Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Neurologie

Albert Schweitzer Strasse 33
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. med. E. B. Ringelstein
 
Tel. (0251) 83-48016
Fax: (0251) 83-48181
e-mail: r.reilmann@uni-muenster.de
www: http://neurologie.uni-muenster.de/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Neuroonkologie


Die Funktion der Rezeptortyrosinkinase DDR1 bei der Invasion von Glioblastomzellen

Die Invasion von Gliomzellen in das umgebende Gehirns ist ein komplexer Prozeß, der die Interaktion zwischen normalen Zellen und malignen Tumorzellen erfordert. Durch die Interaktion von Oberflächenmoleküle mit Liganden der extrazellulären Matrix werden in der Tumorzelle Signalkaskaden aktiviert, die das invasive Verhalten der Zellen bestimmen. Neben den Rezeptoren für Proteine der extrazellulären Matrix können Rezeptortyrosinkinasen (RTK) das invasive Verhalten von Zellen regulieren oder auch mit Integrinen interagieren. Die DDRs sind Rezeptor-Tyrosinkinasen, die durch Kollagen direkt aktiviert werden können. Die Expression von DDRs in invasiven Tumorzellen hat zu der Vermutung geführt, daß sie an der Invasion dieser Zellen beteiligt sind. Wir haben durch Northern Blotting eine relativ starke Expression von DDR1 in Geweben adulter Glioblastompatienten und in Gliomzellinien gefunden. Um die Rolle der DDR Kinasen bei der Invasion zu untersuchen, wurde ein dominant-negatives Mutantenprotein in den Glioblastomzellen exprimiert, um die Funktion des endogenen DDR1 zu inhibieren. Mit diesen Zellinien werden Tests durchgeführt, die das Migrations- und Invasionspotential der Glioblastomzellen messen. Hierzu wird ebenfalls ein orthotopes Tiermodell verwendet, bei dem die Tumorzellen in das Gehirn von Mäusen implantiert werden und die Expression des dominant-negativen DDR Rezeptors durch Tetracyclin induziert wird. Die Tumorzellen wachsen innerhalb von 3 Wochen zu Tumoren aus. Ein Veränderung des invasiven Verhaltens soll durch Messung des Tumor-Radius bestimmt werden. Daneben werden in vitro Modelle zur Mesung des invasiven Potentials der Glioblastomzellen etabliert, wie die Boyden-Kammer und ein Platierungsassay auf beschichteten Zellkulturoberflächen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. rer.nat. Hartmut Halfter, Dr. med. Rainer Lüttmann, Dr. rer.nat. Volker Senner

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05VH03
Datum: 2003-07-21