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Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Medizinische Klinik und Poliklinik C Albert Schweitzer Str. 33 48149 Münster Direktor: Univ. Prof. Dr. Günter Breithardt |
Tel. (0251) 83-47617
Fax: (0251) 83-47864 e-mail: breithg@uni-muenster.de www: http://medc.uni-muenster.de/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Adhäsionsmarker bei koronarer Intervention
Bei einer Aktivierung der koronaren Herzkrankheit durch eine koronare Intervention kommt es lokal und
systemisch zu
Veränderungen der Adhäsionsmediatoren.
In einer klinisch
kontrollierten Studie wurde vergleichend an Patienten nach diagnostischer Koronarangiographie und koronarer
Intervention das systemische Verhalten der sICAM-1 und sVCAM-1 -plasmaspiegel geprüft als
Indikatoren der interzellulären und vaskulären Adhäsion. In einem Kollektiv von 88
Patienten wurden 15 Fälle mit einer PTCA und 17 Pat. mit zusätzlicher Stentimplanatation mit
dem Kontrollkollektiv nach Koronarangiographie verglichen. Die Kontrollen erfolgten innerhalb 1 Std
nach am folgenden Morgen nach koronarer Diagnostik bzw Intervention. In allen Gruppen wurde eine akute
inflammatorische Reaktion durch Bestimmung der venösen Plasmaspiegel vonCRP und Il-6
nachgewiesen. Die Adhäsionsmarker unterschieden sich dahingehend, daß ICAM-1 zu keinem
Zeitpunkt und in keiner Gruppe signifikant anstieg. Hingegen wurde bereits unter den Bedingungen der
Koronarangiographie ein signifikanter Anstieg von VCAM-1 innerhalb einer Std nach der Diagnostik
festgestellt. Dieser Anstieg war auch am folgenden Morgen noch vorhanden, wenn auch weiger
ausgeprägt. Die PTCA-Gruppe wies ebenfalls einen derartigen Anstieg zum Zeitpunkt 2, d.h. 1 Std.
nach der PTCA auf, der i.V. zur Gruppe nach Koronarangiographie jedoch weiger ausgeprägt war und
am Folgetag nur noch als Trend erkennbar war. Die Stentgruppe hingegen wies zu keinem Zeitpunkt eine
signifikante Veränderung dieses VCAM-spiegels auf.
Somit konnte in der Studie festgestellt werden, daß die granulozytäre ICAM-1- stimulation unter
den genannten Bedingungen nicht verstärt nachweisbar war, während VCAM-1 als Vermittler der
monozytären Adhäsion in der Koronarangiographiegruppe deutlich erhöht war und auch
noch unter den Bedingungen der PTCA einen deutlichen Anstieg aufwies. In der Stentgruppe wurde dieser
Anstieg vollständig verhindert. Da die Vorgehensweise bei den 3 genannten Gruppen identish ist und
sich lediglich die koronare umschriebene
Intervention im Gefäß
unterscheidet, ist davon auszugehen, daß die Reduktion des VCAM-1-anstiegs in den
Interventionsgruppen durch die zusätzliche Medikation bedingt ist. Im Falle der PTCA besteht diese in
einer Anwendung von Acetylsalicylsäure und Heparin, in der Stentgruppe zusätzlich in der
Anwendung von Ticlopidin. Aus experimentellen Untersuchungen in der Literatur ist bekannt, daß
Acetylsalicylate zu einer Hemmung der Signaltransduktion durch eiene Hemmung des Transkriptionsfaktors
NF-kB führen. Die
zusätzliche Anwendung von Ticlopidin dürfte für die Hemmung des VCAM-1-anstiegs in
der Stentgruppe bedeutsam sein. Insgesamt zeigte sich, daß sowohl die koronare Diagnostik wie die
Intervention zu einer systemischen
inflammatorischen Reaktion führt und ie konsekutive Aktivierung des monozytären
Adhäsionsmarkers
VCAM-1 erfolgt, nicht jedoch eine Stimulation der granulozytären Adhäsion, dieser
VCAM-1-anstieg im peripheren Blut also, also systemisch, wird untr den Bedingungen der PTCA und
- verstärt nach Stentimplantation - mit den entsprechenden antiinflmmatorischen
und gerinnungshemmenden Medikamenten
wesentlich reduziert bzw verhindert.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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