Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Klinik und Poliklinik für Neurologie Albert Schweitzer Strasse 33 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. med. E. B. Ringelstein |
Tel. (0251) 83-48016
Fax: (0251) 83-48181 e-mail: r.reilmann@uni-muenster.de www: http://neurologie.uni-muenster.de/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Genetik hereditärer Neuropathien
Teilprojekt 1a: Genetik der Charcot-Marie-Tooth Neuropathien
Die Gruppe
der Charcot-Marie-Tooth (CMT) Neuropathien sind die häufigsten genetisch bedingten Erkrankungen in
der klinischen Neurologie. Mittlerweile sind 14 Gene für verschiedene Formen von CMT beschrieben.
Wir haben für die Gene für das Periphere Mylein Protein 22 (PMP22), Myelin Protein
Zero (MPZ) und das Gap-junction-Protein-beta 1 (GJB1) Sequenzierstrategien entwickelt und
in Patienten mit demyelinisierenden (CMT Typ 1) und axonalen Formen (CMT Typ 2) von CMT nach
Punktmutationen in diesen Genen gesucht. Wir konnten zeigen, dass die phänotypische Varianz von
Mutationen in dem selben Gen von schweren demyeliniserenden Neuropathien bis zu leichten axonalen
Formen reichen. Wir konnten zwei neue Punktmutationen im MPZ-Gen beschreiben.
Teilprojekt 1b: Positionelle Klonierung des ursächlichen genetischen Defekts der
Hereditären Neuralgischen Amyotrophie (HNA)
Die HNA ist eine autosomal dominant erbliche
rezidivierende Neuropathie. Klinisch ist sie durch rezidivierende schmerzhafte Armplexusparesen
gekennzeichnet. 1996 wurde ein HNA-Lokus auf Chromosom 17q25 kartiert und mehrfach durch uns
bestätigt und die Kandidatenregion eingeengt. In der Folgezeit konstruierten wir ein BAC-Klon-Contig
der HNA-Kandidatenregion, daß im Humanen Genom Projekt als Grundlage der Sequenzierung dieser
Region von Chromsom 17 diente. Seitdem wurden über 25 Kandidatengene mittels direkter
Sequenzierung auf Mutationen untersucht ohne daß bisher für die HNA ursächliche
Mutationen detektiert werden konnten.
Zur Zeit werden die restlichen bekannten Gene in der Kandidatenregion auf Mutationen untersucht und
genomische Rearrangements durch Southern-Blotting genomischer DNA sowie die Erstellung einer sehr
dichten Markerkarte ausgeschlossen.Darüber hinaus konnten wir zeigen, daß die HNA genetisch
heterogen ist und mit Hilfe des European Neuromuscular Center diagnostische Richtlinien für diese
Neuropathie erstellen.
Teilprojekt 1c: Identifizierung neuer Mutationen im Gigaxonin Gen bei der Riesenaxon-Neuropathie
(Giant Axonal Neuropathy, GAN)
Die GAN ist eine schwere, rezessiv erbliche neurologische Krankheit, die sowohl das periphere als auch das
zentrale Nervensystem betrifft. Die Patienten werden meist bereits in der ersten Lebensdekade rollstuhlpflichtig
und versterben vor dem 30ten Lebensjahr.Die GAN wird durch Mutationen im Gigaxonin Gen verursacht.
Bisher sind bei dieser extrem seltenen Krankheit erst 13 unterschiedliche Mutationen bekannt, denen wir
fünf neue hinzufügen konnten.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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