. 21/2004, S. 7-10

www.internetoekonomie.net

 

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