Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Psychologisches Institut II - Allgemeine und Angewandte Psychologie Fliednerstraße 21 48149 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Markus Lappe |
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Fax: (0251) 83-34173 e-mail: husemann@psy.uni-muenster.de www: http://wwwpsy.uni-muenster.de/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft
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Qualitätssicherung von Personalentwicklung
Die
Wichtigkeit der
Entwicklung menschlicher Ressourcen in der sich immer schneller entwickelnden Arbeitswelt
ist ein zentraler
Faktor in jeder modernen Organisation (Ilgen & Pulakos, 1999). Dabei spielt die
Qualitätssicherung der Personalentwicklung (PE) deswegen eine nicht zu
unterschätzende Rolle,
weil die personale Förderung und die Nutzung von Qualifikationspotentialen immer nur
so gut sein kann,
wie die Trainingsmaßnahmen überprüft, bewertet und ggf. modifiziert
werden.
(Frieling & Sonntag, 1999).
Ziel des Projektes der Abeitseinheit Prof. Dr. Hell ist zum einen
die umfassende Evaluation
der Personalentwicklung eines international agierenden Dienstleistungsunternehmen
(Kooperationspartner) und
zum anderen die Suche nach Hinweisen für die Aufklärung der
Zusammenhänge, die
der Personalentwicklung als Grundlage für erfolgreiche Arbeit dienen. Dazu wird das
Einstellungsverfahren (Assessment-Center) sowie die Aus- und Weiterbildung
der Mitarbeiter des
Kooperationspartners über einen Zeitraum von 1 ½ Jahren evaluiert, um
Aufklärung
über die Ursachen von Wirkzusammenhängen zu erlangen und zu bestimmen, in
welchen
Bereichen die Trainingsmaßnahmen des Auftraggebers auf welche Art und Weise
wirksam sind
(Campbell & Campbell, 1998). Alle Mitarbeiter, die in Deutschland ab Projektbeginn (Oktober
2002) neu
eingestellt werden, sollen im Rahmen des Projektes untersucht werden. Das Projekt erhebt mit
verschiedenen
psychologischen Fragebögen mehrmals arbeits- und organisationsbezogenen
Variablen, das
arbeitsbezogene Verhalten sowie die Arbeitsleistungvon Mitarbeitern des Auftraggebers
während ihrer
Arbeitszeit. Ergebnisse, die vom Auftraggeber bereits erhoben werden (z. B.
Prüfungsergebnisse), sind
ebenso Bestandteil der Datenerhebung wie Fragebogendaten und "technisch ermittelte Daten"
(aus EDV-Anlagen) aus den verschiedenen Abteilungen. Diese Daten lassen wesentliche
Fortschritte für die
Arbeits- und Organisationspsychologie erwarten. Zum einen sind neue Erkenntnisse
für die
Validität und Reliabilität von AssessmentCentern zu erwarten
(Schmitt & Hunter, 1998). Zum
anderen werden eine Reihe von umfassenden Modellen zur Beschreibung der
Wirkzusammenhänge
von Personalentwicklungsmaßnahmen getestet, die in ihrem Umfang über
bisherige empirische
Forschung hinausgehen.
Diese Modelle beziehen sich auf die Theorie von Cannon-Bowers et al. (1995).
Im Rahmen dieser Theorie wird die Dynamik von Personalentwicklung mit Hilfe eines Modelles
beschrieben,
welches auf der Seite der abhängigen Variablen die vier Ebenen nach Kirkpatrick (1987)
(Reaktion auf
das Training, Lernleistung, arbeitsbezogene Leistung, Ergebnisse für die Organisation),
auf der Seite der
unabhängigen Variablen die meisten empirisch gut bestätigten Konstrukte
der Organisationspsychologie beinhaltet. Zu diesen Konstrukten gehören einerseits
personenbezogene
Eigenschaften (Motivation, Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen,
Selbstwirksamkeit, etc.), andererseits organisationsbezogene Variablen wie z. B.
Arbeitsanforderungen, Organisationskultur,
Trainingsarten,Unterstützung durch Vorgesetzte, Klima.
Stand der bisherhigen Forschung ist,
dass diese Theorie bisher lediglich anhand einer empirischen Untersuchung teilweise
überprüft wurde (Noe & Schmitt, 1986). Mit Hilfe des
Kooperationspartners des vorliegenden
Projektes ist es möglich, diese Theorie erstmals im privatwirtschaftlichen Bereich zu
überprüfen. Das theoretische Modell wird sowohl durch
Strukturgleichungsmodelle (Duncan et al.,
1999) als auch im Längsschnittdesign überprüft. Diese Art von
Untersuchungen wurde von
verschiedener Seite im laufe der letzten Jahrzehnte immer wieder gefordert (vgl. Campbell,
1990; Campbell &
Kuncel, 2001; Frieling & Sonntag, 1999;Noe, 1986; Viswesvaran, 2001).
Diese Überprüfung des
Modells von Cannon-Bowers et al. (1995) mit einer großen Anzahl von Versuchspersonen
lässt wesentliche Fortschritte im Bereich der organisationspsychologischen Forschung
erwarten (Clegg, 1987).
Beteiligter Wissenschaftler: |
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