Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie Hittorfstr. 58-62 48149 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Bernhard Wünsch |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 12 - Chemie und Pharmazie
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Entwicklung von Hemmstoffen der cytosolischen Phospholipase A2 als
Die Phospholipasen A2
(PLA2) umfassen eine Superfamilie von Enzymen, welche die an der C2-Position von Glycerophospholipiden
gebundenen ungesättigten Fettsäuren hydrolytisch abspalten. Von diesen Enzymen hat die
cytosolische PLA2 (cPLA2) besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da sie bei einer Reihe von
pathophysiologischen Prozessen eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Die Aktivierung der cPLA2 kann
Rezeptor-vermittelt, z.B. durch Cytokine, oder nicht Rezeptor-vermittelt, z.B. durch UV-Licht, erfolgen. Das
Enzym katalysiert dann die Abspaltung von Arachidonsäure aus Membranphospholipiden, was letztlich
zur Bildung von verschiedenen entzündungsfördernden Lipidmediatoren (Prostaglandine,
Leukotriene, lyso-Phospholipide und plättchenaktivierender Faktor) führt. Eine Hemmung der
cPLA2 stellt folglich einen möglichen Ansatzpunkt zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen
wie z.B. der Rheumatoiden Arthritis dar. Der besondere Anreiz zur Entwicklung therapeutisch verwertbarer
cPLA2-Inhibitoren basiert auf der Tatsache, dass diese - anders als die derzeit eingesetzten
nichtsteroidalen Antiphlogistika wie z.B. Aspirin oder Indometacin - nicht nur die Bildung von
Prostaglandinen, sondern auch die Biosynthese der Leukotriene, der lyso-Phospholipide und des
plättchenaktivierenden Faktors unterdrücken. Es kann deshalb erwartet werden, dass Hemmstoffe
der cPLA2 den im Handel befindlichen nichtsteroidalen Antiphlogistika im Hinblick auf ihre therapeutische
Aktivität überlegen sind. Einige der von uns bisher entwickelten Hemmstoffe der cPLA2, bei
denen es sich um Pyrrol- und Indolalkansäure-Derivate handelt, haben sich im Tierversuch als
entzündungshemmend erwiesen. Die Aktivität nach peroraler Applikation war jedoch für
eine potentielle Anwendung beim Menschen noch nicht ausreichend. Die systematische Variation der von uns
aufgefundenen Leitstrukturen sowie die Entwicklung neuartiger Strukturen soll zu aktiveren
cPLA2-Hemmstoffen führen, die bei geringerer Dosierung eine gute in vivo Aktivität zeigen.
Ferner werden in vitro Hemmassays für andere Phospholipasen A2 etabliert, mit
Hilfe derer festgestellt werden kann, wie selektiv die synthetisierten Stoffe die cPLA2 hemmen.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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