Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Psychologisches Institut III -
Methodenlehre, Entwicklungspsychologie,
Pädagogische Psychologie

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Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Uwe Mortensen
 
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft
Psychologisches Institut III - Methodenlehre, Entwicklungspsychologie, Pädagogische Psychologie
AE Nieding


Die Funktion des Kinderspiels für die kognitive Entwicklung

Das Frühe Symbolspiel ist eine der ersten Domänen, innerhalb deren Kleinstkinder im Alter von 12 bis 13 Monaten zum Aufbau sogenannter sekundärer mentaler Repräsentationen in der Lage sind. Es wurde untersucht wie sich diese Spielform mit zunehmendem Alter (bis ca. 30 Monate) entwickelt und welche Fähigkeiten zur mentalen Repräsentation damit einhergehen. Betrachtet wurde zudem das Zusammenwirken von Aufmerksamkeitsprozessen, Spracherwerbsprozessen und Frühem Symbolspiel bei dem Erwerb mentaler Repräsentationen.

Einen zweiten Schwerpunkt bildet der Erwerb einer intuitiven Alltagspsychologie (ToM) als wichtiger Bestandteil der sozialen Kognitionen. Hierbei handelt es sich um ein zentrales Thema der kognitiven Entwicklungspsychologie der Frühen Kindheit: das Verständnis anderer Personen als intentionale Agenten, die mentale Zustände (Wünsche, Intentionen, Überzeugungen) besitzen. Kinder mit 4 bis 5 Jahren vermögen sog. False-Belief-Aufgaben zu lösen, da sie über eine Repräsentation der Überzeugung einer anderen Person unabhängig vom Zustand der Welt verfügen, während 3- bis 4jährige Kinder die Aufgaben noch systematisch falsch lösen. Es wird untersucht ob und unter welchen Bedingungen unterschiedliche Rahmungen von False-Belief-Aufgaben, vor allem Rahmungen mit einem spielerischen Kontext, zu einer früheren Beherrschung von False-Belief-Aufgaben führen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Gerhild Nieding (Berichtszeitraum: HD am Psych. Institut III); Prof. Dr. Peter Ohler (TU Chemnitz)

Veröffentlichungen:

Nieding, G. & Ohler, P. (in Vorbereitung). Why playing? An evolutionary perspective. In P. Vorderer & Bryant, J. (eds.), Playing computer games - motives, responses, and consequences. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum.

Nieding, G. & Ohler, P. (2002). Effekte unterschiedlicher Rahmung und medialer Präsentation von False-Belief-Aufgaben. In M. Baumann, A. Keinath & J. F. Krems (Hg.), Experimentelle Psychologie (S. 171). Regensburg: Roderer Verlag.

Ohler, P. & Nieding, G. (2001). The behavior-diversification proto-cognition theory of play in animals and humans. University of Erfurt (ed.), Play and toys today. Erfurt: TIAW-Verlag.

Ohler, P. & Nieding, G. (2000). Was lässt sich beim Computerspielen lernen?
Kognitions- und spielpsychologische Überlegungen. In R. Kammerl (Hg.), Computerunter-stütztes Lernen. Reihe: Hand- und Lehrbücher der Pädagogik (S. 188 - 213). München: Oldenbourg Verlag.

 
 

Hans-Joachim Peter
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Datum: 2004-01-15