Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Soziologie Scharnhorststr. 121 48151 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Matthias Grundmann |
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Fax: (0251) 83-25 305 e-mail: ifs2@uni-muenster.de www: http://www.uni-muenster.de/Soziologie |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 06 - Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften |
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Drohender Arbeitplatzverlust und Gratifikationskrisen - Entweickung und Testung eines Interventionsprogramms zur Sekundärprävention des Alkoholmißbrauchs
"Drohender
Arbeitsplatzverlust und Gratifikationskrisen - Entwicklung und Testung eines Interventionsprogramms zur
Sekundärprävention des Alkoholmißbrauchs (BMBF FKZ 01 EB 9703) (seit 1998
bis 2000)
Ziel: Drohender Arbeitsplatzverlust
und Arbeitslosigkeit stellen sich in zunehmenden Maße als soziale Problemlagen (Gratifikationskrisen)
dar, die möglicherweise mit hohen subjektiven Belastungen verbunden sind und zum Konsum von
psychotropen Substanzen führen können. Aufgrund der Ergebnisse eines vorangegangenen
BMBF-Projektes, die den Stellenwert der Gratifikationskrise und problematischer
Bewältigungsstrategien im Kontext des Substanzmissbrauches belegt haben, erschien die Konzipierung
von Präventionsmassnahmen in Betrieben zweckmäßig, die auf diesen Problembereich
abzielen. Diese präventiven Interventionen sollten in den Kontext der allgemeinen
Gesundheitsförderung gestellt werden. Sie sollten um substanzspezifische Interventionen, die sich auf
die Wirkungserwartungen an den Konsum von Alkohol beziehen, ergänzt werden.
Methode und Sample: Das Stressbewältigungsprogramm beruht auf der Konzeption von Siegrist
und Silberhorn (1999) in Verbindung mit suchtpräventiven Komponenten aus dem Programm von
Schelp, Gravemeier & Maluck (1997). Das Programm zielt insbesondere auf den Abbau übersteigerter
Kontrollambitionen und irrationalen Einstellungen in Verbindung mit sozialer Kompetenzentwicklung im
beruflichen Bereich. Ferner wurden die Wirkungserwartungen an den Alkoholkonsum problematisiert. Es
erfolgte eine zufällige Zuweisung der Probanden zur Experimental- oder Kontrollgruppe. Die
Teilnehmer wurden per Fragebogen hinsichtlich ihrer Kontrollambitionen, des Alkoholkonsums und den
Wirkungserwartungen an den Alkoholkonsum befragt. Die suchtpräventive Wirkung eines spezifischen
Stressbewältigungsprogramms wurde auf der Grundlage einer längsschnittlichen
Interventionsstudie mit 3 Messzeitpunkten, an der 105 Beschäftigte teilnahmen, überprüft.
Ergebnisse: Die Akzeptanz
des Programms war hoch. Die Follow-up-Untersuchung zeigte eine signifikante Reduzierung des
Alkoholkonsums, der Kontrollambitionen und spezifischer Wirkungserwartungen an den Alkoholkonsum.
Schlussfolgerung: Die Teilnahme an betrieblichen Stressbewältigungstrainings mit
suchtpräventiven Komponenten kann zu einer Reduktion des Alkoholkonsums führen. Am
Abschluss der Entwicklung steht somit ein empirisch getestetes Trainingsprogramm (Modulaspekt), das den
Trägern der Gesundheitsförderung (Krankenkassen, Kommunen, Sozialberatungsdiensten von
Unternehmen, Suchtberatungen, Personal- bzw. Betriebsräten usw.) zugänglich gemacht wird und
von diesen nach Bedarf und Möglichkeiten in allgemeine Maßnahmen der
Gesundheitsförderung integriert werden kann.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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