Bibelwissenschaft/Biblische Theologie
Die Rezeption der Bibel im filmischen Oeuvre von Pier Paolo Pasolini
Pier Paolo Pasolini (1922 - 1975) gehört zu den wichtigsten Künstlern und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und hat ebenso tief wie nachhaltig in das
europäische und angloamerikanische Geistesleben und in diverse öffentlich-politische Debatten hineingestrahlt. Abgesehen von einigen verstreuten
Aufsätzen liegt bis heute jedoch keine gründliche Untersuchung vor, die den hohen Stellenwert biblischer Traditionen (Themen, Motive,
Symbolisierungen) und christlicher Theologumena im Werk Pasolinis ausleuchtet. Zumeist ist die Wahrnehmung von Pasolinis Bibelrezeption auf seine Verfilmung
des Matthäusevangeliums und die in ihrem Vorfeld entstandenen Arbeiten verkürzt. Das Forschungsvorhaben zielt hingegen auf eine umfassende
Erhebung und Diskussion der Rezeption der Bibel im gesamten filmischen Oeuvre Pasolinis - flankiert von Blicken auf sein literarisches Schaffen und seine
publizistischen Aktivitäten. Damit dürfte das Profil Pasolinis einiges an Tiefenschärfe gewinnen, nachdem bislang bei der Rezeption seiner Werke im
Zuge einer starken Fokussierung auf deren kultur- und gesellschaftskritische Dimensionen der Stellenwert des Religiösen oftmals unterbelichtet, wo nicht bewusst
ausgeblendet wurde.
Der Schwerpunkt
der analytischen Arbeit liegt dabei auf dem sog. "mythischen Quartett" Pasolinis, d. h. den Filmen: Teorema, Edipo Re, Procile und Medea.
Begleitend dazu ist
die erste deutsche Übersetzung (mit ausführlichem Kommentar und Nachwort) des Drehbuchs zu Pasolinis nicht realisiertem Filmprojekt über den
Völkerapostel Paulus in Vorbereitung. Dieses weithin unbekannte, bis in die Mitte der 60er Jahre zurückreichende Projekt erweist sich näher besehen
als ein Schlüssel nicht nur zum Spätwerk, sondern zum gesamten literarischen und filmischen Oeuvre Pasolinis.
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