Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Physikalische Chemie Corrensstr. 30/36 48149 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. A. Heuer |
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Fax: (0251) 83-23441 e-mail: Physikalische.Chemie@uni-muenster.de www: http://www.uni-muenster.de/Chemie/PC/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 12 - Chemie und Pharmazie
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Stabilisierung und Aktivierung von Proteinen
Bei der Adaptation von Proteinen an verschiedene Biotope (psychro-, meso-, thermo-, halophil) wird die
gesamte
Palette der intermolekularen Wechselwirkungen
eingesetzt. Charakteristisch für Proteine ist das hohe Maß an
Enthalpie-Entropie Kompensation im wäßrigen System. Daraus resultiert eine erstaunlich geringe
freie
Standardenthalpie der Stabilisierung von etwa
50 30 kJ/Mol, die praktisch unabhängig von der Molmasse der Makromoleküle
im Bereich von 5.000 - 100.000 g/Mol ist. Diese Labilität der Proteine bedingt,
daß einzelne
Aminosäureaustausche einen signifikanten Einfluß auf die Gesamtstabilität
ausüben können. Die systematische
Untersuchung der stabilisierenden und destabilisierenden Wirkung von Punktmutationen oder
Oligopeptidaustauschen
soll zum Verständnis der molekularen Mechanismen der Proteinstabilisierung führen und
gleichzeitig eine Grundlage für
technologisch interessantes rationales "protein design" schaffen. Bei der Diskussion von
Proteinstabilität muß man klar
zwischen kinetischer Stabilität
und thermynamischer Stabilität unterscheiden. Auch unter biotechnologischen
Aspekten ist nicht unbedingt die freie Enthalpiedifferenz zwischen nativem und denaturiertem Protein das
entscheidende
Haltbarkeitskriterium sondern
die Höhe der freien Aktivierungsenthalpie, die nicht bei RT aber bei niedrigen
Lagerungstemperaturen die Denaturierung verhindert. Dementsprechend konzentrieren sich unsere
Untersuchungen auf
zwei Bereiche, auf die Bestimmung der charakteristischen thermodynamischen Gleichgewichtsparameter
DG°,
DH°, DS°,
und Dcp und auf die Ermittlung der Aktivierungsgrößen aus
kinetischen Messungen. Die
Systeme, an denen gearbeitet wird, umfassen kovalent vernetzte kleine und große Proteine
Tendamistat, PDI,
t-Plasminogenaktivator,
Annexine, nicht vernetzte Proteine wie ROP, h-sterol carrier protein 2 und Metalloproteine wie
Azurin. Zur quantitativen Charakterisierung lokaler Strukturperturbationen werden definierte
Aminosäureaustausche
vorgenommen, so daß der
Einfluß von cavity mutations, Insertionen und Deletionen auf die konformationelle
Gesamtstabilität bestimmt werden kann. Zur Ermittlung der relevanten Stabilitätsparameter
werden spektroskopische
Methoden (CD, UV-Vis, Fluoreszenz) und thermodynamische Verfahren
(Differentialwärmekapazitäts-mikrokalorimetrie, potentiometrische
Titrationen, Differentialdensitometrie, Titrations-mikrokalorimetrie) angewandt.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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