Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Planetologie Wilhelm-Klemmstrasse 10 48149 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Tilman Spohn |
Tel. (0251) 83-33496
Fax: (0251) 83-36301 e-mail: ifp@uni-muenster.de www: http://ifp.uni-muenster.de/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 14 - Geowissenschaften
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Die thermische Struktur des Mars in Kruste und Lithosphäre
Kenntnisse über die Temperaturverteilung in der Kruste und der Lithosphäre des
Mars sind notwendig, um die Tiefenlage und Ausdehnung des Permafrostbodens und die mögliche Lage
von flüssigem Wasser zu bestimmen. Weiterhin können die für geologische und tektonische
Prozesse wichtigen Größen - Mächtigkeitder elastischen Lithosphäre und das
rheologische Verhalten der oberen Schichten-abgeleitet werden. Die Temperaturverteilung hängt im
wesentlichen vom Mantelwärmefluss, den radioaktiven Quellen, der thermischen Leitfähigkeit
und der Oberflächentemperatur ab. Alle diese Parameter sind sowohl orts- als auch zeitabhängig.
Bisherige Modelle der Temperaturverteilung für die oberen Schichten des Mars basieren auf einer
einfachen eindimensionalen und zeitunabhängigen Wärmeleitungsgleichung. Zudem blieb bei
diesen Modellen die Erniedrigung der thermischen Leitfähigkeitim Marsregolith unberücksichtigt,
die teilweise durch den geringen Atmosphärendruckauf dem Mars hervorgerufen wird. Wir entwickeln
in diesem Projekt neue bzw. verbesserte Modelle, mit denen wir die Temperaturverteilung in den oberen
Schichten als Funktionder Zeit bestimmen können. Effekte wie die extreme Erniedrigung der
thermischen Leitfähigkeit in den oberflächennahen, porösen Schichten bis zu Wertenvon
etwa 0,1 - 0,001 W/mK und die Abnahme der thermischen Leitfähigkeit mit der
Temperatur innerhalb der Lithosphäre spielen hierbei eine wichtige Rolle. Um auch Aussagen
über die zeitliche Entwicklung zu gewinnen, werden die Modelle mit parametrisierten als auch
2D-Konvektionsprogrammen gekoppelt. Die Ergebnisseunserer Berechnungen deuten darauf hin, dass die
Temperaturen im Marsinneren höher sind, als bisherige Modelle vermuten ließen.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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