Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Geophysik Corrensstr. 24 48149 Münster Direktoren: Prof. Dr. Ulrich Hansen, Prof. Dr. Manfred Lange |
Tel. (0251) 83-33590
Fax: (0251) 83-36100 e-mail: geophysi@uni-muenster.de www: http://earth.uni-muenster.de |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 11 - Physik
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Klimasensitivität der Eiskappe von King George Island, Antarktis -
Im Rahmen eines auf drei Jahre angelegten und seit April 2002 laufenden Forschungsprojektes wird die
Eiskappe von King George Island (KGI), Südshetlandinseln, Antarktis untersucht. Diese lässt sich
im wesentlichen als ein temperierter (mittlere Eistemperatur knapp unter 0°C) und stellenweise mehr als
300 m mächtiger Eiskörper ansprechen. Aufgrund der Lage von KGI in der
subantarktischen Klimazone und als Folge des vorherrschenden maritimen Klimas mit einer
Jahresmitteltemperatur von -2,4°C kann die Eiskappe als höchst sensitiv gegenüber sich
ändernden Klimabedingungen eingestuft werden. Im Südsommer 1997/98
wurden im Rahmen einer Expedition von Mitgliedern des Instituts für Geophysik umfangreiche
Feldmessungen durchgeführt. Dabei wurden die Eiskörpergeometrie des westlichen Teils der
Eiskappe von KGI quantitativ erfasst. Die dabei gewonnenen Datensätze dienen nun als Basis für
Untersuchungen mit einem numerischen 3D-Fließmodell. Dieses liefert die Eisdynamik der Eiskappe,
also die Fließgeschwindigkeiten, die Spannungs- sowie die Temperaturverteilung im Eiskörper.
Das am Institut entwickelte numerische Fließmodell ist bislang ausschließlich für kaltes Eis
genutzt worden (mittlere Eistemperatur weit unter 0°C). Die adäquate Behandlung des
gewählten Untersuchungsgebiets erfordert spezielle Anpassungen hinsichtlich der Verteilung der
Eisdichte sowie der Geometrie der Eisfront. Zudem können das in den Feldmessungen beobachtete
durchsickernde Schmelzwasser bzw. ein erhöhter Wassergehalt des Eiskörpers entscheidenden
Einfluss auf dessen Fließverhalten (Rheologie) haben. Auch dies muss in der Modellmethodik
entsprechend berücksichtigt werden. Das damit erarbeitete, auf die Bedingungen polythermaler Eiskappe
angepasste 3D-Fließmodell soll für die Untersuchungen auf KGI eingesetzt werden.
Ziel hierbei ist die Durchführung prognostischer Modellstudien der Eismächtigkeitsentwicklung
sowie der Eisdynamik für unterschiedliche, aus globalen Klimamodellen abgeleitete Klimaszenarien.
Damit sollen Hinweise zur Veränderung der Eiskappe als Folge globaler Klimaveränderungen
abgeschätzt werden, die ggf. anhand von erneuten Feldmessungen verifiziert werden sollten.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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